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Ludogorets macht Bulgarien stolz

Ludogorets Razgrad ist zwar in der UEFA Europa League gegen Valencia ausgeschieden, dennoch ist das ganze Land stolz auf die Auftritte des Klubs aus der kleinen Provinzstadt Razgrad.

Ganz Bulgarien sprach in den letzten Wochen von den Erfolgen von Ludogorets
Ganz Bulgarien sprach in den letzten Wochen von den Erfolgen von Ludogorets ©Getty Images

Es hätte einer der größten Abende in der jüngeren Fußballgeschichte Bulgariens werden können. Am 13. März empfing der PFC Ludogorets Razgrad in der UEFA Europa League Valencia CF und das Nationalstadion von Sofia war erstmals seit Jahren wieder restlos ausverkauft. Eine ganze Nation stand an diesem Abend hinter Ludogorets, einem Team aus der kleinen Stadt Razgrad, das seine Europapokal-Heimspiele in der 400 Kilometer entfernten Hauptstadt austrägt.

Am Ende kassierte die Mannschaft von Trainer Stoicho Stoev eine 0:3-Niederlage gegen die Spanier, auch weil Torjäger Roman Bezjak einen Elfmeter verschoss. Nachdem Valencia auch das Rückspiel mit 1:0 gewann, endete eine grandiose Saison mit einer schmerzhaft deutlichen Klatsche, doch das störte schon wenige Tage später niemanden mehr – der Stolz über das Erreichte überwog bei weitem.

Ludogorets hat sich zur neuen Macht im bulgarischen Fußball gemausert. 2011 stieg der Klub in die erste Liga auf, seither feierte man zwei Meisterschaften und nach dem 3:0 vom Sonntag gegen Verfolger PFC Litex Lovech scheint der Titel-Hattrick schon so gut wie sicher. Doch vor allem die Auftritte in der UEFA Europa League haben das ganze Land hinter Ludogorets vereint. In der Gruppenphase besiegten die Bulgaren die PSV Eindhoven in zwei Duellen und blieben in sechs Partien ungeschlagen, anschließend warf man in der Runde der letzten 32 SS Lazio aus dem Wettbewerb.

Stoyan Georgiev, der bulgarische Korrespondent von UEFA.com mit einem Erklärungsversuch für die nationale Euphorie: "Bulgarien hungerte nach solchen Spielen. Wir sind seit so vielen Jahren nicht mehr so weit gekommen – es war ein riesiger Erfolg für uns. Bis zu einem gewissen Grad hat das Team von Ludogorets Bulgarien vereint."

Besitzer Kiril Domuschiev träumt nun von weiteren internationalen Erfolgen: "Wir haben mit unseren bescheidenen Mittel so viel erreicht, in der nächsten Saison werden wir noch härter arbeiten, um noch mehr zu erreichen."

Georgiev sieht in der guten Jugendarbeit des Klubs die Garantie dafür, dass die Auftritte von Ludogorets keine Eintagsfliege bleiben. Nun soll ein neues Stadion dafür sorgen, dass man künftig die Heimspiele in Razgrad austragen kann, obwohl es das Städtchen gerade mal auf 35 000 Einwohner bringt. "Ludogorets geht in die richtige Richtung", freut sich der Trainer. "Sie haben großartige Trainingsmöglichkeiten und bauen gerade eine richtig gute Jugendakademie auf. Das wird auf Jahre hinaus Früchte tragen."

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