Basel und die verpasste Chance

Selbstbewusst haben sie den Rasen der White Harte Lane betreten, selbstbewusst haben sie ihn wieder verlassen: Der FC Basel 1893 hat bei Tottenham Hotspur FC eine weitere Duftmarke in Europa gesetzt und sich eine realistische Chance erarbeitet, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Europapokal-Halbfinale zu erreichen. Und wäre der Schweizer Meister vor dem Tor kaltblütiger gewesen - ein Sieg und eine noch bessere Basis wären die Folge gewesen. Mohamed Salah war einer jener, die vor dem Tor sündigten und sich damit leichten Unmut von Trainer Yakin zuzogen. So schwankte die Stimmung im Basler Lager zwischen Zufriedenheit und ein wenig Ärger über die vergebenen Torchancen.

Murat Yakin, Trainer FC Basel 1893
Es wäre übertrieben, wenn ich sagen würde, ich sei enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben. Aber es ist klar: Hätten wir unsere Tormöglichkeiten effektiver genutzt, wären wir der Sieger gewesen. Wir haben eine tolle Leistung geboten, sind im Prinzip nie in große Schwierigkeiten geraten, hatten viele Chancen, sodass sicher mehr drin gewesen wäre. Realistisch betrachtet ist aber auch das 2:2 ein positives Resultat, das uns gute Chancen lässt, unseren Höhenflug fortzusetzen. Trotz allem muss uns klar sein, dass wir uns mit diesem 2:2 nichts kaufen können. Wir müssen auch im Heimspiel Gas geben.

Geoffroy Serey Die, Mittelfeldspieler FC Basel 1893
Ich kann nur sagen: Ich bin enttäuscht. Wir haben 2:0 geführt, waren das klar bessere Team mit Chancen um Chancen - und am Ende erreichen wir gerade mal ein Unentschieden. Das ist zu wenig. Da fehlt einfach die Kaltblütigkeit, auch etwas Glück, das wir uns aufgrund unserer Leistung eigentlich verdient hätten. Nun denn, jetzt müssen wir uns halt im Rückspiel belohnen, unsere Chancen nutzen, so wenig zulassen wie heute - und dann bin ich auch sicher, dass wir Tottenham ausschalten können, bei aller Klasse, die diese Mannschaft sicher hat.

Marco Streller, Stürmer und Kapitän FC Basel 1893
Es ist großartig, was wir ein weiteres Mal geleistet haben. An der White Harte Lane so überzeugend, so souverän aufzutreten, einen Gegner wie Tottenham mehr oder weniger im Griff zu haben - das ist grandios. Klar hätten wir das Spiel gewinnen und uns eine noch bessere Ausgangslage schaffen können, aber auch so ziehen wir eine sehr positive Zwischenbilanz. Zwei Auswärtstore sind viel und können entscheiden sein. Im Rückspiel wird der St. Jakob-Park beben - ich bin überzeugt, dass wir mit unseren Fans und unserer internationalen Erfahrung bestehen und mit der Halbfinal-Qualifikation etwas Historisches leisten können.