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Yakin ist jetzt dort, wo er immer hingehörte

Vor zwei Monaten übernahm Murat Yakin das Traineramt beim FC Basel 1893. Dass sein Weg an die Spitze des Schweizer Branchenprimus führen würde, war vielen längst klar.

Basels Trainer Murat Yakin
Basels Trainer Murat Yakin ©AFP/Getty Images

Nun ist er, wozu er bereits als Spieler berufen schien. Mitte Oktober hat Murat Yakin den Deutschen Heiko Vogel als Trainer des FC Basel 1893 abgelöst und damit die sportliche Führung jenes Vereins übernommen, den er schon als Leitfigur auf dem Platz zu drei Meistertiteln und zwei Pokalsiegen trieb. Seit Beginn seiner Trainerlaufbahn im Sommer 2006 war es stets nur als Frage der Zeit betrachtet worden, wann ihn der Schweizer Branchenprimus ins Amt des Cheftrainers heben würde.

Nun ist er es – und bisher auch mit Erfolg: Zuletzt gewann der FCB sieben von acht Spielen; der vierte Meistertitel in Folge ist wieder realistisch; und in der UEFA Europa League ist die Runde der letzten 32 in Reichweite – dank eines 1:0 gegen Videoton FC und eines 3:0 gegen Sporting Clube de Portugal. Bei KRC Genk braucht es am Donnerstag höchstens noch einen Punkt.

Die Aussichten sind also gut, dabei hatte Yakin zum Amtsantritt vor rund zwei Monaten auch einiger Skepsis begegnen müssen. Mit Vogel hatte ein beliebter, eigentlich erfolgreicher Trainer gehen müssen; unlängst war er von FCB-Kapitän Marco Streller noch als "taktisches Genie" gerühmt worden.

Darauf angesprochen, sagt Yakin wenig; er lässt es bei zwei Sätzen bewenden: "Damit musste ich halt clever umgehen. Und wichtig ist vor allem, dass man nach einem Trainerwechsel den Mut hat, etwas zu ändern, auch wenn davor schon Erfolg da war."

Konkret heißt das: Der FCB spielt unter Yakin aggressiver als zuvor, großmehrheitlich in einem 4-1-4-1, Fabian Schär ist neuerdings Stammkraft in der Innenverteidigung, Valentin Stocker ist von links ins Zentrum gerückt, und Alex Frei kommt neu über die linke Flanke.

Dass er den FCB so schnell in die Spur gebracht hat, liege aber auch daran, dass er den Verein bereits gut gekannt habe, glaubt Yakin. Es sei ihm klar gewesen, was dieser Job mit den großen Erwartungen in Stadt und Region bedeute: "Ich war ja nie ganz weg", meinte er.

Er sagt das, obwohl er in den vergangenen sechs Jahren beim Lokalivalen FC Concordia, dem Grasshopper Club, dem kleinen FC Frauenfeld, dem FC Thun und dem FC Luzern gearbeitet hat. Die Verbindung zum FCB ist dennoch geblieben.

Wer Yakin reden hört, fühlt sich nicht selten an einen anderen Mann erinnert, der in Basel Spuren hinterlassen hat: Christian Gross, von 1999 bis 2009 Trainer des FCB.

Benjamin Huggel sagt: "Murat Yakin ist wie Christian Gross – vom Auftritt, seiner Ansprache, von der Mimik und Gestik. Unglaublich." Huggel muss es wissen, schließlich kennt er als mehrfacher Basler Meisterspieler beide genau – Yakin, seinen einstigen Mitspieler, wie Gross, den vierfachen Basler Meistertrainer.

Und Georg Heitz, der Sportdirektor des FCB, teilt Huggels Wahrnehmung: "Es ist nicht von der Hand zu weisen: Yakin ist eine Art Gross", sagt er, der den Verein bereits als Journalist begleitet hat.

Yakin selber sieht sich zwar keinesfalls als Kopie von Gross, dennoch sagt er mit dem gebotenen Respekt vor seinem einstigen Lehrmeister: "Ich habe acht Jahre sehr erfolgreich mit Christian Gross zusammengearbeitet, da ist es doch klar, dass er mich stark geprägt hat. Meinen Weg muss ich aber selber gehen." So viel ist sicher: Bis jetzt ist er ihn eindrucksvoll gegangen.

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