Rueda huldigt seinem Bullen

"Raúl Bobadilla hat ein hervorragendes Spiel gemacht", sagte Trainer Martin Rueda über seinen dreifachen Torschützen nach dem 3:1 seines BSC Young Boys gegen Udinese Calcio.

Nach dem Schlusspfiff kam die Erleichterung. Die Berner Young Boys standen unter Druck, sie mussten gegen Udinese punkten - und sie haben es geschafft, sogar dreifach. Dank mehr Entschlossenheit als zuletzt, aber auch dank Stürmer Bobadilla, den YB-Trainer Martin Rueda nach dem Spiel speziell für seine drei Tore lobte, reichte es gegen die Italiener zum ersten Sieg in der Gruppenphase. Bobadilla selber wollte sich nicht in den Mittelpunkt stellen, ganz Profi, der er meistens ist, reichte er das Lob an die Mannschaft weiter. Sie habe sich ein großes Kompliment verdient, wie sie mit dem Druck umgegangen sei, sagte der Argentinier. Auch Francesco Guidolin, der Trainer der Gäste, erkannte den Sieg der Berner, die er immer hoch eingestuft habe, an.

Martin Rueda, Trainer BSC Young Boys
Ich bin natürlich zufrieden, wir haben von A bis Z alles gegeben, toll als Mannschaft gekämpft und deshalb verdient gewonnen. Wir haben es endlich geschafft, ein Spiel über 90 Minuten durchzuziehen - das, was uns in den vergangenen Wochen immer mal wieder gefehlt hat. Hervorzuheben ist natürlich Raúl Bobadilla, der ein hervorragendes Spiel gemacht hat. Er hat gefightet wie ein Bulle, mit unheimlich viel Power und Präsenz - und dazu war er auch noch kaltblütig vor dem Tor. Doch wir haben nicht nur dank ihm gewonnen, die ganze Mannschaft hat heute zum Sieg beigetragen. Zum Beispiel Elsad Zverotić, der ein sehr solides Spiel im zentralen Mittelfeld gemacht hat. Nun geht es darum, solche Leistungen auch in der Meisterschaft vermehrt abzurufen. Doch solche Spiele wie dieses heute sollten der Mannschaft etwas mehr Selbstvertrauen geben. Udinese ist ein italienisches Spitzenteam, das macht den Sieg umso wertvoller.

Raúl Bobadilla, Stürmer und dreifacher Torschütze BSC Young Boys
Ich bin überglücklich über den Sieg, der ist wichtiger als meine drei Tore. Wir standen unter Druck - aufgrund des Tabellenstands in unserer Gruppe und aufgrund unserer jüngsten Ergebnisse in der Meisterschaft. Entsprechend schwer war es, ruhig zu bleiben. Doch ein großes Kompliment an die Mannschaft, dass sie mit all dem Druck hat umgehen können. Jetzt sind wir wieder dabei im Kampf um die nächste Runde, müssen aber in Liverpool im nächsten Spiel erneut so gut spielen, um dort etwas zu holen. Doch dass wir das können, weiß ich.

Francesco Guidolin, Trainer Udinese Calcio
Wir sind sehr schlecht gestartet, das kann in solchen Spielen schon vorentscheidend sein. Gerade wenn man alle drei Tage spielen muss wie wir, ist das ein großer Nachteil. Aber wer international spielen will, muss damit klarkommen, muss damit leben, immer wieder 120 Prozent geben zu müssen. Dass dies schwer ist, sieht man auch bei den ganz großen Teams im Fußball. Unser Mittelfeld war heute nicht besonders gut, dem einen oder anderen hat die Frische gefehlt. Ich möchte die Niederlage aber nicht auf Einzelne abwälzen - die ganze Mannschaft hatte heute Schwierigkeiten. Dass die Young Boys eine gute Mannschaft haben, die uns gefährlich werden kann, habe ich gewusst. Mein Respekt war auch groß. Und ihr Sieg geht auch in Ordnung.