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Custódio köpft Braga ins erste Europapokal-Finale

SC Braga - SL Benfica 1:0 (Ges.: 2:2, Braga siegt nach Auswärtstoren)
Custódios Kopfballtor in der ersten Hälfte reichte Braga zum Einzug ins erste Europapokal-Endspiel der Vereinsgeschichte.

SC Braga - SL Benfica 1:0 ©Getty Images

Der SC Braga hat mit 1:0 gegen SL Benfica genau das Ergebnis erzielt, das sie brauchten, um nach Auswärtstoren in das Endspiel der UEFA Europa League in Dublin einzuziehen.

Domingos Paciências Mannschaft trifft damit im ersten rein portugiesischen Endspiel auf den FC Porto - für seinen Klub ist es gleichzeitig das erste Europapokal-Finale in der Vereinsgeschichte. Am Ende sollten der Kopfballtreffer von Custódio in der ersten Halbzeit des Rückspiels und das Auswärtstor von Kapitän Vandinho im Hinspiel, der wie auch Benficas Pablo Aimar in Braga gesperrt fehlte, genügen. Die Heimelf warf sich tapfer in alle Versuche der Elf von Jorge Jesus, in der Endphase noch eine Wende herbeizuführen.

Auch in der Liga trennt nur ein einziger Platz die beiden Vereine, und genauso wenig Unterschied offenbarte sich an diesem Abend. Limas Flanke konnte Benficas Kapitän Luisão gerade noch so per Kopf vor dem lauernden Mossoró klären. Dann war Lima selbst der Empfänger eines noch besseren Balles von Rechtsverteidiger Miguel Garcia, konnte ihn aber nur über das Tor stochern. Benficas beste Chance in der Anfangsphase war ein Freistoß von Carlos Martin, den Torhüter Artur mit der Hand über das Tor lenkte, allerdings deutete sich da schon die Gefährlichkeit Bragas über die Flanken an, die letztlich auch für das einzige Tor des Abends sorgen sollte.

Als Hugo Vianas Flanke durch Nachsetzen von Albert Meyong immerhin eine Ecke einbrachte, war es der defensive Mittelfeldspieler Custódio, der am höchsten sprang und dann den Ball kraftvoll mit dem Kopf im rechten Winkel unterbrachte. Auch die nächste gute Gelegenheit Bragas entsprang einem Standard von Viana, der kurz auf Miguel Garcia spielte, dessen verdeckter Schuss dann nur Zentimeter am Ziel vorbeisauste.

Für Benfica war vor allem Óscar Cardozo eine stete Gefahr, und nach einer halben Stunde hätten erst Javi García und dann Javier Saviola fast von einem seiner abgelegten Bälle profitiert, doch beide Male war Artur auf dem Posten und konnte retten. Größtenteils hatten die Innenverteidiger Paulão und Alberto Rodríguez den Matchwinner des Hinspiels aber im Griff. Stattdessen konnte Benfica die größte Gelegenheit der ersten Halbzeit verzeichnen, als Cardozo auf den Flügel auswich und zu Saviola flankte, der dann den Innenpfosten traf; den Nachschuss setzte Fábio Coentrão über die Latte.

Nach dem Seitenwechsel zeigte Benfica mit einem tollen Angriff über Coentrão und César Peixoto, den Saviola fast im Tor unterbrachte, seine Absicht an, das Spiel noch zu drehen und erstmals seit 1990, als man im Endspiel des Pokals der europäischen Meistervereine stand, wieder ein Europapokal-Finale zu erreichen. Artur musste sich ganz lang machen, um die Flanke von Nicolás Gaitán vor dem wartenden Cardozo zu entschärfen, ehe Mossorós glänzendes Solo in den Strafraum der Gäste die Braga-Fans schon aufspringen ließ. Dann war es Coentrão, der fast vor Artur an einen Steilpass gekommen wäre, doch der Braga-Schlussmann war den entscheidenden Tick schneller und konnte klären.

Die Anspannung in dem einzigartigen und schönen Stadion war nun fast mit den Händen greifbar; Artur parierte erneut schön gegen Gaitán, ehe Luisão die resultierende Ecke knapp am Tor vorbeiköpfte. In einer Schrecksekunde für Braga konnte Paulão den von Benfica-Einwechselspieler Alan Kardec aufs Tor gebrachten Ball gerade noch von der Linie kratzen. Viana und Custódio hätten alles klar machen können, doch das war spätestens mit dem Schlusspfiff des Schiedsrichters vergessen.

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