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McAllister erinnert sich an Liverpool-Alavés

Vor auf den Tag genau zehn Jahren erlebte das Dortmunder Westfalenstadion ein UEFA-Pokal-Finale, das seinesgleichen sucht. Liverpool und Deportivo Alavés lieferten sich ein atemberaubendes Duell mit insgesamt neun Toren.

McAllister erinnert sich an Liverpool-Alavés
McAllister erinnert sich an Liverpool-Alavés ©UEFA.com

Vor auf den Tag genau zehn Jahren erlebte das Dortmunder Westfalenstadion ein UEFA-Pokal-Finale, das seinesgleichen sucht. Liverpool FC und der spanische Außenseiter Deportivo Alavés lieferten sich ein atemberaubendes Duell mit insgesamt neun Toren.

Zuletzt durften die Zuschauer in den 50er Jahren so ein Spektakel erleben, als Real Madrid CF Eintracht Frankfurt mit 7:3 besiegte. Diesmal war es aber noch spannender. Nach 90 Minuten stand es 4:4 und in der Verlängerung fehlten noch vier Minuten zum Elfmeterschießen. Dann lenkte Alavés-Abwehrspieler Delfi Gelí einen Ball ins eigene Netz und beendete mit diesem Golden Goal ein denkwürdiges Spiel. Liverpool komplettierte das Tripel, bestehend Ligapokal, FA Cup und UEFA-Pokal.

Der 36-jährige Gary McAllister war an diesem Abend Liverpools Bester. Er verwandelte einen Elfmeter und bereitete drei Tore vor, darunter auch das entscheidende Eigentor von Gelí. Hier erinnert sich der ehemalige schottische Nationalspieler an seine vielleicht größte Stunde.

GaryMcAllister
Es gibt viele - durchaus wichtige Spiele - an die ich keinerlei Erinnerungen mehr habe, aber das war ein ganz besonderer Abend, vor allem natürlich für mich ... Ich war einer der ältesten Spieler, im Spätherbst meiner Karriere und ich träumte natürlich von einem gelungenen Abschluss nach so vielen Jahren. Klar hatte Liverpool schon so viele Titel gewonnen, auch im Europapokal, aber es war eine einzigartige Gelegenheit, gleich drei Pokale in einer Saison zu holen, das hatten nicht viele vor uns geschafft. Und genau das hat Gerrard Houllier versucht, uns klarzumachen. Houlliers Vorbereitung war exzellent, er kannte diese Mannschaft in- und auswendig.

Dann pfiff der Schiedsrichter das Spiel an und ich erinnere mich an kein Spiel, bei dem ich so emotionale Augenblicke erlebt habe. Ähnliche Gefühle hatte ich nur, als Leeds im Europapokal gegen die Glasgow Rangers [1992] spielte. Es war eine nahezu elektrisch aufgeladene Stimmung im Stadion. Jedes meiner Körperhaare - und ich habe ja nicht allzu viele davon - hat sich aufgerichtet. Dann hatten wir einen Traumstart, wir gingen schnell in Führung und nach 20 Minuten dachte ich, wir würden locker mit 3:0 oder 4:0 gewinnen. Aber das war ja wohl ein Irrtum!

Es gibt in der Karriere Spiele, in denen man einfach nichts falsch machen kann. Jeder Pass findet sein Ziel, man ist praktisch unbesiegbar. Das ist eine Frage des Selbstvertrauens. Ich wusste, dass es eines meiner letzten großen Spiele sein würde und ich genoss jede Sekunde.

Ich konnte das, weil ich so erfahren war, praktisch ein alter Mann. Wenn man jung ist, vergisst man solche Momente schnell wieder, bei mir war das diesmal anders. Die Leute werden sich gefragt haben: Wo nimmt der diese Energie her? An diesem Abend hätte ich noch ewig weiterlaufen können, selbst wenn das Golden Goal nicht gefallen wäre. Es war einfach unglaublich, wie viel Adrenalin an diesem Abend durch meine Adern gepumpt wurde!