Labbadia-Debüt zum Abschluss
Mittwoch, 15. Dezember 2010
Artikel-Zusammenfassung
Der VfB Stuttgart tritt zum Abschluss der Gruppe H mit seinem dritten Trainer in der laufenden Saison gegen Odense BK an und hofft, dass der Negativtrend unter Bruno Labbadia ein Ende nimmt.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Mit Bruno Labbadia als neuem und dritten Trainer in dieser Saison geht der VfB Stuttgart in das sechste Spiel der Gruppe H der UEFA Europa League und möchte gegen den dänischen Vertreter Odense BK einen gelungenen Abschluss der Gruppenphase erreichen.
Zwar stehen die Schwaben bereits als Gruppensieger fest, doch nach den turbulenten Wochen und der Entlassung von Trainer Jens Keller nach der Niederlage gegen Hannover 96 bekommt das sportlich bedeutungslose Spiel durch das Debüt von Bruno Labbadia eine besondere Note. Der neue Übungsleiter in Stuttgart preist das Spiel gegen die Dänen trotzdem pflichtbewusst als große Herausforderung an: "Wir werden die Partie so angehen, als ob es noch um die Qualifikation zur nächsten Runde geht, auch wenn wir schon weiter sind. Wir wollen uns Selbstvertrauen holen."
Dass das Thema Selbstvertrauen ganz oben auf der Agenda von Labbadia stehen sollte, ist wohl unbestritten, denkt man nur an den desolaten Auftritt der Stuttgarter bei den BSC Young Boys zurück, als sie das Spiel bei einer 2:1-Führung in den letzten zwölf Minuten herschenkten und mit 2:4 untergingen. Labbadia, der als akribischer Arbeiter und Taktiktüftler gilt, hat als eine der ersten Maßnahmen den Acht-Stunden-Tag für die Profis angeordnet, wobei die beiden Trainingseinheiten von einem gemeinsamen Mittagessen unterbrochen werden.
"Die Spieler müssen sich voll und ganz mit ihrem Job beschäftigen und alles andere ausblenden. Da ist es durchaus manchmal förderlich, den gesamten Tag gemeinsam zu verbringen", erklärte Labbadia: "Die Bundesliga macht uns diese Saison vor, dass Mannschaften, die im Kollektiv sehr gut arbeiten, vorne stehen."
Auch wenn es Labbadia als große Ehre bezeichnet, mit seinem Team international zu spielen, die folgenden beiden Partien vor der Winterpause haben eine ungleich größere Bedeutung. Zwei Mal geht es gegen den FC Bayern München, im Achtelfinale des DFB-Pokals und am 17. Spieltag der Bundesliga. Mit zwei Siegen könnte Labbadia die verkorkste Saison halbwegs zufriedenstellend beenden und mit Ruhe an die Detailarbeit in der Winterpause gehen.
Dementsprechend zurückhaltend wird wohl auch die Aufstellung des VfB Stuttgart aussehen, die laut Labbadia nicht zwingend aus der Top-Elf bestehen muss: "Wir haben die Möglichkeit, nicht alle zu bringen. Die gegen Odense aufgebotene Elf muss nicht zwingend identisch sein mit der gegen Bayern am Sonntag." Definitiv geschont wird Stürmer Martin Harnik, der muskuläre Probleme hat. Hinter Serdar Tasci steht noch ein Fragezeichen, aber der Trainer hat bereits signalisiert, dass er kein Risiko eingehen wird.
Über den Gegner wollte Labbadia nicht all zu viele Worte verlieren. "Der Gegner ist in unserer Situation nicht entscheidend", so der Trainer. "Das ist keine Überheblichkeit, sondern wir müssen das Hauptaugenmerk auf uns richten." Zumindest das Selbstvertrauen des neuen Trainers ist schon mal im Soll, jetzt ist es an der Mannschaft, nachzuziehen.