Murphy will erneuten Sieg in Deutschland

Danny Murphy stand schon einmal in einem großen europäischen Endspiel, doch auch bei ihm ist die Vorfreude groß, mit seinem eher unspektakulären Klub Fulham FC im ersten Endspiel der UEFA Europa League gegen den Club Atlético de Madrid zu stehen.

"Die letzten zwei Jahre waren sowohl für den Klub als auch für mich fantastisch und die Mannschaft während einer der erfolgreichsten Zeiten ihrer Geschichte als Kapitän anzuführen ist ein sehr stolzer Abschnitt meiner Karriere", sagte der ehemalige englische Nationalspieler. "Heute Abend, nein ich meine morgen Abend, wird der Höhepunkt hierbei sein. Tut mir leid, ich bin mit dem Kopf schon etwas voraus."

Diesen Fehler kann man Murphy durchaus vergeben. In den 131 Jahren, nachdem sie als Kirchenmannschaft gegründet wurden, hat Fulham niemals einen großen nationalen Titel gewonnen und der siebte Rang in der Vorsaison in der Premier League war die beste Endplatzierung jemals in England. Somit betritt der Klub nun absolutes Neuland, obwohl der Kapitän warnt, dass seine Mannschaft "nicht als Sparringspartner" gekommen ist. "Es ist ein ganz großes Spiel für uns und wir haben den Wunsch und den Hunger, die Trophäe zu gewinnen. Wir werden versuchen, den Moment zu genießen und ihn auszukosten, aber das kann man umso besser, wenn man gewinnt."

Das weiß der 33-Jährige aus Erfahrung, stand er doch vor neun Jahren in Dortmund die kompletten 117 Minuten im unglaublichen 5:4-Sieg von Liverpool FC im UEFA-Pokal-Endspiel gegen Deportivo Alavés – eine weitere Mannschaft aus Spanien – auf dem Feld. Ein Sieg in Hamburg würde dieses Erlebnis sogar noch übertreffen. "Wenn man für einen Klub wie Liverpool spielt, wird jede Saison erwartet, dass man Trophäen gewinnt. Man wird ein bisschen selbstgefällig", sagte Murphy. "Diese Saison mit Fulham war unglaublich und es ist schon etwas Besonderes, das alles bis hierhin erreicht zu haben."

"Aber einen Schritt weiter zu gehen ist etwas, das wir niemals vergessen würden, etwas, worauf die Anhänger des Klubs in vielen Jahren noch zurückblicken könnten." Diese "unglaublichen" Fans wurden vielfach erwähnt, selbst jene, die es noch gar nicht so lange sind. "Momentan sind wir aufgrund unseres Kampfgeistes und vielleicht deswegen, weil wir als Außenseiter so viele große Klubs ausgeschalt haben, bei jedem der zweitliebste Klub", sagte er. "Außerdem spielen wir auch guten Fußball."

Das hat natürlich auch viel mit Roy Hodgson zu tun, dessen positiver Einfluss am Montag Anerkennung fand, als er von seinen Trainerkollegen zum "Trainer des Jahres" in England gewählt wurde. Was ist sein Geheimnis? "Jeder Spieler hat sich unter Roy und seinem Trainerteam wohl weiterentwickelt, aber er hat keinen Zauberstaub, mit dem er uns vor den Spielen bestäubt", erklärte Murphy. "Er organsiert die Mannschaft gut und arbeitet hart daran, dass wir unsere Aufgaben genau kennen, so dass wir alle auf einer Linie agieren. Im Moment macht es hier im Klub einfach Spaß." Dieser Spaß könnte sich am Mittwochabend noch deutlich steigern.