Chygrynskiy will Geschichte schreiben
Mittwoch, 20. Mai 2009
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Auch wenn Dmytro Chygrynskiy "ein bisschen nervös" ist, überwiegt doch die Zuversicht, dass er mit dem FC Shakhtar Donetsk den UEFA-Pokal gewinnen und erfolgreich in seine Heimat zurückkehren kann.
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Auch wennDmytro Chygrynskiy "ein bisschen nervös" ist, überwiegt doch die Zuversicht, dass er mit dem FC Shakhtar Donetsk das gleiche Kunststück schaffen kann wie in der vergangenen Saison sein Landsmann Anatoliy Tymoshchuk mit dem FC Zenit St. Petersburg - nämlich den UEFA-Pokal zu gewinnen. Vor zehn Monaten brachte Tymoshchuk den Pokal mit in die Ukraine.
Herzensangelegenheit
"Das mache ich von Herzen", sagte Tymoshchuk, als er erklärte, wieso er den Pokal im letzten Juli für eine kleine Tour in die Ukraine brachte. "Wahrscheinlich werden viele Jungs, die von einer Karriere als Fußballer träumen, härter arbeiten, wenn sie einen richtigen Europapokal gesehen haben." Vielleicht hat es ja auch den Spielern von Shakhtar den letzten Kick gegeben, um das Finale zu erreichen. Für diesen Klub spielte Tymoshchuk, der im Sommer zum FC Bayern München wechseln wird, bis er 2007 nach Russland ging. Die Ukrainer müssen sich nun gegen Werder Bremen behaupten, wenn sie erstmals seit der Unabhängigkeit 1991 einen Europapokal in ihre Heimat bringen wollen - für mehr als nur eine kleine Tour.
Riesenerfolg
Chygrynskiy hat Tymoshchuks Besuch in Kiew verpasst, aber der Erfolg von Zenit gegen Rangers FC in Manchester im letzten Jahr hat ihn beeindruckt. "Ich dachte mir: 'Wow, Zenit hat den UEFA-Pokal gewonnen!'", sagte der 22-Jährige. "Es war unglaublich, dass eine Mannschaft, genauso wie CSKA Moskva drei Jahre zuvor, aus der ehemaligen Gemeinschaft Unabhängiger Staaten [GUS] den UEFA-Pokal gewonnen hat. Das war, wenn nicht absolut unglaublich, zumindest beeindruckend, ein richtig großer Erfolg. Und dieses Jahr könnten wir es sein. Wir haben viel harte Arbeit in dieses Jahr gesteckt und an Details gefeilt, der Rest kam dann von alleine."
Fortschritt
"Wir haben an diesem Erfolg lange und konsequent gearbeitet", so der ukrainische Nationalspieler weiter. "[Trainer Mircea] Lucescu hat diese Mannschaft über fast fünf Jahre aufgebaut, wir haben jede Saison wichtige Erfahrungen gesammelt. Manchmal hatten wir keinen Erfolg, aber wir haben immer mehr Selbstvertrauen bekommen. Während wir vom Alter her noch ziemlich jung sind, hat uns unsere Reife geholfen, die Fehler in diesem Jahr zu minimieren." Deshalb steht man nun im UEFA-Pokal-Finale und kann zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit einen Europapokal gewinnen, auch wenn der FC Dynamo Kyiv schon zweimal den Pokal der Pokalsieger und 1975 den UEFA-Superpokal holte.
Druck
Nur zwei Spieler aus dem Kader von Shakhtar standen bisher schon einmal in einem europäischen Endspiel - er und Andriy Pyatov verloren mit der Ukraine das Finale der UEFA-U21-Europameisterschaft 2006 mit 0:3 gegen die Niederlande. Chygrynskiy weiß, dass die Anspannung hoch sein wird. "Der Druck wird größer sein als sonst: Die Erwartungen der Fans, sowie die Präsenz der Medien. Aber wenn man auf dem Platz steht und den Pfiff des Schiedsrichters hört, ist das alles weg." Dann sind es nur noch 90 Minuten - oder etwas mehr - bis Chygrynskiy seine eigene Tour mit dem Pokal machen könnte.