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Rivalen wollen mit Sieg lange Ära beenden

Werder Bremen oder der FC Shakhtar Donetsk - wer gewinnt im Şükrü-Saraçoğlu-Stadion von Istanbul die 38. und letzte Ausgabe? Beide Trainer hoffen natürlich auf ein gutes Ende für ihre Mannschaft.

Rivalen wollen mit Sieg lange Ära beenden
Rivalen wollen mit Sieg lange Ära beenden ©UEFA.com

Am Eingang zum Şükrü-Saraçoğlu-Stadion in Istanbul hängen Poster aller bisherigen UEFA-Pokal-Gewinner. Die Erstausgabe dieses Wettbewerbs entschied 1972 Tottenham Hotspur FC für sich, nun schicken sich Werder Bremen und der FC Shakhtar Donetsk an, den 38. und letzten Sieger zu küren, ehe aus dem UEFA-Pokal in der nächsten Saison die UEFA Europa League wird. Die Trainer beider Mannschaften hoffen natürlich darauf, dieses letzte Finale für sich entscheiden zu können.

"Herausforderung"
"Ich bin sicher, dass wir ein aufregendes Spiel zweier Mannschaften sehen, deren Stil sich unterscheidet", sagte Shakhtar-Trainer Mircea Lucescu. "Bremen ist immer angriffslustig, das ist eine sehr körperbetonte Mannschaft. Unser Stil basiert auf unseren Fähigkeiten, die wir einsetzen wollen, um das Spiel zu kontrollieren." Thomas Schaaf, sein Gegenüber, hat ähnliche Ziele. "Wir müssen uns durchsetzen", sagte er. "Es wird ein heißes Spiel, aber ein Finale ist niemals leicht, und wir sind glücklich, dieser Herausforderung gegenüberzustehen."

"Traum"
Beide Teams haben in der Tat während der gesamten Saison in diesem Wettbewerb ihre Stärken ausgespielt, sie mussten im Halbfinale jeweils gegen ihre Ligarivalen Hamburger SV beziehungsweise FC Dynamo Kyiv bis an die Grenze gehen. Für Lucescu ist das Spiel in der türkischen Metropole eine ganz besondere Angelegenheit. "Ich bin glücklich, nach Istanbul zurückzukehren", sagte der Rumäne, der mit den Istanbuler Rivalen Galatasaray AŞ und Beşiktaş JK die türkische Meisterschaft gewinnen konnte. "Ich liebe diese Stadt. Die Teilnahme an einem UEFA-Pokal-Finale ist ein Traum für jeden Spieler, und ich bin glücklich, dass sich meiner erfüllt hat."

In Form
Doch dieser Traum würde noch süßer werden, sollte tatsächlich der Pokal geholt werden. Shakhtar jedenfalls befindet sich in blendender Verfassung, wurden doch von den vergangenen 27 Spielen 23 gewonnen, in den vorigen zehn Partien gab es keine Niederlage mehr. Davon kann Bremen nur träumen, das vor allem in der Bundesliga schwankende Leistungen gezeigt hat. So gab es am vergangenen Samstag daheim gegen Abstiegskandidat Karlsruher SC sogar eine 1:3-Niederlage. Nicht gerade die ideale Vorbereitung auf ein solch bedeutendes Spiel. Zusätzlich muss Schaaf auf einige verletzte Spieler verzichten, vor allem aber auf den gesperrten Diego.

Verletzungssorgen
Stürmer Hugo Almeida ist ebenfalls gesperrt, und weil Innenverteidiger Per Mertesacker verletzt ist, hat Schaaf nur wenige Optionen. So wird Mesut Özil den Spielmacher geben, während Alexandros Tziolis über die linke Seite kommen wird. Erst ein kurzfristiger Fitnesstest wird zeigen, ob Kapitän Frank Baumann an Bord sein kann. Glücklicherweise aber kann der Trainer wieder auf die beiden Stürmer Claudio Pizarro und Markus Rosenberg zurückgreifen, während Sebastian Prödl in der Innenverteidigung wahrscheinlich der Partner von Naldo wird. "Man kann diese Spieler nicht eins zu eins ersetzen, aber wir werden eine gute Qualität haben", sagte Schaaf.

Neuer Anfang
Im Gegensatz dazu hat Lucescu fast seinen kompletten Kader zur Verfügung. Jadson ist wieder fit, so dass der gesperrte Tomáš Hübschman der einzige Spieler ist, der fehlen wird. Ihn soll im Mittelfeld wahrscheinlich Mariusz Lewandowski ersetzen. Für Shakhtar ist das Erreichen des UEFA-Pokal-Endspiels mehr ein Start in eine neue Ära als das Ende einer solchen. Es ist ihr erstes Europapokalfinale, und sie sind gleichzeitig die erste ukrainische Mannschaft seit der Unabhängigkeit im Jahre 1991, die ein derartiges Endspiel erreicht hat. Bremen indes weiß wie es ist, in Europa ganz oben zu stehen, denn 1992 gewannen die Norddeutschen den Pokal der Pokalsieger. Der UEFA-Pokal mag sich nun verabschieden, aber für die beiden Mannschaften geht das Drama erst richtig los.