Pleite als heilsame Medizin für Shakhtar
Dienstag, 19. Mai 2009
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Nach einem absoluten Fehlstart auf dem Weg zur Titelverteidigung in der Premier League war für Trainer Mircea Lucescu von FC Shakhtar Donetsk die Pleite gegen den FC Barcelona der Schlüssel zu den jetzigen Erfolgen.
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Nach einem absoluten Fehlstart auf dem Weg zur Titelverteidigung in der Premier League war für Trainer Mircea Lucescu von FC Shakhtar Donetsk eine bittere Pleite gegen den FC Barcelona in der UEFA Champions League der Schlüssel zum Einzug ins UEFA-Pokal-Finale gegen Werder Bremen.
Schwacher Start
Mitte Juli noch sah es für Shakhtar richtig gut aus. Der Meisterkader wurde mit einigen neuen Gesichtern aus der Ukraine und dem Ausland aufgefrischt, und im ukrainischen Superpokal setzte sich Donetsk gegen Erzrivale FC Dynamo Kyiv nach Elfmeterschießen durch. Doch gleich am ersten Ligaspieltag setzte es dann bei Underdog FC Lviv eine 0:2-Pleite. Ende September konnte Shakhtar gerade mal einen Sieg aus den ersten neun Ligapartien verzeichnen - und man lag auf Platz elf in der Tabelle. Die Titelverteidigung war genauso weit entfernt wie Tabellenführer FC Dynamo Kyiv.
Entscheidender Moment
Doch die ekligste Medizin ist immer die beste, und deshalb war eine ganz bittere Niederlage der Wendepunkt in Shakhtars Saison. Donetsk führte kurz vor Schluss mit 1:0 gegen Barcelona, ehe der eingewechselte Lionel Messi seine ganze Klasse unter Beweis stellte und mit zwei späten Toren noch für einen Sieg der Spanier sorgte. "Nachdem die ukrainische Meisterschaft fast schon weg war, konzentrierte ich mich auf den Europapokal, anfangs auf die Champions League", sagte Lucescu. "Wir hätten weiterkommen können, doch nach einer 1:0-Führung gegen Barcelona nach 88 Minuten mussten wir uns noch geschlagen geben. Danach haben wir uns jedoch zusammengerauft und beschlossen, dass es weitergehen muss, und wir wussten, was wir zu tun haben."
Sieg im Camp Nou
Donetsk holte in der Liga in der Folgezeit Platz um Platz auf und wird die Saison als Vizemeister beenden. Außerdem erreichten Lucescu und Co das ukrainische Pokalfinale. Doch während es zunächst auf heimischer Bühne immer besser lief, war nach zwei Niederlagen gegen Sporting Clube de Portugal bereits nach dem vierten Gruppenspieltag das Aus in der UEFA Champions League besiegelt. Mit einem 5:0-Erfolg gegen FC Basel 1893 wurde zumindest der Einzug in den UEFA-Pokal sichergestellt, bevor man mit einem 3:2-Erfolg beim FC Barcelona im Camp Nou noch ein tolles Erfolgserlebnis feiern konnte. Für die Spanier war es eine von nur zwei Heimpleiten während der kompletten Saison.
"Initialzündung"
"Das war die Initialzündung für den UEFA-Pokal", sagte Lucescu. "Das ganze Team hatte wieder Selbstvertrauen, zeigte gute Leistungen, teils sogar spektakuläre. Ich denke, wir haben uns dieses Endspiel verdient, nachdem wir Mannschaften von einem Kaliber wie CSKA Moskva, Tottenham Hotspur, Marseille und Dynamo Kyiv ausschalten konnten. Nach diesen vier Teams, denke ich, können wir jeden schlagen, sogar Werder Bremen." Damit hätten im Herbst nur wenige gerechnet.