Feldkamp kitzelt Galatasaray wach

Galatasaray AS mag zwar in der Süper Lig unter Karl-Heinz Feldkamp kaum zu bremsen sein, aber der deutsche Trainer ist fest entschlossen, die türkische Mannschaft auch auf europäischer Ebene auf den "rechten Pfad" zu bringen, wenn im UEFA-Pokal das Auswärtsspiel bei Panionios GSS auf dem Programm steht.

Galatasaray-Legende
Der 73-Jährige ist im Ali-Sami-Yen-Stadion eine Legende, seit er in der Saison 1992/93 nicht nur Meister wurde, sondern auch den türkischen Pokal holte, ehe er aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Im Sommer erhielt er die Genehmigung von seinem Arzt, nach Istanbul zurückzukehren, wo er Erik Gerets ersetzte. Feldkamp ist auch diesmal wieder in der Liga erfolgreich, während es auf internationaler Ebene nicht so recht laufen will.

Tabellenführer
Galatasaray ist in den heimischen Wettbewerben noch ungeschlagen und belegt natürlich auch den ersten Platz in der Liga. Aber in der UEFA-Pokal-Gruppe H liegt der Traditionsverein nach Niederlagen gegen den FC Girondins de Bordeaux und Helsingborgs IF nur auf dem letzten Tabellenplatz. Heute Abend geht es in Griechenland gegen Panionios, ehe zum Abschluss das Heimspiel gegen den FK Austria Wien auf dem Programm steht. Feldkamp, der in seiner Heimat als der Graue Fuchs bekannt ist, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Alles geben
"Bordeaux und Helsingborg sind nicht besser als wir", sagte er. "In diesen Spielen hätten wir bessere Ergebnisse verdient gehabt. Keine Mannschaft konnte uns dominieren oder uns unter Druck setzen. Es war für mich wirklich äußerst ärgerlich, aus diesen Spielen mit leeren Händen herauszugehen. Aber ein Sieg gegen Panionios wird uns wieder auf den rechten Pfad bringen. Deshalb werden wir alles geben, um dies zu erreichen."

Klare Prinzipien
Der ehemalige Trainer des 1. FC Kaiserslautern, des BV Borussia Dortmund und von Eintracht Frankfurt begann 1992 in Istanbul und sorgte gleich für eine Revolution, als er seine Starspieler auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Er führte klare Regeln der Disziplin ein und sorgte für ein gefährliches Konterspiel, mit dem die anderen Mannschaften in der Türkei nicht mithalten konnten. Doch nach nur einer Saison musste er aus gesundheitlichen Gründen das Handtuch werfen.

Anweisung der Ärzte
1999 kehrte Feldkamp kurz zu Galatasaray zurück, um auf Geheiß der Ärzte abermals seinen Dienst zu quittieren, aber während seiner nun dritten Amtszeit scheint er immer noch das Feuer früherer Jahr zu haben. Er lässt nun ein aggressives Pressing spielen, aber noch immer bekommen auch seine Stars keine Extrawürste gebraten. Ob Lincoln, Hakan Sükür oder Ümit Karan – sie alle haben zu spüren bekommen, was es heißt, sich undiszipliniert zu verhalten.

Deutsche Importe
Seine deutschen Landsleute Reinhard Stumpf und Falco Götz spielten einst unter Feldkampf, nun sind dies die in Deutschland geborenen Deutsch-Türken Barıs Özbek und Serkan Çalık, zwei ehemalige Akteure des SC Rot-Weiss Essen, die der Offensive Kreativität verleihen. "Wir haben eine sehr junge Mannschaft, so dass wir uns von Zeit zu Zeit unerwartete Fehler erlauben", erklärte Feldkamp. "Es ist unmöglich, innerhalb von fünf Monaten eine perfekte Formation hinzubekommen."