Die Königlichen als Vorbild
Dienstag, 15. Mai 2007
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Sevilla FC versucht am Mittwoch, als zweite Mannschaft nach Real Madrid CF den UEFA-Pokal erfolgreich zu verteidigen.
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Sollte Sevilla FC im rein spanischen Finale des UEFA-Pokals im Hampden Park RCD Espanyol schlagen, wären die Andalusier erst die zweite Mannschaft, der es gelingt, den Titel erfolgreich zu verteidigen. Außerdem wäre ein Sieg auch ein Triumph der Kontinuität, die dieses Team auszeichnet.
Doppeltes Ziel
Die Mannschaft von Trainer Juande Ramos ist das vierte Team, das als Titelverteidiger in ein UEFA-Pokal-Finale einzieht. Bisher aber schaffte es nur Real Madrid CF, auch dieses zweite Finale in Folge zu gewinnen - in den Spielzeiten 1985/86 und 1986/87. Nachdem Sevilla das Endspiel in Glasgow erreicht hat, will es das Team seinem spanischen Rivalen natürlich auch nachmachen. Wenn sie genauso spielen wie im vergangenen Finale in Eindhoven gegen Middlesbrough FC, wären sie zumindest sehr schwer zu schlagen.
Beeindruckende Vorstellung
Luis Fabiano, Enzo Maresca (2) und Frédéric Kanouté waren damals die Torschützen beim klaren 4:0-Erfolg über die Mannschaft aus der englischen Premiership. Damit holte Sevilla den ersten wichtigen Titel seit 1948; sehr zu Freude des lautstarken Anhangs. Auch im Hampden Park werden sich die Fans aus Andalusien wieder stimmgewaltig bemerkbar machen. Die Ramos-Truppe hat in dieser Saison die Chance, nach dem Gewinn des UEFA-Superpokals vom August 2006 noch drei weitere Titel zu holen. Damit ist sie auf dem Weg, eine kommende Macht im europäischen Fußball zu werden.
Kontinuität
Für Sevilla lief aber auch diese Saison nicht immer rund. Im UEFA-Pokal standen sie häufig schon vor dem Aus; zuletzt nach der 0:1-Niederlage im Halbfinal-Hinspiel bei CA Osasuna. Im Rückspiel aber gewann Sevilla mit 2:0 und zog damit ins Finale ein. Auch in dieser Partie zeigten sie wieder einmal, dass sie zu einer sehr homogenen Einheit gereift sind. Sieben Akteure, die im letzten Mai noch im Finale gegen Middlesbrough standen, waren auch im Rückspiel im heimischen Ramón Sánchez-Pizjuán-Stadion gegen Osasuna dabei.
Knapp gescheitert
Kontinuität allein garantiert jedoch noch keinen Erfolg. Die Mannschaft vom VfL Borussia Mönchengladbach zum Beispiel, die das Finale 1979/80 gegen Eintracht Frankfurt erreichte, war fast identisch mit dem Team, das ein Jahr zuvor den UEFA-Pokal gewonnen hat. Nach dem 3:2-Hinspielsieg verloren die Fohlen in der Endabrechnung wegen der Auswärtstorregel. Vier Jahre später war der RSC Anderlecht sogar noch näher dran an der erfolgreichen Titelverteidigung. Im Finale gegen Tottenham Hotspur FC verloren die Belgier im Rückspiel mit 3:4 nach Elfmeterschießen. Madrid schaffte dann als erstes Team zwei Finalsiege hintereinander - mit einem Erfolg morgen könnte Sevilla in die Fußstapfen der Königlichen treten.