Ramos schwebt im siebten Himmel
Mittwoch, 10. Mai 2006
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Sevilla FC-Trainer Juande Ramos bezeichnete die andalusische Stadt nach dem Gewinn des UEFA-Pokals gegen Middlesbrough FC als "die neue europäische Fußballhauptstadt".
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Sevilla FC-Trainer Juande Ramos war natürlich begeistert darüber, dass er den Anhängern seines Vereins den Pokal präsentieren konnte. Der UEFA-Pokal war der erste große Triumph auf europäischer Bühne in der Geschichte des Vereins. Als einzigen Titel überhaupt hatten sie 1948 die spanische Meisterschaft gewonnen. Er war so aufgewühlt, dass er Sevilla "die neue Hauptstadt des europäischen Fußballs" nannte. Steve McClaren, der Trainer von Middlesbrough FC, hatte nach dem 0:4 wenig Grund zur Freude, dennoch zeigte er sich stolz auf das, was seine Mannschaft in dieser Saison geschafft hat.
Juande Ramos, Trainer von Sevilla
Es war ein hervorragendes Spiel, wirklich sensationell. Und das 4:0 ist recht deutlich. Es war eine lange Saison mit vielen Hochs und Tiefs, aber nun am Ende haben wir den Lohn dafür eingefahren. Wir haben eine Menge durchgemacht, aber ich kann die Freude der Fans sehen, und das war es wert. Wir haben etwas erreicht, was nie zuvor von Sevilla geschafft wurde. Es ist nicht meine Aufgabe, die Saison zu beurteilen, die Leute können sich nach dem, was sie gesehen haben, ihr eigenes Urteil erlauben, und sie können sagen, wenn der Job gut erledigt worden ist.
Luis Fabiano hatte nicht so eine gute Saison wie gedacht, nun aber machte er heute Abend ein großartiges Spiel. Aber ich möchte nicht über Einzelpersonen sprechen, ich möchte die Mannschaftsleistung herausstreichen, die das alles möglich gemacht hat. Natürlich bin ich sehr glücklich für den gesamten Verein, ich sehe das als Anerkennung für den schweren Job, den wir gemacht haben. Jetzt geht mir meine Familie im Kopf herum, die mich in den schwereren Tagen immer unterstützt hat. Sevilla ist nun die europäische Fußballhauptstadt. Zumindest für eine Woche sind wir ganz oben.
Steve McClaren, Trainer von Middlesbrough
Es war ein enttäuschender Abend, besonders weil wir nicht so aufgetreten sind, wie wir es können. In der ersten Halbzeit haben wir nicht das gebracht, was wir normalerweise drauf haben, weil wir nervös waren. In der zweiten Hälfte haben wir aufgemacht und versucht, Tore zu erzielen, wir hatten drei gute Chancen, und ich glaube, dass wir einen Elfmeter verdient gehabt hätten, aber wir sind nicht belohnt worden. Dennoch bin ich stolz auf meine Spieler - sie sollten feiern, denn es war ein langer Weg, hierher zu kommen. Es mag ein enttäuschender Abend sein, aber es ist dennoch eine gewaltige Leistung. Ich bin stolz, ihr Trainer gewesen zu sein und gemeinsam mit ihnen das Endspiel erreicht zu haben.
Ich möchte ihnen für die gemeinsamen fünf Jahre danken. Es ist traurig für mich, sie zu verlassen [um Trainer der englischen Nationalmannschaft zu werden], aber das Leben geht weiter. Das Finale war auch das Finale meiner Karriere bei Middlesbrough, aber ich hinterlasse ihnen etwas, worauf sie aufbauen können. Ich habe jeden Augenblick genossen, mit vielen Höhen und Tiefen, wir werden darüber hinwegkommen.
Mein Glückwunsch gilt Sevilla. Sie haben eine großartige Mannschaft, die technisch sehr gut ist. Das war die beste Mannschaft, gegen die wir in diesem Wettbewerb gespielt haben. Ich glaube nicht, dass sie vier Tore besser waren - das ist enttäuschend -, aber heute Abend konnten wir nicht so auftreten, wie wir es können.