Das späte Glück des Andrés Palop
Donnerstag, 27. April 2006
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Nach sechs Jahren im Schatten von Santiago Cañizares könnte Torwart Andrés Palop Sevilla heute Abend zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte führen.
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Nachdem er sechs Spielzeiten lang als Nummer zwei bei Valencia CF im Schatten von Santiago Cañizares gestanden hat, ist Torwart Andrés Palop vom UEFA-Pokal-Halbfinalisten Sevilla FC mittlerweile selbst einer der besten spanischen Torhüter.
Hervorragend gehalten
Der 32-Jährige hielt in der vorigen Woche beim 0:0 in Gelsenkirchen gegen den FC Schalke 04 glänzend und brachte damit seine Mannschaft dem Endspiel in Eindhoven ein gutes Stück näher. Sollte er heute Abend in Sevilla eine ähnlich gute Leistung zeigen, wäre das Team von Trainer Juande Ramos auf seinem Weg in die Niederlande wohl nicht mehr aufzuhalten. "In Valencia wurden immer nur die gleichen Spieler mit Lob überhäuft", erinnert sich Palop. "Ich wusste immer, dass ich das Zeug zum Stammkeeper habe. Ansonsten hätte ich ja bei Valencia weiter auf der Bank sitzen und mein Gehalt einstreichen können. Ich habe immer für meinen Platz in der Mannschaft gekämpft. Gott sei Dank hat sich ein Trainer gefunden, der mir sein Vertrauen aussprach. Das ist jetzt meine Zeit."
Ersatz
Nachdem er beim 2:0-Sieg im UEFA-Pokalfinale 2004 gegen Olympique de Marseille nicht im Kader stand, saß Palop beim 2:1-Erfolg im UEFA-Superpokal über den FC Porto zumindest auf der Bank. 1995 spielte er zum ersten Mal für eine Nachwuchsmannschaft von Valencia, ehe er 1997 für zwei Jahre an Villarreal CF ausgeliehen wurde und dort zum ersten Mal Primera División-Luft schnuppern konnte. Anschließend kam er wieder zurück nach Valencia. Doch da Cañizares dort die unumstrittene Nummer 1 war, konnte sich Palop nur selten beweisen.
Titel in Spanien
In sechs Jahren brachte er es für den Verein nur auf 63 Einsätze. Valencia gewann in dieser Zeit zweimal die spanische Meisterschaft, den UEFA-Pokal und den Superpokal. Nach so vielen Jahren Ersatz nutzte er die Chance, sich woanders als Stammtorwart zu qualifizieren. Vor dieser Saison nahm ihn Sevilla ablösefrei unter Vertrag. Sevillas Sportdirektor und ehemaliger Torhüter Ramón "Monchi" Rodríguez sagte damals: "Der Fußball musste so lange ohne Palop auskommen." Nun holt er die verlorene Zeit nach, nachdem er Antonio Notario als Nummer 1 abgelöst hat. Im UEFA-Pokal zeigt er, wie wertvoll er ist.
"Eine weise Entscheidung"
Juan Manuel Otxotorena, der früher einmal Torwart-Trainer in Valencia war und nun in ähnlicher Funktion bei Liverpool FC und der spanischen Nationalmannschaft tätig ist, freut sich über die Entwicklung seines einstigen Schützlings. "Er hat lange um Aufmerksamkeit gekämpft, der Vereinswechsel war deshalb eine weise Entscheidung", sagte er. "Palop hält brillant und ist unglaublich gut. Er könnte es noch ins Nationalteam schaffen."
Goldene Tage
Palop fügte an: "Ich spiele die bislang beste Saison meiner Karriere. Ich bin Teil einer Mannschaft, in der sich die Spieler untereinander helfen. Das habe ich bei Valencia vermisst." Palop könnte schon heute Abend dem Klub das in ihn gesetzte Vertrauen zurückzahlen, indem er mit dazu beiträgt, dass Sevilla den größten Erfolg in der Klubgeschichte feiern kann.