In the Zone: So kämpfte sich Real Madrid gegen Atleti ins Viertelfinale
Donnerstag, 13. März 2025
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Rafa Benítez, Technischer Beobachter der UEFA, analysiert für uns, wie Real Madrid wieder einmal gegen alle Widerstände letztendlich triumphierte, wenn auch nur mit viel Glück im Elfmeterschießen.
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Es war wie erwartet ein hoch emotionaler Abend im Metropolitano. Atleti hatte schon nach 28 Sekunden den Rückstand aus dem Hinspiel wettgemacht, danach zeigte der Titelverteidiger einmal mehr die Qualitäten, die ihn nun schon seit vielen Jahren zum Schrecken aller Champions-League-Konkurrenten machen.
Die folgende Analyse, präsentiert von FedEx, will untersuchen, wie Real Madrid dem Sturmlauf des Lokalrivalen standhielt und sich am Ende per Elfmeterschießen ins Viertelfinale hievte.
Atleti sofort voll da
Das obige Video beginnt mit dem Führungstor von Conor Gallagher, dem ersten Treffer des Engländers in der Champions League. Wie zu sehen ist, beginnt die Vorbereitung mit einem Ball aus der Tiefe von Clément Lenglet. Der Madrider Innenverteidiger Raúl Asencio kommt an den Ball, lenkt ihn aber direkt zu einem Gegenspieler. Atleti spielt den Ball nach vorne, und die Flanke von Rodrigo De Paul wird von Giuliano Simeone weitergeleitet, so dass Gallagher keine große Mühe hat, den Ball über die Linie zu bugsieren.
Atleti spielte von der ersten Minute an mit beeindruckender Intensität und Energie und hatte auch gute Chancen auf ein zweites Tor - zumindest in der ersten Halbzeit. Das zweite Video zeigt eine solche Situation, wiederum gewann Atleti einen zweiten Ball, als Antonio Rüdigers Kopfball von Julián Alvarez abgefangen wird, der in den Strafraum eindringt und Courtois mit einem Schuss aus spitzem Winkel prüft.
Viel Kontrolle, wenig Chancen
Nach Ansicht von Madrids Trainer Ancelotti war Atleti vor allem dann gefährlich, wenn "sie versuchten, uns bei schnellen Umschaltaktionen zu überrumpeln". Doch dem schob der Trainerfuchs bald einen Riegel vor. Nach einem xG-Wert von 0,92 in der ersten Halbzeit sank der xG-Wert von Atleti für den Rest des Spiels auf 0,54.
Der Technische Beobachter der UEFA, Rafa Benítez, erklärte: "Atleti hat das frühe Tor geschossen, musste dann aber viel Abwehrarbeit leisten; und weil sie nicht viel Platz zum Kontern hatten, haben sie es immer wieder mit langen Bällen versucht und waren immer zur Stelle, um die zweiten Bälle abzufangen. Außerdem setzten sie auf ihre Standardsituationen."
Ancelotti wiederholte die Worte über seinen Spielplan aus dem Hinspiel und räumte ein, dass die Gäste mit einer gewissen Vorsicht gespielt hätten, was zu dem von Benítez angesprochenen Platzmangel geführt habe. "Unsere Priorität lag darin, das Spiel nicht durch komplizierte Spielzüge noch schwieriger zu machen und auf keinen Fall den Ball unnötig zu verlieren, damit sie uns nicht überrumpeln konnten", erklärte er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Deshalb haben wir selber auch nicht viele Chancen herausgespielt. Die zweite Halbzeit war dann ein bisschen besser."
In den gesamten 120 Minuten gab der Titelverteidiger nur drei Torschüsse ab und Diego Simeone analysierte, dass "Real mit viel Ballbesitz das Spiel kontrollierte, ohne sich dabei Chancen zu erarbeiten".
All dies ähnelt der Analyse des Hinspiels durch die UEFA-Abteilung für Leistungsanalyse, die dort feststellte, dass die Spielkontrolle ein wichtiger Bestandteil der Taktik beider Trainer war.
Real Madrids Siegesserie gegen Atleti
2024/25 - Achtelfinale
Gesamt: 2:2, Real gewinnt mit 4:2 i.E.
2016/17 - Halbfinale
Gesamt: 4:2 für Real
2016 - Finale
1:1 n.V. Real gewinnt 5:3 i. E.
2014/15 - Viertelfinale
Gesamt: 1:0 für Real
2014 - Finale
1:1 nach 90 Minuten, Real gewinnt 4:1 n.V.
1958/59 - Halbfinale
Gesamt: 2:2, Real gewinnt das Entscheidungsspiel mit 2:1
Wieder im Elfmeterschießen
Laut Benítez, der das Spiel von der Tribüne des Metropolitano aus verfolgte, bedeutete diese Kontrolle, dass "Real nicht mit hohem Tempo spielte und nach vorne kaum Gefahr ausstrahlte".
Doch wie so oft in den vergangenen Jahren fand Real in der Königsklasse einen Weg, sich durchzusetzen. Real hatte die letzten fünf Begegnungen mit Atleti in diesem Wettbewerb gewonnen, darunter die Endspiele 2014 und 2016 (letzteres durch Elfmeterschießen), und als das Elfmeterschießen am späten Mittwochabend anstand, machte sich schnell ein vertrautes Gefühl breit. Mit dem knappsten aller Ergebnisse hatte Real Madrid es wieder einmal geschafft.