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In the Zone: Bayerns Sieg bei Benfica

Die Technischen Beobachter der UEFA haben den 4:0-Erfolg der Bayern bei Benfica am dritten Spieltag genauer betrachtet.

In the Zone: Benficas hohes Pressing

Bayern München hat mit drei Siegen, zwölf geschossenen Toren und keinem Gegentor den besten Start in die Gruppenphase der UEFA Champions League hingelegt.

Hier bewertet der Technische Beobachter der UEFA den jüngsten Erfolg des deutschen Meisters, mit dem der Klub nun seit 20 Spielen auswärts in diesem Wettbewerb ungeschlagen ist. Die Bayern, bei denen Trainer Julian Nagelsmann krankheitsbedingt fehlte, mussten hart arbeiten, um eine kämpferische Benfica-Mannschaft zu knacken, doch am Ende erzielten die Bayern in den letzten 15 Minuten vier Tore.

Tore

Highlights: Benfica - Bayern 0:4

0:1: Leroy Sané (70.)Ein herrlicher Freistoßtreffer von Sané aus 23 Metern mit seinem linken Fuß - übrigens in derselben Woche, in der sein Freistoß gegen Bochum zum Bayern-Tor des Monats September gekürt wurde.

0:2: Everton, Eigentor (80.)
Joshua Kimmich spielte einen schönen Steilpass auf Serge Gnabry, dessen Flanke der eingewechselte Everton mit dem Kopf ins eigene Netz beförderte.

0:3: Robert Lewandowski (82.)
Gnabrys starker Vorstoß über die rechte Seite endete mit einer Flanke, die Sané in Richtung Tor brachte. Lewandowski drückte den Ball am Ende aus kurzer Distanz über die Linie und erzielte sein 25. Tor in den letzten 19 UEFA-Champions-League-Spielen.

0:4: Leroy Sané (84.)
Ein weiteres Tor, das von Gnabry auf der rechten Seite eingeleitet wurde. Er bediente den hinterlaufenden Josip Stanišić, dessen Rückpass von Sané zu seinem ersten Doppelpack für die Bayern versenkt wurde.

Bester Spieler

Kingsley Coman, der zum UEFA Champions League Spieler des Spiels gewählt wurde, wurde von Roberto Martínez, dem Technischen Beobachter, als "perfekte Anspielstation" auf der linken Seite der Bayern bezeichnet. Diszipliniert auf seiner Position, hatte er seine Gegenspieler immer wieder im Griff und bereitete beide nicht anerkannten Tore der Bayern vor.

Auffällig

Benfica zeigte ein mutiges Spiel, in dem sie versuchten, die Dominanz der Bayern so gut wie möglich zu kontern. Dieser Mut zeigte sich bereits ab der ersten Minute, als einer der drei Innenverteidiger von Benfica in die Bayern-Hälfte eindrang und einen gegnerischen Mittelfeldspieler verfolgte, um den Spielaufbau der Gäste zu stören (eine Taktik, auf die wir im nächsten Abschnitt zurückkommen werden).

Auch die zentralen Mittelfeldspieler Julian Weigl und João Mário sorgten für viel Betrieb im Angriffsspiel der Gastgeber. Im Mittelfeld arbeiteten die drei Stürmer von Benfica mit hohem Pressing und hatten auch Konterchancen, insbesondere als Roman Yaremchuk Dayot Upamecano an der Mittellinie aussteigen ließ, bevor er den Ball über das Tor schoss (35 Sekunden vor dem Freistoß, der bei den Bayern den Knoten platzen ließ).

Die Bayern spielten konsequent nach vorne und versuchten, über Torhüter Manuel Neuer den Druck auf Benfica zu erhöhen. Das klappte zwar nicht immer, aber das Selbstvertrauen und der Glaube an die eigene Stärke waren ungebrochen. Und als der Torerfolg in der ersten Stunde ausblieb, profitierten sie von der Einwechslung von Gnabry, einem Flügelstürmers anstelle eines Außenverteidigers (obwohl Nagelsmann Gnabry schon einmal als Außenverteidiger einsetzte, als dieser in der Saison 2017/18 als Leihspieler für Hoffenheim spielte).

Team-Formationen

Benfica begann mit einer 1-3-4-3-Formation. Die vorderen drei Spieler waren stets bereit, die Positionen zu wechseln und das hohe Anfangspressing durchzuziehen. Darwin Nuñez hatte die besten Konterchancen, indem er eine hohe Position mit Yaremchuk ausnutzte, während Rafael Silva sich ins Mittelfeld zurückfallen ließ, um defensiv zu helfen.

Ohne Ball stellte die Elf von Jorge Jesus auf ein 1-5-4-1 um, was bedeutete, dass Nuñez sich ebenfalls zurückfallen ließ und Yaremchuk allein in der Spitze blieb. In dieser Formation, in der die Außenverteidiger mit den Innenverteidigern eine Fünferkette bildeten, war Benfica schwer zu knacken, stand sehr kompakt und verteidigte das letzte Drittel mit viel Körpereinsatz und beeindruckender Intensität - auch dank der guten Leistung von Torhüter Odisseas Vlachodimos (99), der vier Mal rettete.

Im hohen Pressing war es ein System, bei dem einer der drei Innenverteidiger zeitweise ins Mittelfeld wechselte, um einen der Bayern-Angreifer zu verteidigen, wodurch ein 1-4-3-3 entstand. Dies erforderte Mut und Aggressivität, und - zumindest bis zum zweiten Tor - machten sie es gut, insbesondere Jan Vertonghen (5).

Benficas 1-4-3-3-Formation bei hohem Pressing
Benficas 1-4-3-3-Formation bei hohem Pressing

Die Bayern spielten ohne Ballbesitz in einer typischen 1-4-2-3-1-Formation und zeigten ein beeindruckendes Verständnis und eine gute Abstimmung zwischen den Spielern mit hervorragenden Abständen zwischen den Linien. Sie verteidigten als Team hoch und reagierten schnell, indem sie den Gegner sofort unter Druck setzten und das Spielfeld hoch anliefen.

Im Ballbesitz verwandelte sich das System in ein 1-3-4-3 mit Thomas Muiller (25), der von rechts in die Spitze hinter Lewandowski (9) einrückte, Pavard (5), der auf der rechten Seite hoch aufrückte, und Coman (11), der auf der linken Seite agierte. Die Bayern verfügen über so viele Offensivkräfte, dass sie Pavard nach 65 Minuten durch Gnabry ersetzen konnten, was dem Spiel eine neue Wucht und Direktheit verlieh, die sich entscheidend auf das Endergebnis auswirkte.

Bayerns 1-3-4-3-Formation in Ballbesitz
Bayerns 1-3-4-3-Formation in Ballbesitz

Trainerstimmen

Jorge Jesus, Benfica: "Bayern ist eine sehr starke Mannschaft. 70 Minuten lang sah es nicht so aus, als würden wir 4:0 verlieren. Sie haben uns sehr unter Druck gesetzt. Bis zu ihrem Führungstreffer war es ein offenes Spiel. Wir haben alles getan, aber am Ende haben wir verloren."

Dino Toppmöller, Bayern: "Es war eine tolle Mannschaftsleistung, ohne jemanden hervorzuheben. Wir haben in der ersten Halbzeit gut angefangen und hatten einige Chancen. Aber wir müssen auch sehen, dass wir gegen Benfica gespielt haben, die man nicht einfach so schlägt. In der zweiten Halbzeit haben wir es gut gemacht, mit einer besseren Struktur. Das zweite Tor hat uns den Weg geebnet. Alles in allem war es ein verdienter Sieg.

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