Bayern wie der Weltmeister
Dienstag, 21. Oktober 2014
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AS Roma - FC Bayern München 1:7
Schon nach 35 Minuten stand es 5:0, zwei Tore steuerte Arjen Robben bei. Der FCB schreibt Geschichte und steht fast in der nächsten Runde.
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• Nach acht Minuten brachte Arjen Robben die Bayern in Front, ehe er ein zweites Tor nachlegte (30.)
• Dazwischen trafen Mario Götze (23.), Robert Lewandowski (25.). Für den Halbzeitstand sorgte Thomas Müller per Elfmeter
• Nach 813 Minuten endete durch den Treffer von Gervinho (65.) eine lange Serie ohne Gegentor für Bayern-Keeper Manuel Neuer
• Anschließend trafen die eingewechselten Franck Ribéry (78.) und Xherdan Shaqiri (80.)
• Der FCB braucht höchstens noch einen Dreier, um ins Achtelfinale einzuziehen.
• Nächstes Spiel: Bayern - Roma (5. November)
Gut, besser. Bayern. 7:1 gegen die Roma, das erinnerte stark an den Halbfinalsieg der deutschen Nationalmannschaft bei der FIFA-WM gegen Brasilien, es war der höchste Auswärtssieg für die Münchner in der UEFA Champions League.
Den deutschen Rekordmeister brachten selbst drei Änderungen im Vergleich zum 6:0 am Samstag gegen Werder Bremen nicht aus dem Konzept. Für Rafinha, Dante und Pierre Höjbjerg standen der Ex-Römer Medhi Benatia, Juan Bernat und Robert Lewandowski in der Startelf. Aber welche Elf Trainer Pep Guardiola auch gerade reinrotiert, sie ist erfolgreich.
Gerade acht Minuten mussten die 5 000 mitgereisten Bayern-Fans warten, da drang nach einem Doppelpass mit Philipp Lahm Robben in den Strafraum ein und erzielte ein typisches Robben-Tor, als er Ashley Cole austanzte, den Ball auf den linken Fuß legte und ihn dann in ins lange Eck zirkelte. Nun hatten die Bayern das Spiel im Griff, auch wenn Gervinho fast im Gegenzug getroffen hätten.
Die Dominanz spiegelte sich immer mehr im Ergebnis wider, denn Mitte der ersten Hälfte legte der Tabellenführer der Bundesliga gegen den Zweiten der Serie A nach. Nach Hackenzuspiel von Thomas Müller zog Götze, Siegtorschütze im WM-Finale, aus 16 Metern flach ab, der Ball kullerte am auf dem falschen Fuß stehenden Morgan De Sanctis vorbei ins linke untere Eck.
Aber die Unersättlichen waren noch immer hungrig. Nun schlug auch Lewandowski zu. Nach Flanke von Bernat war er mit dem Kopf zur Stelle, das 3:0 - sein erstes Tor für die Bayern in der Champions League. Da waren gerade 25 Minuten gespielt. Und als eine halbe Stunde um war, schnürte Robben den Doppelpack. Nach Zuspiel von Lewandowski traf der Niederländer aus zehn Metern.
Die Fans waren ob der Unwahrscheinlichkeit dieses Ergebnisses noch gar nicht fertig mit dem gegenseitigen Zwicken, da fiel das 5:0. Kostas Manolas nahm nach Hereingabe von David Alaba im Strafraum die Hand zur Hilfe, Müller verwandelte den Elfer sicher. Der Halbzeitstand.
Die Giallorossi hatten bislang alle fünf Heimspiele in dieser Saison gewonnen, dass es diesmal nichts mehr damit werden würde war klar, aber zumindest versuchten sie, die Tifosi wenigstens etwas gnädiger zu stimmen. Acht Minuten nach Wiederbeginn gab es zwei Chancen, erst traf Gervinho den Pfosten, dann zeigte Neuer gegen Alessandro Florenzi, dass er der beste Keeper der Welt ist, wenig später rettete er gegen Gervinho, der aus einem Meter nicht traf. Sonst aber zeigten die Italiener, dass sie es noch lernen müssen zu verlieren, denn sie verübten etliche Frustfouls.
Und sie kamen zum Ehrentreffer. Etwas mehr als eine Stunde war gespielt, da schlug der gefährliche Gervinho per Kopf zu. Ein Treffer, der sich angedeutet hatte, denn Bayern hatte längst einen Gang zurückgeschaltet. Dies aber hatten sie vergessen, dem später eingewechselten Franck Ribéry zu sagen, der von der Strafraumgrenze den Ball über den Roma-Keeper hebelte.
Da wollte auch der ebenfalls von der Bank gekommene Xherdan Shaqiri nicht nachstehen, der davon profitierte, dass De Sanctis einen Scharfschuss nicht festhalten konnte und aus spitzem Winkel vollstreckte. 7:1. Weltmeisterlich!
Dritter Sieg im dritten Spiel, und da Manchester City FC zuvor beim PFC CSKA Moskva nur 2:2 gespielt hatte, benötigt der souveräne Tabellenführer der Gruppe E nur noch einen Sieg, um vorzeitig die nächste Runde zu buchen, mit Glück reicht sogar ein Punkt. Das könnte schon in zwei Wochen daheim gegen die Roma der Fall sein.
Morgen ab zehn Uhr gewährt Papst Franziskus den Gnadenlosen aus München eine Audienz. Angesichts dieses Sieges im Gepäck scheint Gottes Stellvertreter ihnen schon vorher den rechten Segen gespendet zu haben.