Atlético-Offensive zu stark für Bayers Abwehr
Dienstag, 21. Februar 2017
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Bayer Leverkusen hat sich trotz einer engagierten Leistung keine gute Ausgangslage für das Achtelfinal-Rückspiel bei Atlético Madrid erspielt. Das Hinspiel endete mit einer 2:4-Niederlage.
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Bayer Leverkusen hat sich trotz einer engagierten Leistung keine gute Ausgangslage für das Achtelfinal-Rückspiel bei Club Atlético de Madrid erspielt. Das Hinspiel endete mit einer 2:4-Niederlage.
Vom Start weg boten beide Teams den 29 300 Zuschauern einen offenen Kampf mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. In der zwölften Spielminute wurde es für Bayer dann das erste Mal richtig knapp: Kurz nachdem Top-Angreifer Antoine Griezmann an Bernd Leno im Bayer-Tor gescheitert war, setzte Wendell den Ball, beim Versuch zu klären, aus rund fünf Metern an die eigene Latte.
Damit war das Glück der Werkself dann aber offenbar aufgebraucht: Nur wenige Minuten nach der Doppelchance zirkelte der starke Saúl Ñíguez den Ball von rechts in den linken Winkel und brachte seinem Team damit das erste so wichtige Auswärtstor. Es sollte nicht das einzige bleiben.
Bayer reagierte auf das Gegentor trotzig und drängte auf den schnellen Ausgleich, vergaß dabei aber die Defensive, was sich schnell rächte. Nach einem Patzer von Aleksandar Dragović konterte der spanische Tabellenvierte blitzschnell und am Ende war es Griezmann, der den Ball nach perfekter Vorarbeit von Kevin Gemeiro humorlos unter die Latte hämmerte. Es war bereits das achte Tor des Franzosen in seinem 13. Pflichtspiel-Einsatz 2017.
Nach dem Seitenwechsel sendete Bayer schnell ein Lebenszeichen und kam schnell zum Ausgleich: Abwehrmann Benjamin Henrichs setzte sich auf der rechten Außenbahn perfekt durch und bediente Karim Bellarabi, der den Ball unhaltbar in die linke Ecke setzte.
Doch die Atlético-Offensive war an diesem Abend einfach eine Nummer zu groß für die Hintermannschaft von Bayer. Nur wenige Minuten nach dem Anschlusstreffer foulte der äußerst unglück agierende Dragović Gegenspieler Gameiro und der setzte den folgenden Elfmeter ganz trocken in die Mitte des Tores.
Bayer beeindruckte das wenig. Immer wieder rannte der Bundesliga-Achte an und wurde mit ein bisschen Glück belohnt: Nach einer scharfen Hereingabe von Julian Brandt von der linken Seite klärte Atlético-Keeper Míguel Ángel Moyà den Ball gegen den Oberschenkel von Stefan Savić, der so unfreiwillig zum (Eigen-)Torschützen wurde.
Und auch das war noch nicht alles: In einer spektakulären Schlussphase klärte ausgerechnet Pechvogel Savić einen Kopfball von Javier Hernández knapp vor der Linie, ehe der eingewechselte Fernando Torres in der 86. Minute per Kopf alles klarmachte.
Schlüsselspieler: Kevin Gameiro
Der Franzose drückte dem Spiel bis zu seiner Auswechslung in der 71. Minute immer wieder seinen Stempel auf. Blitzschnell, robust, mit großartiger Übersicht - seine Leistung war einfach Weltklasse. Dass er das 2:0 von Griezmann fast im Alleingang vorbereitete und das 3:1 selbst erzielte, krönte einen Klasseabend der Nummer 21 der Gäste.
Königsklasse-Debüt für Havertz
Schon lange vor dem Spiel sickerte die freudige Kunde durch. Der erst 17-jährige Kai Havertz durfte gegen Atlético zum ersten Mal in der Champions League auflaufen und wurde damit für seine gute Leistung gegen Augsburg in der Bundesliga belohnt. Gegen Atlético spielte Havertz unauffällig und wurde in der 56. Minute unter großem Applaus ausgewechselt.
Bayers bittere Serie
K.-o.-Runden sind offenbar nicht die Welt von Bayer Leverkusen. 2012 scheiterte man im Achtelfinale der Königsklasse am FC Barcelona, ein Jahr später im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League an SL Benfica, in den Jahren danach war gegen Paris und Atlético ebenfalls im Achtelfinale der Königsklasse Endstation. Hält diese bittere Serie auch 2017 an?