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Schüler Messi erteilt Ex-Lehrer Guardiola Lektion

Lionel Messi hat zwar seinem Mentor Josep Guardiola viel zu verdanken, aber dennoch kannte er mit seinen drei Toren keine Gnade: Wie der Argentinier Barcelona abermals inspirierte, beschreibt Graham Hunter.

Lionel Messi feiert seinen Dreierpack
Lionel Messi feiert seinen Dreierpack ©AFP/Getty Images

Dankbarkeit sieht eigentlich anders aus, aber wer will es Lionel Messi verdenken, dass er seinen FC Barcelona zu einem 4:0-Erfolg gegen seinen ehemaligen Mentor und dessen Verein Manchester City führte.

Es war bereits die zweite Rückkehr von Pep Guardiola ins Camp Nou mit jeweils einem anderen Gegner, insgesamt kommt er dabei bei zwei herben Pleiten auf  0:7 Tore. Und ausgerechnet sein Lieblingsschüler Messi traf alles in allem fünfmal, bereitete ein Tor vor und holte einen Elfmeter heraus.

Das ist nicht gerade das, was man Dankbarkeit nennt.

Messis Dreierpack gegen City anschauen

Aber Spaß beiseite. Nach diesem Dreierpack hat Messi in dieser Saison in der UEFA Champions League bereits sechs Tore erzielt, und auch sonst glänzte er an allen Ecken und Ende.

Die Ironie ist, dass Guardiola aus Flügelstürmer Messi einst einen Mittelstürmer machte und dies so begründete: "Er ist unser bester Spieler, und umso öfter wir ihn näher am gegnerischen Tor einsetzen, umso öfter trifft er."

Und das Guardiola-Messi-Tandem begann die Fußballwelt zu erobern. Ein brillanter Maestro und ein brillanter Lieblingsschüler.

Egal, ob man seine Position "Falsche Neun" oder zurückgezogenen Stürmer bezeichnet - Messi war eine unwiderstehliche Naturgewalt.

Aber die Zeiten ändern sich und damit auch die Positionen. Messi war noch immer der bestimmende Stürmer, als Luis Suárez 2014 im Camp Nou anheuerte, aber zwischen dem Argentinier und dem Uruguayer war klar, dass der Neue in der Nummer-9-Position spielen und Leo auf den rechten Flügen zurückkehren musste.

Fünf Monate nach dieser Entscheidung war das Triple gewonnen.

Seitdem wird Messi immer wieder gelobt für sein brillantes "Quarterback"-Passspiel aus dem Mittelfeld.

Seitdem Xavi Hernández nicht mehr länger in der Mitte zaubert, ist Messi von den Außen wieder in eine zentrale Position geschlüpft, und es scheint so, als sei Barcelona nun noch bedrohlicher.

Doch diese Brillanz musste bezahlt werden.

Barcelonas gefährliches "MSN"-Sturmtrio hat sich praktisch auf zwei Spieler reduziert, dem Spiel mangelt es an Breite, und während die Passfähigkeiten von Messi, dessen Bälle gefährlich im Strafraum landen, enorm sind, ist sein Tordurchschnitt gesunken.

Aber gegen City war Messi mal wieder ein echter Mittelstürmer.

Chaos im Strafraum, als Fernandinho ausrutschte und hinfiel und Messi verwandelte. Oder Messi, der am Elfmeterpunkt gewohnt treffsicher war.

City verlor in der zweiten Hälfte den Ball am eigenen Strafraum, schon war Messi zur Stelle, ging einige Schritte und ließ Willy Caballero keine Chance.

Und sein dritter Treffer? Die Nr. 10 von Barca tanzte durch den gegnerischen Strafraum, um die Vorlage von Suárez zu verwerten.

"Er war total entspannt, es war, als würde er auf dem Schulhof spielen", sagte Luis Enrique.

Gestern spielte Messi da, wo ihn der arme Guardiola am gefährlichsten sah. Doch möglicherweise wünschte der Katalane gestern auch, dass er dieses Tormonster nie unterrichtet hätte. Ihm wäre eine Menge Ungemach erspart geblieben.

©Getty Images