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UEFA-Wettbewerbe

Nationalmannschaftswettbewerbe

Die UEFA setzt auf die Kraft ihrer einzigartigen Nationalmannschaftswettbewerbe, um die Entwicklung des Fußballs und einen positiven gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben.

UEFA via Getty Images

Der Stolz und die Begeisterung, mit denen Fans und auch weniger Fußballinteressierte die Erfolge der eigenen Nationalelf feiern, haben schon immer dafür gesorgt, dass die Nationalmannschaftswettbewerbe der UEFA weit mehr sind als nur Fußballturniere. Sie inspirieren Millionen Jungen und Mädchen, eines Tages selbst für ihr Land zu spielen, und führen so zu gesteigerten Teilnehmerzahlen in ganz Europa. Die Wettbewerbe sind attraktiv für Sponsoren und Medien, und sie generieren Einnahmen, die allen Ebenen der Fußballpyramide zugutekommen. Weiterhin erreichen sie ein neues Publikum – ob jung oder alt – und steigern damit das Potenzial des Fußballs, globale gesellschaftliche Themen wie den Klimawandel oder Cybermobbing zu thematisieren.

Nichts davon beruht auf Zufall. Die UEFA arbeitet unermüdlich mit ihren Interessenträgern, Austragungsstädten und Ausrichterverbänden zusammen, um Wettbewerbe zu organisieren, die auf der Popularität des Nationalmannschaftsfußballs aufbauen und den Fußball insgesamt voranbringen.

Ausgeglichene Wettbewerbe

UEFA-Nationalmannschaftswettbewerbe der Männer

Die Formate der Nationalmannschaftswettbewerbe der Männer ähneln zwei unterschiedlichen Halbzeiten, haben jedoch ein gemeinsames Ziel: Sie sollen die sportliche Ausgeglichenheit und die Sichtbarkeit des Fußballs überall in Europa erhöhen.

Einerseits bieten die Qualifikationswettbewerbe zur EM- und zur WM-Endrunde Akteuren kleinerer Verbände die Möglichkeit, sich mit den stärksten Mannschaften zu messen, während die Fans die weltbesten Spieler aus nächster Nähe bewundern können. Andererseits führt die Nations League dank der Einteilung in Gruppen mit Teams auf vergleichbarem Niveau zu ausgeglicheneren Spielen.

Seit ihrer Einführung 2016 hat die Nations League frischen Wind in die Nationalmannschaftswettbewerbe der Männer gebracht. Engere Resultate, der Reiz von Auf- und Abstieg – das Format hat vielen Nationalteams unabhängig von ihrer Stärke neue Herausforderungen und Ziele eröffnet. In den ersten drei Auflagen des Wettbewerbs sind 33 Nationen mindestens einmal aufgestiegen. Insgesamt acht Mannschaften konnten seit 2018 zweimal aufsteigen, darunter Georgien, das den Sprung von der D- in die B-Liga geschafft hat, und Schottland, das von der C- in die A-Liga aufgestiegen ist. Durch ihre Qualifikation für die EM-Endrunde 2024 stehen beide Verbände exemplarisch für die Chancen und Möglichkeiten, die von der Nations League ausgehen.

Georgiens erstmalige Teilnahme an einem großen internationalen Turnier ist auch auf die direkte Qualifikation für die EM-Playoffs zurückzuführen, die sich die Mannschaft als eines der besten Teams in der Nations League erarbeitet hat. Auch das unterstreicht, inwieweit die UEFA-Wettbewerbe aufstrebenden Verbänden als Sprungbrett nach oben dienen können.

Die vierte Ausgabe der Nations League beginnt im September 2024 und wird auf dem bisherigen kommerziellen und sportlichen Erfolg aufbauen – und es wird eine neue, zusätzliche K.-o.-Runde geben, die das Ende der Ligaphase und die im Juni 2025 stattfindende Endphase überbrückt. Darüber hinaus finden die Auf- bzw. Abstiegs-Playoffs in Hin- und Rückspiel statt. Die Aussicht auf spannende Spiele wird nicht nur für einen ausgeglicheneren Wettbewerb sorgen, sondern auch die Begeisterung der Fans sowie das Interesse der Medien und kommerziellen Partner steigern, wovon letztlich auch die Mitgliedsverbände finanziell profitieren.

UEFA-Nationalmannschaftswettbewerbe der Frauen

Ausgehend vom erfolgreichen Nations-League-Format bei den Männern hat die UEFA im Jahr 2022 Pläne für ein ähnliches Modell bei den Frauen vorgestellt. Es sieht zwei Phasen bei den Women’s European Qualifiers und der Women’s Nations League, die für die EM- und WM-Qualifikation gelten, vor. Analog zu den Männern sollen ausgeglichenere Gruppen innerhalb eines dreistufigen Ligasystems mit Auf- und Abstieg zu ausgeglicheneren Wettbewerben im europäischen Frauenfußball beitragen.

„Ich sehe enorme Vorteile darin, mehr Spiele zu bestreiten, in denen es um etwas geht. Diese großen Spiele können den Unterschied ausmachen. Das ist gut für den Frauenfußball insgesamt, gut für den Fußball in den beteiligten Ländern und gut für die Entwicklung der Spielerinnen.“

Andries Jonker, Nationaltrainer der Niederlande, Halbfinalist der Women’s Nations League 2024

Reinvestition

Die UEFA trägt dafür Sorge, dass alle Stufen der europäischen Fußballpyramide vom finanziellen Erfolg der Nationalmannschaftswettbewerbe profitieren.

Durch das 2004 eingeführte Unterstützungsprogramm HatTrick erhalten die Mitgliedsverbände – ob klein oder groß – pro Saison durchschnittlich insgesamt EUR 194 Mio. für Investitionen in Entwicklungsprojekte. Außerdem decken HatTrick-Zahlungen für einige Verbände die Kosten für die Teilnahme an den Nachwuchs-, Frauen-, Futsal- und Amateurwettbewerben der UEFA.

Neben dem HatTrick-Programm brachte die zentrale Vermarktung der kommerziellen Rechte an den Spielen der Nations League der Männer, der Qualifikationswettbewerbe zur EURO 2020 und zur Weltmeisterschaft 2022 sowie von Freundschaftsspielen der A-Nationalmannschaften der Männer im Zeitraum 2018-22 den Verbänden insgesamt EUR 1,911 Mrd. ein und hat im Vergleich zum Zeitraum 2014-18, in dem es die Nations League noch nicht gab, damit fast zu einer Verdoppelung der ausgeschütteten Beträge geführt. Nach den finanziellen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, von denen sich der europäische Fußball langsam erholt, war dies eine enorm wichtige Einnahmequelle.

Das im Zuge der Women’s EURO 2022 in England erstmals eingeführte Ausschüttungsprogramm für Klubs brachte 221 Vereinen aus 17 verschiedenen europäischen Mitgliedsverbänden, die Spielerinnen zur EM-Endrunde abgestellt hatten, mehr als EUR 4,3 Mio. ein, die von den Klubs in die Entwicklung des Frauenfußballs reinvestiert werden.

Frauenfußball

Women’s EURO 2022

Schon 2019 hatte die UEFA die Frauen-EM-Endrunde zum Eckpfeiler ihrer Frauenfußball-Strategie „Zeit zu handeln“ gemacht, mit der die Entwicklung des Frauenfußballs anhand konkreter Ziele beschleunigt werden soll. Dabei wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um in England ein bahnbrechendes Turnier zu veranstalten.

Ein anfänglicher Unterstützungsbeitrag in Höhe von EUR 300 000 veranlasste die Partner der UEFA – allen voran den Englischen Fußballverband – dazu, insgesamt über EUR 3 Mio. in Programme zum Vermächtnis des Turniers in den Austragungsstädten zu investieren. Ziel war es, eine neue Generation von Spielerinnen, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen für den Fußball zu begeistern, mehr Mädchen und Frauen dazu zu motivieren, zum Vergnügen Fußball zu spielen, und die Zusammenarbeit mit lokal verankerten Vereinen zu intensivieren.

Kommerzielle Partnerschaften und direkte Investitionen der UEFA in den Frauenfußball haben zu einer Verdopplung der Mindestpreisgelder geführt, die an die teilnehmenden Teams ausgeschüttet werden. Damit wurde der Grundstein für ein neues Einnahmenverteilungsmodell gelegt, das mit Blick auf die Professionalisierung des Frauenfußballs einen Meilenstein darstellt.

Mindeststandards für Frauennationalteams

Mit der Einführung des Rahmenwerks zu UEFA-Mindeststandards für Frauennationalteams im Juni 2022 wurden erstmals europaweit geltende Kriterien für Good Governance, Trainerausbildung, medizinische Betreuung, Training, das Wohlergehen der Spielerinnen, Unterkunft und Bezahlung festgelegt.

Damit das Rahmenwerk auch der Lebenswirklichkeit europäischer Fußballerinnen gerecht wird, wurden insgesamt 35 Spielführerinnen sowie Vertreter/-innen von Verbänden und FIFPRO Europe konsultiert. Um die Umsetzung des Rahmenwerks zu unterstützen, können die Mitgliedsverbände EUR 100 000 pro Saison über das HatTrick-Programm der UEFA beantragen.

„Dies ist ein Ausgangspunkt für die Verbesserung der Standards in allen Frauennationalteams. Mit Blick auf das Leistungsvermögen der Spielerinnen und erfolgreiche Auftritte mit ihren Nationalteams sind ideale Bedingungen auf und neben dem Platz unverzichtbar.“

Nadine Keßler, geschäftsführende Direktorin Frauenfußball der UEFA

Gesellschaftlicher Einfluss

Dank ihrer globalen Sichtbarkeit und Popularität haben die Nationalmannschaftswettbewerbe der UEFA enormes Potenzial, einen positiven gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen – beispielsweise durch Kampagnen zur Steigerung des Bewusstseins oder innovative Nachhaltigkeitsinitiativen, die unter anderem die ökologischen Auswirkungen der Spiele und Turniere reduzieren sollen.

So ist im Reglement der UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2022-24 eine ESG-Strategie (Umwelt, Soziales, Governance) verankert. Darin sind verschiedene Initiativen vorgesehen, um die ökologischen Auswirkungen der EM-Endrunde zu reduzieren. Unter anderem wurden die Austragungsstädte in drei Regionen (Nord/Nordost, West und Süd) eingeteilt, um die Reisedistanzen für Spieler und Fans zu verkürzen. Für die in der Schweiz ausgetragene Women’s EURO 2025 ist der Fokus ebenfalls darauf gerichtet, den CO2-Fußabdruck des Turniers zu reduzieren.

Zuletzt hat die UEFA gemeinsam mit der Europäischen Kommission eine Sensibilisierungskampagne zum Thema Klimawandel auf den Weg gebracht, die bei all ihren Klub- und Nationalmannschaftswettbewerben der Männer und Frauen ausgespielt wurde. Bei #EveryTrickCounts zeigen der ehemalige Gewinner des Ballon d’Or, Luís Figo, Italiens Ex-Nationalkeeper Gianluigi Buffon sowie die französischen Nationalspielerinnen Delphine und Estelle Cascarino anhand einer Reihe an Fußballtricks, wie einfache Änderungen im Alltag einen großen Unterschied im Kampf gegen die globale Erwärmung machen können.

Vermächtnis der Austragungsstädte

Die Möglichkeit, die Endrunde eines UEFA-Nationalmannschaftswettbewerbs auszurichten, kann für Mitgliedsverbände wie für lokale Behörden eine treibende Kraft für Veränderung sein – sowohl in Bezug auf den Fußball als auch die Gesellschaft insgesamt. Da Städte und Länder im Rampenlicht eines sportlichen Großereignisses stehen, können neue Impulse für den Fußball sowie die soziale und wirtschaftliche Entwicklung gegeben werden. Die UEFA arbeitet eng mit allen an der Ausrichtung ihrer Endrunden beteiligten Akteure zusammen, um ein nachhaltiges Vermächtnis zu schaffen.

So konnte beispielsweise der Georgische Fußballverband seine Rolle als Co-Gastgeber der Endrunde der U21-Europameisterschaft 2023 mit Rumänien dazu nutzen, die sportliche Infrastruktur sowohl auf Profi- als auch auf Amateurebene weiterzuentwickeln. Der Verband investierte mit Unterstützung der Regierung und Mitteln aus dem UEFA-HatTrick-Programm in die Renovierung des Micheil-Meschi-Stadions in Tiflis und der Ramas-Schengelia-Arena in der westlichen Stadt Kutaissi sowie in die Schaffung von fünf auf das ganze Land verteilten Trainingszentren.

Ob bei der Akkreditierung von Medienvertreter/-innen oder Unterstützung bei der Orientierung der Fans im Stadion – Volunteers und ihre oftmals verborgenen Aufgaben sind für die erfolgreiche Austragung von UEFA-Wettbewerben unverzichtbar. Der nachhaltige Gewinn ist dabei vielfältig, sowohl für den Fußball als auch für die einzelnen Volunteers.

Auf eine europaweite Rekrutierungskampagne des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) für die EURO 2024 bekundeten etwa 19 000 Personen ihr Interesse an einer freiwilligen Tätigkeit in einem der 25 verschiedenen Bereiche. Nach Schätzungen des DFB dürfte sich der Wert der Volunteer-Arbeit für den deutschen Amateurfußball auf mehrere Millionen Euro belaufen.

Interkontinentale Vergleiche

Eine Reihe an Begegnungen zwischen den Titelträgern der Wettbewerbe der UEFA und der südamerikanischen Fußballkonföderation CONMEBOL unterstreicht die Kraft des Fußballs, Kontinente zu verbinden. Seit Unterzeichnung einer erneuerten und erweiterten Grundsatzvereinbarung zwischen den beiden Konföderationen im Jahr 2021 tragen die UEFA und die CONMEBOL eine Finalissima sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen aus.

2022 standen sich dabei der amtierende Fußball-Europameister und der Champion der Copa América in der sogenannten Finalissima gegenüber. Ein Jahr später trafen die Titelträgerinnen der Women’s EURO auf jene der Copa América Femenina. Ähnliche interkontinentale Vergleiche gibt es auch zwischen den besten Futsal-Nationalteams und Nachwuchsvereinsmannschaften.

Der Erfolg der Finalissima hat dazu beigetragen, die historisch enge Verbindung der UEFA zur CONMEBOL zu vertiefen, und hat darüber hinaus den Weg für eine operative Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung von Trainerqualifikationen sowie eine technische Vereinbarung zur Trainerausbildung geebnet.

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