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Medizinisches

Medizinische Kampagnen

Medizinisches

Die UEFA führt Kampagnen durch, die sich die weltweite Sichtbarkeit ihrer Elitewettbewerbe zu Nutze machen, um ein Bewusstsein für wichtige Gesundheits- und Sicherheitsrisiken im Fußball zu schaffen.

Schiedsrichterschulung für Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen.
Schiedsrichterschulung für Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen. UEFA

Lerne wie, rette Leben („Get Trained, Save Lives“) 

Eine von 1 000 Personen erleidet pro Jahr in Europa einen plötzlichen Herzstillstand. Damit ist dies die dritthäufigste Todesursache. Das richtige Vorgehen kann die Überlebenschancen bei einem Herzstillstand verdoppeln oder verdreifachen.

Die 2023 auf den Weg gebrachte Kampagne „Lerne wie, rette Leben“ ist eine gemeinsame Initiative der UEFA und des Europäischen Rats für Wiederbelebung (ERC), mit der im Rahmen von entsprechenden Schulungen für alle am Fußball Beteiligten sichergestellt werden soll, dass jede Sekunde zählt, wenn es um Wiederbelebungsmaßnahmen geht.

„Schnell und korrekt durchgeführte Hilfsmaßnahmen können die Überlebenschancen bei einem plötzlichen Herzstillstand um das Zwei- bis sogar Dreifache erhöhen und europaweit bis zu 100 000 Menschenleben pro Jahr retten.“

Dr. Koen Monsieurs, Vorsitzender des Europäischen Rats für Wiederbelebung

Zusammen mit dem ERC hat die UEFA Schulungen für über 2 700 Spieler/-innen, Trainer/-innen, Schiedsrichter/-innen, Offizielle und anderes an den Endspielen, Endrunden und Endphasen der UEFA beteiligten Personen durchgeführt; das Personal der UEFA und ihrer Mitgliedsverbände sowie die Mannschaften und Volunteers bei der UEFA EURO 2024 werden zu gegebener Zeit geschult. Während der EM-Endrunde in Deutschland wird die Kampagne auch auf die Fans ausgeweitet. So werden diese in den Fanzonen der zehn Austragungsstädte sowie im Rahmen eines interaktiven Online-Trainings mit Ruud Gullit und verschiedenen Chatbots bekannter Spielerinnen und Spieler mehr über Wiederbelebungsmaßnahmen erfahren können.

Kampagne zu Gehirnerschütterungen

Nach einer Analyse von Fällen von Gehirnerschütterungen im Spitzenfußball 2019 hat die UEFA eine Sensibilisierungskampagne zum Schutz von Spielerinnen und Spielern vor Gehirnerschütterungen auf den Weg gebracht. Es sollen Spieler/-innen, Trainer/-innen, Schiedsrichter/-innen und die Öffentlichkeit für die Problematik von Gehirnerschütterungen sensibilisiert werden; ferner soll klargestellt werden, dass der ärztlichen Diagnose während eines Spiels Folge geleistet wird.

Plakate in den Umkleidekabinen der Teams, in den Schiedsrichterumkleiden und im Notfallraum tragen dazu bei, dass alle Beteiligten das Vorgehen verinnerlichen:

  • Die Spielerinnen und Spieler sollten im Fall eines Zusammenstoßes eine Kopfverletzung ERKENNEN.
  • Sie sollten die Verletzung daraufhin dem Schiedsrichter bzw. der Schiedsrichterin MELDEN, der/die diese unter Umständen nicht gesehen hat. Der/die Schiedsrichter/-in kann dann das Spiel unterbrechen und den/die Mannschaftsarzt/-ärztin rufen.
  • Der Mannschaftsarzt bzw. die Mannschaftsärztin nimmt daraufhin eine Beurteilung auf dem Spielfeld vor und entscheidet, ob der/die Spieler/-in ins Spiel zurückkehren darf. Wenn der Mannschaftsarzt bzw. die Mannschaftsärztin einen Verdacht auf Bewusstlosigkeit oder Anzeichen für eine Gehirnerschütterung hat, muss er/sie den/die Spieler/-in VOM PLATZ NEHMEN.

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Spielergewerkschaft (FIFPRO) hat die UEFA zudem ein Video erstellt, in dem animierte Charaktere diese Leitlinien Wort für Wort befolgen.

Vorgehensweise zur Erkennung einer Gehirnerschütterung bei UEFA-Spielen.

„Wir hoffen, dass die Kampagne ein größeres Bewusstsein dafür schafft, alle Kopfverletzungen ernst zu nehmen.“

Tim Meyer, Vorsitzender der Medizinischen Kommission der UEFA

Charta für Gehirnerschütterungen

Verletzungen des vorderen Kreuzbands

2023 wurde ein Expertenausschuss eingesetzt, der sich insbesondere auf die Gesundheit von Spielerinnen konzentriert, vor allem mit Blick auf Verletzungsmuster, die sich vom Männerfußball unterscheiden.

Der Ausschuss beauftragte als Erstes eine Gruppe führender Fachleute (darunter Allgemeinmediziner/-innen, Mannschaftsärztinnen und -ärzte, Physiotherapeut/-innen sowie ehemalige Spielerinnen), die größere Häufigkeit von Verletzungen des vorderen Kreuzbands (VKB) im Frauenfußball zu untersuchen.

Im Dezember 2023 wurde eine Kampagne zur Vorbeugung von VKB-Verletzungen und zur entsprechenden Sensibilisierung im Frauenfußball auf den Weg gebracht, um das Verständnis für die täglichen Folgen von VKB-Verletzungen auf alle Beteiligten auf und neben dem Rasen zu verbessern. Die Kampagne startet offiziell erst nach der UEFA EURO 2024, allerdings wurde bereits ein Fragebogen an Spielerinnen, Trainer/-innen, Ärztinnen und Ärzte, Physiotherapeut/-innen und Eltern verschickt. Die Antworten werden die Grundlage für neuen Richtlinien der UEFA zur Vorbeugung von und zum Umgang mit VKB-Verletzungen bei Spielerinnen bilden.

Der Expertenausschuss arbeitet auch an einer gemeinsamen Erklärung zur Vorbeugung von und zum Umgang mit VKB-Verletzungen. Damit werden praktische Empfehlungen für alle, die im Frauenfußball arbeiten, abgegeben, unabhängig davon, wie sie sich engagieren.