Fortschritte auf allen Ebenen im Jahr 2025
Freitag, 19. Dezember 2025
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Die UEFA Women’s EURO, attraktive neue Wettbewerbsformate und bedeutende Initiativen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Entwicklung prägten das vergangene Jahr im europäischen Fußball.
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Zum Ende eines weiteren ereignisreichen Jahres blickt die UEFA auf die Veranstaltungen, Entwicklungsprogramme und Meilensteine zurück, die den europäischen Fußball auf allen Ebenen vorangebracht haben und die Grundlage für ein noch ambitionierteres Jahr 2026 bilden werden.
UEFA-Präsident Aleksander Čeferin:
„Im vergangenen Jahr hat die UEFA bei ihren Wettbewerben, Nachhaltigkeits- und Entwicklungsaktivitäten und in vielen anderen Bereichen eng mit einer breiten Gemeinschaft an Interessenträgern und Partnern zusammengearbeitet. Die Errungenschaften des Jahres 2025 und vor allem das durch diese Zusammenarbeit gestärkte Vertrauen werden das abgelaufene Jahr überdauern. Ich möchte allen, die zu einem weiteren bemerkenswerten Jahr für den europäischen Fußball beigetragen haben, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Der wahre Maßstab des Sports sind nicht nur die Ergebnisse auf der Anzeigetafel, sondern auch die verschiedensten Wege, auf denen der Fußball Menschen zusammenbringt: über Grenzen, Hintergründe und Generationen hinweg und in Momenten der Freude, Kraft und gemeinsamen Zugehörigkeit. In guten Zeiten erinnert uns der Fußball daran, dass wir Teil von etwas sind, das größer ist als wir selbst – und dass Fortschritt möglich ist, wenn wir uns zielgerichtet und nicht nur mit Tempo bewegen. Während wir auf ein weiteres starkes Jahr zurückblicken, konzentrieren wir uns bereits auf 2026: auf frische Ideen, stetige und nachhaltige Weiterentwicklung und auf die höheren Standards, die wir gemeinsam setzen und erfüllen müssen. Allen, die den Fußball im Herzen tragen, wünsche ich frohe Festtage, gute Gesundheit und ein erfolgreiches neues Jahr.“
Größte Frauen-EM der Geschichte und neue Wettbewerbsformate
Die UEFA Women’s EURO 2025 in der Schweiz hat den Frauenfußball in neue Sphären befördert und die wachsende Beliebtheit dieses Sports in ganz Europa eindrucksvoll unter Beweis gestellt. 657 291 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten die 31 Spiele, von denen 29 ausverkauft waren, während 412 Mio. Personen live am Bildschirm mitfieberten – insgesamt verfolgten über 500 Mio. Menschen das Turnier. Der zur Wahrung des Vermächtnisses des Turniers auf den Weg gebrachte, mit EUR 11 Mio. dotierte Plan („Here to Stay“) hat dazu beigetragen, dass sich die Zahl der aktiven Spielerinnen, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen in der Schweiz auf Rekordniveau bewegt. Die Endrundenneulinge Polen und Wales nutzten die erstmalige Teilnahme ihrerseits dazu, höhere Teilnehmerzahlen und Investitionen in ihrem Land auf den Weg zu bringen. Deutschland wird als Ausrichter der nächsten Ausgabe 2029 auf diesem Meilenstein aufbauen.
2025 kamen auch neue bzw. vor kurzem eingeführte Wettbewerbsformate zur Anwendung, wie etwa die Ligaphase in den Klubwettbewerben der Männer, die für mehr Spannung und Unvorhersehbarkeit sorgt. Dies zeigte sich insbesondere am achten Spieltag in der UEFA Champions League, an dem alle 36 Teams gleichzeitig im Einsatz standen und ein Spektakel mit 64 Toren (3,55 pro Partie) boten.
Neue Formate gab es auch in der UEFA Women’s Champions League und in der UEFA Futsal Champions League zu sehen, und im Frauenklubfußball wurde mit dem UEFA Women’s Europa Cup ein gänzlich neuer Wettbewerb aus der Taufe gehoben, wodurch sich mehr Vereine auf der europäischen Bühne präsentieren können, was wiederum weitere Anreize für Investitionen auf nationaler Ebene schafft.
Mehrere Nationalverbände richteten zum ersten Mal die Endrunde eines UEFA-Wettbewerbs aus: Albanien (U17-EM), die Färöer-Inseln (U17-Frauen-EM), Moldau (U19-Futsal-EM) und San Marino (Regionen-Pokal). Ferner avancierte Malta dank der Qualifikation der Hamrun Spartans für die UEFA Conference League zum 52. in der Gruppenphase bzw. Ligaphase eines A-Männer-Klubwettbewerbs vertretenen UEFA-Mitgliedsverband.
Treibende Kraft über das Spielfeld hinaus
Die UEFA stellte Nachhaltigkeit ins Zentrum ihrer Wettbewerbe – im Rahmen ihrer diesbezüglichen Anstrengungen organisierte sie Tagungen zum Thema und stellte den verschiedenen Akteuren des Fußballs neue Ressourcen zur Verfügung.
Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit waren feste Bestandteile der UEFA Women’s EURO 2025, für die eine umfassende ESG-Strategie in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance sowie eine Menschenrechtserklärung auf den Weg gebracht wurden. Eine der Initiativen sah die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Ticketinhaber/-innen vor und trug dazu bei, dass 86 % der Fans nachhaltig zu den acht Spielstätten reisten. Weitere Errungenschaften waren nachhaltige Verfahren bei der Beschilderung und bei der Verpackung von Lebensmitteln in den Stadien sowie audiodeskriptive Live-Reportagen bei allen Spielen, wobei insgesamt knapp 1 400 Tickets für leicht zugängliche Plätze verkauft wurden und ein Team von 53 Volunteers im Bereich Barrierefreiheit im Einsatz stand. Der vollständige ESG-Bericht im Nachgang des Turniers findet sich hier.
Im Rahmen der vier Klubwettbewerbsendspiele setzte die UEFA die bisherige Höchstzahl von 315 Nachhaltigkeitsinitiativen um, während das Youth-League-Endspiel das erste autofreie UEFA-Finale überhaupt war.
Des weiteren führte die UEFA 2025 eine Methode zur Messung von CO2-Emissionen ein, mit der Fußballorganisationen durch Bauprojekte verursachte Emissionen erfassen können, und brachte einen Plan zur Senkung von CO2-Emissionen auf den Weg, der einen Übergang von der traditionellen Kompensation hin zu echten Emissionsreduktionen im Einklang mit dem Ziel der UEFA, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 zu halbieren, vorsieht. Schließlich lancierte der Dachverband zusammen mit den European Football Clubs (EFC) einen auf zwei Jahre angelegten Kooperationsplan zur Unterstützung langfristiger strategischer Investitionen im Bereich Nachhaltigkeit.
Die UEFA-Stiftung für Kinder feierte ihr 10-jähriges Bestehen mit der Schaffung eines Sonderfonds in Höhe von EUR 1 Mio. für Initiativen von Nationalverbänden; in den letzten zehn Jahren hat die Stiftung 577 Projekte unterstützt und Zuschüsse in Höhe von EUR 54 Mio. bereitgestellt, die über 5,7 Millionen Kindern in 147 Ländern zugute kamen.
Zusammen mit dem UNHCR organisierte die UEFA auch die vierte Ausgabe des Unity EURO Cup, der die soziale Inklusion von Flüchtlingen fördert, und rief gemeinsam mit Football Supporters Europe ein inklusives Fan-Netzwerk für Menschen mit Behinderung ins Leben.
Im Mai kamen mehr als 250 Interessenträger und Nachhaltigkeitsfachleute beim UEFA-Respekt-Forum in Zürich zusammen, um zu erörtern, wie die positive gesellschaftliche Wirkung des Fußballs weiter gestärkt werden kann. Bei der Veranstaltung wurden auch die FootbALL-Auszeichnungen verliehen, um besondere Verdienste in den Bereichen Inklusion, Zivilcourage und Gemeinnützigkeit zu würdigen.
Im Februar lancierte die UEFA das sechs Module umfassende Programm „Take Care“, mit dem ein gesünderer Lebensstil, seelisches Wohlbefinden und positive Verhaltensweisen bei Kindern und Jugendlichen gefördert werden.
Fußballentwicklung in Europa und darüber hinaus
Die UEFA führte ihr langjähriges Engagement für den Breitensport mit ihren bestehenden Programmen und durch die Einführung neuer Initiativen, die noch mehr Menschen Zugang zum Fußball ermöglichen sollen, fort.
Im Januar startete sie ihr interkontinentales Entwicklungsprogramm „UEFA Together“, um die strategische Zusammenarbeit und den Wissensaustausch mit allen fünf Schwesterkonföderationen zu intensivieren. Zu den diesjährigen Projekten gehörten die erstmalige Austragung eines U17-Turniers für Mädchen in Tansania, das gemeinsam mit der AFC organisierte Frauenfußballprogramm in Asien, das mit der CONMEBOL durchgeführte Programm für Frauen in Führungspositionen, ein OFC-Förderturnier für U15-Junioren in Auckland (Neuseeland), der Concacaf Youth Summit in Curaçao und der UEFA Friendship Cup in Nyon, der Nachwuchsspieler/-innen aus der ganzen Welt für einen sportlichen Wettkampf und kulturellen Austausch zusammenbringt.
Im Januar lancierte die UEFA die vierte Ausgabe ihres Trainerinnen-Mentoringprogramms, bei dem elf talentierte Trainerinnen für einen Zeitraum von 18 Monaten von einer Mentorin oder einem Mentor betreut werden. Diese Initiative ist Teil des UEFA-Trainerinnen-Entwicklungsprogramms, in dessen Rahmen seit 2016 mehr als 1 600 Frauen eine Trainerlizenz erworben haben; mittlerweile sind über 20 000 Trainerinnen in Europa im Besitz einer C-, B-, A- oder Pro-Lizenz.
Bei der UEFA-Breitenfußball-Konferenz im April kamen alle 55 europäischen Verbände sowie Vertreter/-innen von FIFA, AFC, Concacaf und CONMEBOL zusammen, um das Fundament des Fußballs zu stärken, indem die Interessen von Spielerinnen und Spielern an erste Stelle gesetzt werden. Bei der Veranstaltung wurden traditionsgemäß die jüngsten Preisträger der UEFA-Breitenfußball-Auszeichnungen geehrt, die dieses Jahr aus Deutschland, Norwegen, Polen, der Schweiz und Dänemark stammten.
Im Rahmen des UEFA-Playmakers-Programms, das Mädchen auf spielerische und interaktive Weise an den Fußball heranführt, wurde eine erste Konferenz mit europäischen Interessenträgern abgehalten. Bis heute haben bereits über 160 000 Mädchen in 46 Ländern an der Initiative teilgenommen.
Das UEFA-Grow-Programm, das allen 55 Mitgliedsverbänden maßgeschneiderte, auf ihre strategischen Prioritäten abgestimmte Unterstützung bereitstellt, feierte im Oktober sein zehnjähriges Bestehen.
Ausblick auf 2026
Die ersten Höhepunkte im neuen Jahr sind die UEFA Futsal EURO 2026 zwischen Ende Januar und Anfang Februar in Litauen, Lettland und Slowenien sowie der 50. UEFA-Kongress am 12. Februar in Brüssel. 2026 beginnt auch die fünfte Ausgabe der UEFA Nations League mit den ersten Partien im März.
Die verschiedenen Entwicklungs-, Ausbildungs- und Nachhaltigkeitsprogramme der UEFA werden im Rahmen diverser Veranstaltungen und Tagungen das ganze Jahr über fortgeführt.