Bleibendes Vermächtnis der U19-Frauen-EM-Endrunde in Belgien
Freitag, 21. Juli 2023
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Ein Hauptziel der Endrunde besteht darin, die nächste Generation zu inspirieren und mehr Spielerinnen für den Fußball zu begeistern.
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„Als Nationalspielerinnen hoffen wir stets, dass die Mädchen davon träumen, einmal dort zu sein, wo wir jetzt sind. Unser Ziel ist es, Vorreiterinnen zu sein und jungen Mädchen, die in unsere Fußstapfen treten wollen, eine bessere Zukunft zu ermöglichen.“
So sieht es die belgische Rekordnationalspielerin Janice Cayman, die nach ihrem Auftritt bei der Endrunde der UEFA-U19-Frauen-EM-Endrunde 2006 den Sprung in den A-Kader der Roten Flammen geschafft hat.
Die 34-Jährige erinnert sich an diese so wichtige Erfahrung, und inwiefern sie das Nachwuchsturnier auf ihre späteren über 130 Länderspieleinsätze für das A-Nationalteam vorbereitet hat.
„Eine solche Turniererfahrung motiviert einen einfach, weiter hart zu arbeiten, um den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen“, so die Belgierin. „Zu dem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, welche Rolle der Fußball in meinem Leben spielen würde. Ich hatte das Glück, es in den A-Kader geschafft zu haben, und meine Erfahrungen mit der U19-Auswahl haben mir definitiv dabei geholfen.“
Es besteht die Hoffnung, dass die Ausrichtung der U19-Frauen-EM-Endrunde 2023 mehr Mädchen in Belgien zum Fußball bringen wird. Dazu trägt ein gemeinsam von der UEFA und dem Belgischen Fußballverband (KBVB) geplantes Programm zur Wahrung des Vermächtnisses bei.
Zu den Zielen gehört es, die Teilnehmerzahlen im Frauenfußball bis 2027 jährlich um zehn Prozent zu erhöhen und mehr Mädchen im Teenageralter als Aktive gewinnen zu können.
Im Rahmen des Programms sollen zunächst Erkenntnisse darüber gewonnen werden, weshalb Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren dem Fußball eher den Rücken kehren. Diese Erkenntnisse können dabei helfen, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Mädchen willkommen und wertgeschätzt fühlen. So wird sichergestellt, dass Fußball ein integraler Bestandteil ihres Lebens wird und bleibt.
„Es ist kein Tabu mehr für Mädchen, Fußball spielen zu wollen“, so Cayman. „Wenn ich sehe, wie die Mädchen heute trainieren, ist das viel professioneller als noch in meiner Jugend. Als Kind war ich beim Fußball immer das einzige Mädchen unter Jungen, weil sich die Mädchen vielleicht nicht getraut haben, Fußball zu spielen. Doch mittlerweile gehen die Mädchen raus und kicken mit den Jungs. Und ich hoffe, dass sich die Jungen offen dafür zeigen, denn auch Mädchen können Fußball spielen.“
Janice Cayman ist sich bewusst, wie schwierig es ist, Mädchen im Teenageralter nachhaltig für den Fußball zu begeistern, und blickt dabei auf ihre eigenen Erfahrungen zurück. „In diesem Alter musste ich mich zwischen Fußball und Basketball entscheiden. Meine Wahl fiel auf den Fußball und das habe ich nie bereut. Der Fußball war und ist noch immer noch meine Leidenschaft. Ich hoffe, dass wir mehr Mädchen für den Fußball gewinnen können, und Initiativen wie dieses Programm spielen dabei eine entscheidende Rolle.“
Die UEFA bietet maßgeschneiderte Unterstützung und Ressourcen, um Mädchen in diesen so prägenden Jahren abzuholen. So werden Vereine ermutigt, Spielerinnen durch diverse Initiativen zu binden, wie zum Beispiel organisierte Besuche, bei denen die Juniorinnen Elitespielerinnen treffen und so mögliche Berührungsängste mit dem Sport abbauen können. Das Programm zur Wahrung des Vermächtnisses umfasst auch spezifische Workshops, um Trainerinnen und Trainer für inklusivere Trainingsbedingungen zu sensibilisieren.
Durch die Talentförderung und die Schaffung eines Umfelds, in dem sich Mädchen entfalten können, sollen diese Maßnahmen den Weg ebnen, um künftige Generationen zu inspirieren.