Europameister Niederlande: Der Weg zum Triumph
Sonntag, 6. August 2017
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Die Niederlande sind erst die vierte Nation, die sich mit dem Europameistertitel krönt. Im Finale setzten sie sich gegen Dänemark durch und beendeten das Turnier im eigenen Land ungeschlagen.
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Die Niederlande sind erst die vierte Nation, die sich mit dem Europameistertitel krönt. Im Finale von Enschede setzten sie sich mit 4:2 gegen Dänemark durch und beendeten das Turnier im eigenen Land ungeschlagen. Wir werfen einen genaueren Blick auf den Verlauf.
NIEDERLANDE: Der Weg zum Titel
Gruppenphase
1:0-Sieg gegen Norwegen, 1:0-Sieg gegen Dänemark, 2:1-Sieg gegen Belgien (Erster in Gruppe A)
Viertelfinale
2:0-Sieg gegen Schweden
Halbfinale
3:0-Sieg gegen England
Finale
4:2-Sieg gegen Dänemark
Beste Platzierung bisher: Halbfinale 2009
Stimmen zum Titelgewinn:
Sarina Wiegman, Trainerin Niederlande
Es war ein großartiges Endspiel, beide Mannschaften wollten Fußball spielen und gewinnen. Sechs Tore in einem spannenden Spiel, das ist die beste Werbung für den Frauenfußball. Ich denke, der Titel ist verdient, aber Dänemark hat gezeigt, warum sie verdient im Finale standen.
Sari van Veenedaal, Torhüterin Niederlande
Wenn man sich umsah, war alles komplett orange. Jeder feuerte uns lautstark an, das war unglaublich. Enschede ist mein zweites Zuhause, ich habe hier fünf Jahre lang gespielt. Ich bin so glücklich!
- Deshalb sind sie Europameister
Die Veränderung hat gut getan
Nach der verpassten Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio steckten die Niederlande ab März 2016 im Formtief. Im darauffolgenden November verlor das Team mit 0:1 gegen England, was die fünfte Niederlage in acht Spielen bedeutete. Trainer Arjan van der Laan wurde durch dessen Assistentin Sarina Wiegman und den erfahrenen Foppe de Haan ersetzt.
Unter Wiegman gewannen die Niederlande acht der elf Freundschaftsspiele im Jahr 2017, gegen Australien, Frankreich und Japan verlor das Team nur knapp. Das Selbstvertrauen war wieder hergestellt.
Perfekter Turnierstart
Im Eröffnungsspiel gegen Norwegen hatte der Gastgeber schon in den ersten Minuten eine Riesenchance. Die Flügelspielerinnen Shanice van de Sanden und Lieke Martens lieferten in Utrecht vor einer Rekordkulisse von 21 732 Zuschauern eine großartige Leistung ab. Lokalmatadorin Van de Sanden stellte dann auch noch den 1:0-Sieg gegen den Finalisten von 2013 sicher.
Im Anschluss folgten hart erkämpfte Gruppensiege gegen Dänemark und Belgien.
Schwergewichte ausgeschaltet
Der 2:0-Erfolg der Niederländerinnen im Viertelfinale über das favorisierte Schweden war vollkommen verdient. Ein direkt verwandelter Freistoß von Martens und der erste Turniertreffer von Vivianne Miedema besiegelten den Einzug in die Vorschlussrunde. "Mit all den Fans fühlt es sich an, als würden wir mit zwölf Spielern auf dem Platz stehen. Es ist fantastisch, ihre Unterstützung zu haben", sagte Jackie Groenen.
Zum Halbfinale in Enschede gegen den neuen Titelfavoriten England kamen 27 093 Fans und der Zuschauerrekord vom Eröffnungsspiel war übertroffen. Diesmal war nicht das Spiel über die Flügel entscheidend, sondern die Dominanz im Mittelfeld von Danielle van de Donk, Groenen und Sherida Spitse. Miedema und Van de Donk erzielten die beiden Treffer.
Das Finale
In einem spannenden Finale setzten die Niederlande wieder auf Angriffsfußball. Miedema traf doppelt und erhöhte ihre persönliche Turnierbilanz auf vier Tore in sechs Spielen. Martens untermauerte einmal mehr ihren Status als Spielerin des Turniers und Spitse versenkte in ihrem Heimatstadion einen direkten Freistoß im Tor.
Die Spielerinnen nahmen die große Unterstützung der Fans mit und wandelten sie in unbedingten Siegeswillen um, mit dem sie sich am Ende verdient Europas Krone aufsetzten.
Weitere Leistungen
- Nach Deutschland (2001) der erste Gastgeber, der den Titel gewinnt
- Zu den Spielen der Niederlande kamen insgesamt 110 897 Fans ins Stadion, Rekord für eine Nation bei einer UEFA Women's EURO
- Erst die vierte Nation, die Europameister wird
- Nach Deutschland die zweite Nation, die mit dem Männer- und Frauenteam Europameister war