Nachhaltigkeits-ISO-Zertifizierung für UEFA EURO 2016
Freitag, 1. Juli 2016
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Die Herangehensweise der UEFA EURO 2016 in Sachen sozialer Verantwortung und Nachhaltigkeit hat zur ISO 20121-Zertifizierung für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement geführt.
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Die Herangehensweise der UEFA EURO 2016 in Sachen sozialer Verantwortung und Nachhaltigkeit hat die ISO 20121-Zertifizierung der Internationalen Organisation für Normung für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement beim Turnier in Frankreich eingebracht.
Von der SGS, einem führenden Inspektions- und Überwachungsdienstleister, der auch schon die Olympischen Spiele in London 2012 sowie das Tennisturnier Roland-Garros in Paris geprüft hatte, wurde ein gründlicher Überprüfungsprozess vorgenommen.
"Mit großem Stolz erhalten wir die ISO 20121-Zertifizierung für die UEFA EURO 2016 ─ damit wird die Messlatte für zukünftige Turniere und Wettbewerbe hochgelegt", sagte UEFA Events SA CEO Martin Kallen. "Fußball-Events einer solchen Größenordnung haben einen bedeutenden wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Einfluss. Deshalb ist es wichtig, ein Nachhaltigkeitsmanagement-System zu etablieren und dieses zu einem integralen Bestandteil des Events zu machen. Das ist nur der Anfang. Wir haben viel verbessert, aber immer noch Raum für Fortschritt."
Sowohl die UEFA als auch ihr Organisationspartner EURO 2016 SAS haben eine engagierte und innovative Strategie für die EURO 2016, die auf früheren Initiativen für die Endrunden 2008 und 2012 basiert, auf den Weg gebracht.
ISO 20121 ist eine Managementsystem-Norm, die entwickelt wurde, um Organisationen in der Eventbranche dabei zu helfen, die Nachhaltigkeit von Event-gekoppelten Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen zu verbessern, indem man Ziele verfolgt, darunter finanziellen Erfolg, fundierte Strategien und Aktivitäten in Sachen sozialer Verantwortung und die Verringerung der Umweltbelastung.
Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Art und Weise, wie eine effiziente und effektive Organisation ihre Geschäfte führt. Das Ziel von UEFA und EURO 2016 SAS war es, Nachhaltigkeit bei jedem Schritt in der Planungs- und Umsetzungsphase in Betracht zu ziehen.
Eine umfassende Strategie, die im Zentrum der Turnier-Aktivitäten steht und zahlreiche Maßnahmen beinhaltet, hat zum Erhalt von ISO 20121 geführt. Zum Bespiel werden nicht nur die Zuschauer ermutigt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Stadien zu fahren. Auch die UEFA-Offiziellen werden gebeten, diese für Fahrten von bis zu viereinhalb Stunden zu nutzen. Zusätzlich werden sie mit einem "Öko-Rechner" ausgestattet, damit sie über ihren CO2-Verbrauch immer informiert sind, wenn sie nach oder in Frankreich unterwegs sind. Folglich können sie ihre Emissionen natürlich auch wieder ausgleichen. Das tun übrigens auch die UEFA-Offiziellen und alle 24 teilnehmenden Nationalverbände.
Um die Mobilität zu optimieren, sind Initiativen wie Car- und Txi-Sharing gestartet worden. Auch was die Müllvermeidung betrifft, werden neue Wege beschritten. Material sollte wieder verwendet und schließlich recycelt werden. Zu den wichtigsten Aspekten zählt die Initiative "Foot For Food", bei der in Übereinstimmung mit den Gesundheitsvorschriften überschüssiges Essen durch das Netzwerk "Banque Alimentaire" in allen Austragungsorten in Frankreich verteilt wird, dazu gehört auch das Internationale Sendezentrum (IBC) in Paris. So sind bislang 37 000 Sandwiches von Nichtregierungsorganisationen verteilt worden.
Der Energie- und Wasserverbrauch ist ebenfalls optimiert worden, Lösungen für erneuerbare Energien werden beworben. Ein verantwortungsvolles Management der Versorgungskette ist ein weiterer wichtiger Schritt. Diesbezüglich folgt die EURO 2016 SAS der Global Compact Initiative der UN. Die Ausrüster werden dazu aufgefordert, eine Liste von zehn Prinzipien einzuhalten.
Zu den weiteren Aktivitäten gehören unterschiedliche Programme zur Förderung von Respekt auf und neben dem Platz. Dies geschieht durch die Kampagne "Celebrate Football", die Verhandlung von diskriminierenden Vorfällen bei Spielen und den barrierefreien Zugang für Menschen mit Behinderung zu allen Spielen. Dazu sind sämtliche Arenen der EURO rauchfrei. Auch für den respektvollen Umgang mit den Fan-Kulturellen ist eine Initiative ins Leben gerufen worden. Zu diesem Zweck sind Fan-Botschaften in den Austragungsstädten eingerichtet worden.
Die Gesamtstrategie der UEFA ist es, dass das einmonatige Turnier in Frankreich positive Langzeitwirkungen hinterlässt, nicht nur für Frankreich und den EURO-Städten, sondern auch für die UEFA selbst.
Die UEFA will das bei der EURO 2016 erworbene Wissen auf die anderen europäischen Wettbewerbe übertragen und diese unschätzbare Expertise auch an die 55 Mitgliedsverbände weitergeben. In einem Bericht nach dem Turnier werden die Erfolge und die Lehren festgehalten sowie Vorschläge für weitere Verbesserungen unterbreitet.