FIGC-Präsident besucht UEFA
Mittwoch, 6. Mai 2015
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Carlo Tavecchio, Präsident des Italienischen Fußballverbandes (FIGC), hat dem Haus des Europäischen Fußballs in Nyon einen Besuch abgestattet.
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Carlo Tavecchio, Präsident des Italienischen Fußballverbandes (FIGC), hat dem Haus des Europäischen Fußballs in Nyon einen Besuch abgestattet.
Tavecchio wurde bei seinem Besuch von einer kleinen Delegation begleitet, der auch der CEO des FIGC, Michele Uva, angehörte. Er sprach mit UEFA-Präsident Michel Platini und weiteren hochrangigen UEFA-Mitarbeitern über die Entwicklung des europäischen Fußballs und die langjährigen Beziehungen zwischen der UEFA und dem italienischen Verband, der 1954 zu den Gründungsmitgliedern des europäischen Fußball-Dachverbandes gehörte.
Carlo Tavecchio begann seine berufliche Laufbahn in einer Bank, ehe er mit nur 33 Jahren Bürgermeister der norditalienischen Kleinstadt Ponte Lambro, nahe Como, wurde. Diesen Posten hatte er zwischen 1976 und 1995 inne. Für den FIGC arbeitete er ab 1987, zunächst als regionaler Berater der Lega Nazionali Dilettanti (LND) – der nationalen Amateurliga – ab 1999 dann als Präsident dieser Organisation. 2007 wurde Tavecchio Vizepräsident des FIGC und Mitglied der UEFA-Kommission für Jugend- und Amateur-Fußball. Im letzten August wurde er schließlich zum FIGC-Präsidenten gewählt.
"Ich bin nun seit einigen Jahren mit Präsident Platini befreundet und habe schon immer eine sehr herzliche Beziehung zu ihm gehabt", erklärte er gegenüber UEFA.com. "Die heutigen Gespräche sind hoffentlich der Vorbote einer positiven Zukunft für die UEFA und den italienischen Verband."
Der FIGC wurde am 16. März 1898 in Turin gegründet. Seither gehört das Land zu den erfolgreichsten Nationen des Weltfußballs: Vier FIFA-WM-Siege (1934, 1938, 1982, 2006) und ein EURO-Triumph 1968 unterstreichen dies.
Zudem gewann Italien fünf Mal die UEFA-U21-Europameisterschaft (1992, 1994, 1996, 2000 und 2004) die U19-EURO (2003), die U16/U17 (1982 und 1987) sowie das Internationale UEFA-Jugend-Turnier von 1958. Noch erfolgreicher waren die Klubs des Landes mit 44 Titeln in den Europapokal-Wettbewerben: AC Milan (17), Juventus (11), FC Internazionale Milano (8), Parma FC (4), SS Lazio (2), und SSC Napoli und ACF Fiorentina (je 1).
Tavecchio sagte: "Italien ist eine der Vier-Sterne-Sportnationen, und zwar in der Vergangenheit und auch aktuell. Die Beziehung zur UEFA ist wichtig, weil die UEFA im Zentrum der Sportwelt steht – die UEFA ist die ‘Mutter‘ unserer Sport-Strategien und die UEFA hat mitgeholfen, den Fußball weltweit zu fördern."
Der FIGC-Präsident begrüßte vor allem den positiven Einfluss des UEFA-HatTrick-Unterstützungsprogramms auf die Nationalverbände, der die Entwicklung auch finanziell fördert. "Dieses Programm hat für Italien großen Nutzen gehabt", sagte er. "Dieses Programm ist wichtig, weil es Verbänden dabei hilft, zu wachsen."
Angesichts der enormen Popularität des Fußballs in Italien hat Tavecchio die reizvolle Aufgabe übernommen, diesen Volkssport noch weiter nach vorne zu bringen. "Der Fußball steht im Mittelpunkt der Freizeit eines jeden Italieners. 80 Prozent der Italiener, die gerade mal eine Stunde frei haben, sprechen sofort über Fußball. Wir haben mehr als eineinhalb Millionen aktive Fußballer und deshalb glaube ich, dass ich ein ganz wichtiges Land innerhalb der UEFA repräsentiere."
Die wichtigsten Ziele für Tavecchio sind nun, eine gesunde finanzielle Basis für die Klubs des Landes zu schaffen, sowie die Jugendentwicklung zu fördern und die positiven Fußballbeziehungen zu anderen Ländern zu fördern. Aber der FIGC-Präsident hat noch einen weiteren Traum, den er mit Millionen seiner Landsleute teilt, er wünscht sich nichts sehnlicher als einen Triumph seiner Nationalmannschaft bei der UEFA EURO 2016 – es wäre der zweite Titel innerhalb von 50 Jahren. "Ich würde so gerne die Europameisterschaft gewinnen", gestand er. "Es wird nicht einfach, weil wir in Frankreich spielen, einer großen Fußball-Nation, außerdem gibt es ja noch ein paar andere [Teams], die gerne ein Wörtchen mitreden würden. Es wird sehr schwer, aber wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben…."