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EPO-Präsident besucht die UEFA

Präsident

Giorgos Girtzikis, neuer Präsident des Griechischen Fußballverbandes, hat dem Haus des Europäischen Fußballs in Nyon einen Besuch abgestattet und mit UEFA-Präsident Michel Platini gesprochen.

Michel Platini (links) mit EPO-Präsident Giorgos Girtzikis
Michel Platini (links) mit EPO-Präsident Giorgos Girtzikis ©Getty Images

Giorgos Girtzikis, neuer Präsident des Griechischen Fußballverbandes (EPO), hat dem Haus des Europäischen Fußballs in Nyon einen Besuch abgestattet.

Girtzikis, der im Januar gewählt worden war, traf bei seiner Visite UEFA-Präsident Michel Platini und einige hochrangige UEFA-Vertreter der Nationalverbände für Gespräche über Hilfsangebote der UEFA für den griechischen Verband im Rahmen des HatTrick-Unterstützungsprogramms.

Obwohl der Verband erst 1926 gegründet wurde, war Fußball in Griechenland schon seit der letzten Dekade des 19. Jahrhunderts extrem beliebt, so wurde der Athener Klub Panionios GSS bereits im Jahr 1890 gegründet. Der neue Verband übernahm schnell eine Führungsrolle bei der Entwicklung des Fußballs in Griechenland und trat 1927 der FIFA bei. 1954 war der EPO eines der Gründungsmitglieder der UEFA.

Seit dieser Zeit sind griechische Vereine wie Olympiacos FC und Panathinaikos FC regelmäßige Teilnehmer an den Europapokal-Wettbewerben. Panathinaikos erreichte 1971 das Endspiel des Pokals der europäischen Meistervereine gegen den AFC Ajax und auch Olympiacos, AEK Athen FC, Panionios und Larissa FC haben international immer wieder aufhorchen lassen.

Der mit Abstand größte Erfolg des griechischen Fußballs aber war der völlig unerwartete Triumph bei der UEFA EURO 2004 in Portugal. Unter Trainer Otto Rehhagel überraschten die Griechen die gesamte Fußball-Welt und besiegten im Finale von Lissabon Gastgeber Portugal durch ein Tor von Angelos Charisteas mit 1:0. Auch seitdem qualifizierten sich die Griechen immer wieder für die Endrunden von Welt- und Europameisterschaften.

Die U21 des Landes unterlag bei UEFA-Europameisterschaften 1988 und 1998 jeweils erst im Finale und gehört regelmäßig zu den besten Nachwuchsteams des Kontinents. Ähnliches gilt auch für die U19, die 2007 und 2012 jeweils erst im Finale der EURO von Spanien gestoppt wurde. Große Fortschritte verzeichnen auch der Frauenfußball sowie der Futsal im Lande.

Girtzikis selbst kickte als Amateur für Thraki Sydini FC. 1997 wurde er in den EPO-Vorstand gewählt. Bis zum Jahr 2000 war er stellvertretender Generalsekretär des Verbandes, von 2000 bis 2003 stellvertretender Schatzmeister und von 2003 bis 2012 Schatzmeister. In letzter Zeit fungierte er im Verband als Präsident der Schiedsrichter-Kommission.

Girtzikis kann sich natürlich, wie jeder Grieche, egal, ob Fußballliebhaber oder nicht, noch bestens an den Finalsieg der Nationalmannschaft im Juli 2004 erinnern. "Als Schatzmeister des EPO war ich bei allen [EURO] Spielen im Stadion und natürlich bereitete es mir eine unglaubliche Freude, dass unsere Nationalmannschaft die beste Europas war. Dieser Triumph erfüllte alle Griechen - nicht nur die in unserer Heimat, sondern auch die Millionen von Griechen in aller Welt - mit unbändigem Stolz … es war ein unvergesslicher Augenblick."

"Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wie freundlich die Portugiesen uns gegenüber waren, auch wenn wir sie zweimal bei diesem Turnier geschlagen haben. Sie haben mit uns gefeiert und das hat mir wieder einmal sehr deutlich gezeigt, wie gut der Fußball die Menschen zusammenführen kann."

Die Gespräche in Nyon kreisten um die Entwicklung des Fußballs in Griechenland und in ganz Europa. "Es war für mich ein wichtiges Anliegen, nach Nyon zu kommen, um dort Michel Platini zu treffen", erklärte Girtzikis. "Da ich seit vielen Jahren für den EPO arbeite, habe ich hier viele Freunde und wenn man mit Freunden spricht, ist die Atmosphäre meist sehr entspannt."

"Als ehemaliger Schatzmeister des EPO weiß ich sehr wohl um die Bedeutung der UEFA-Unterstützung für die Nationalverbände, die seit Jahren immer mehr zugenommen hat. Diese Unterstützung hilft uns dabei, unsere Jugendakademien und den Breitenfußball zu pflegen, was für die Zukunft des Fußballs in Griechenland unerlässlich ist. Es ist wichtig, dass wir die Einnahmen aus dem Fußball, ähnlich wie es die UEFA in den Europapokal-Wettbewerben praktiziert, zurück in den Fußball fließen lassen."

Als neuer Verbandspräsident ist Giorgos Girtzikis überzeugt davon, dass der in Griechenland so populäre Fußball auch eine wichtige soziale Funktion in seinem Land übernehmen sollte. "Fußball ist nicht nur ein Spiel", erläuterte er, "sondern spielt eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft und sollte positive Signale gegen Rassismus, Diskriminierung, religiöse Differenzen und die Gewalt in den Stadien aussenden. Man sollte den Fußball nutzen, um Menschen verschiedener Kulturen und Wurzeln zusammenzubringen. Ein Grieche spricht vielleicht kein Englisch und andersherum, aber es ist doch eindeutig, dass der Fußball eine gemeinsame Sprache hat."

Wichtig ist dem EPO-Präsidenten auch, dass schon kleine Kinder die Möglichkeit bekommen müssen, Fußball zu spielen. "Ich habe immer ein paar Fußbälle in meinem Auto und wenn ich Kinder mit schlechten Bällen spielen sehe, schenke ich ihnen einen meiner Bälle - um sie zu ermutigen." Vielleicht wird ja einer von diesen Jungs eines Tages einen ähnlichen Erfolg feiern wie die schon heute legendäre Mannschaft von 2004.