Drei Titel in Folge: So hat es Paris geschafft
Montag, 18. Mai 2015
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Paris Saint-Germain hatte beim Gewinn der dritten Meisterschaft in Folge härter zu kämpfen als in den letzten beiden Jahren. UEFA.com nennt die fünf Schlüsselpunkte dieser Saison.
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Für viele Experten war dies die schwerste der drei Meisterschaften, die Paris nun hintereinander gewonnen hat. Endgültig geholt wurde diese am Samstag mit dem 2:1-Sieg bei Montpellier Hérault SC. Aber dafür war dieser Titel auch der süßeste. PSG ist damit der erste Verein nach Olympique Lyonnais, der dreimal in Folge erfolgreich war. OL hatte dies sogar sieben Mal hintereinander geschafft, zuletzt 2008. Hattrick-Titelträger sind auch Olympique de Marseille und AS Saint-Étienne.
Erst am 20. März kletterte Paris an die Tabellenspitze der Ligue 1. Für Trainer Laurent Blanc musste seine Mannschaft sehr hart für diesen Erfolg arbeiten. "Es war schwerer als in der vergangenen Saison, aber das macht es alles besser", sagte er. Das französische Reporterteam von UEFA.com nennt die fünf wichtigsten Punkte, die in dieser Saison für Aufsehen sorgten.
Lyon war schärfster Gegner
Nur wenige tippten, dass Les Gones Hauptrivale von Paris sein würde, aber mit einer Reihe junger Spieler machte Lyon mächtig Druck. Herausragend dabei sind Alexandre Lacazette und Nabil Fekir, die bislang auf insgesamt 27 Tore kommen. Das Team von Hubert Fournier lehrte PSG lange das Fürchten, führte zehn Spieltage lang die Tabelle an. Lacazette, 24, wurde von Experten zum besten Spieler in der Liga gewählt, und der 21-jährige Fekir zum besten Jungstar. "Anerkennung für diese Mannschaft aus Lyon, die für uns eine schwere Herausforderung darstellte", sagte Blanc.
Pastore zeigt seinen Wert
Einer der ersten Stars, die zum Zwecke des Neuaufbaus nach Paris geholt wurden, war im Jahre 2011 Javier Pastore von US Città di Palermo. Er kam für 42 Millionen Euro. Diese Saison war seine bislang beste in Frankreich. Weil Thiago Motta mit Verletzungen zu kämpfen hatte, durfte sich der 25-jährige Argentinier austoben, der bisher auf zehn erfolgreiche Torvorlagen kommt - sein bester Wert in einer Ligasaison. "Für mist ist Pastore der derzeit beste Spieler der Welt", sagte Eric Cantona im vergangenen Monat. "Ich schaue Fußball, um Spieler wie ihn zu sehen. Man weiß nie, was er tun wird. Er überrascht dich und seine Gegner."
Hochs und Tiefs in Europa
Paris gewann in dieser Saison zum zweiten Mal in Folge den Coupe de la Ligue, außerdem steht am 30. Mai das Endspiel um den französischen Pokal gegen AJ Auxerre auf dem Programm, und so ist die UEFA Champions League der einzige Wettbewerb, in dem PSG die Erwartungen nicht erfüllte. Das Halbfinale wurde verfehlt, was angesichts eines außergewöhnlichen FC Barcelona nicht verwunderlich ist, was aber auch die gegnerischen Fans zu Spottgesängen verleitete. Aber die Paris-Anhänger sehen die Teilnahme an der Königsklasse als den Saisonhöhepunkt.
Beispiele gefällig? In der Gruppenphase gab es gegen Barça einen Sieg, aber noch mehr bejubelt wurde das 2:2 nach Verlängerung im Achtelfinale bei Chelsea FC. Der brillante Kopfball von Thiago Silva war der Moment dieser Saison. Damit waren sie weitergekommen, obwohl Zlatan Ibrahimović in der 31. Minute die Rote Karte erhalten hatte. Dieses Spiel war ein echtes Meisterstück, es brach in Frankreich alle Zuschauerrekorde. Es zeigte aber auch das Niveau, das die Mannschaft auf europäischer Bühne erreichen kann. Die Hoffnungen sind groß, dass in der nächsten Saison der große Durchbruch gelingt.
Paris in Endphase am stärksten
Der Sieg am Wochenende in Montpellier war für Paris der achte in Folge in der Liga, eine Serie, die selbst Lyon nicht erreichte. Nach dem Ende der europäischen Hoffnungen konnte sich die Mannschaft von Blanc auf die Liga konzentrieren. Und so zeigte sie zuletzt ihre beste Form in den heimischen Wettbewerben. In zwei Spielen im Parc des Princes wurden je sechs Tore erzielt - gegen den LOSC Lille und gegen EA Guingamp.
In dieser Saison wurde der Coupe de la Ligue verteidigt. Das 4:0 gegen den Bastia schürte Hoffnungen auf den Gewinn des heimischen Triples. "Wir haben den Pokal mit unserer mentalen Stärke gewonnen", sagte Torhüter Salvatore Sirigu. "Es war keine leichte Saison. Wir wurden kritisiert, aber wir haben am Ende gezeigt, dass wir ihn verdient haben."
Kommt das Beste noch?
Der Höhepunkt aber könnte noch auf Paris warten. Nach dem Gewinn der Supercups im August, nach dem Triumph im Coupe de la Ligue und in der Ligue 1 ist die Mannschaft nun total konzentriert auf das französische Pokalfinale gegen den Zweitligisten Auxerre. Noch nie in der Geschichte des französischen Fußballs hat eine Mannschaft in einer Saison beide Pokale und die Liga gewonnen. "Vor uns steht etwas Historisches", sagte Mittelfeldspieler Blaise Matuidi nur Minuten nach dem Gewinn der Meisterschaft am Samstag. Das zeigt, wie motiviert Paris noch immer ist.