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Young Boys bauen auf Martínez

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Die Berner Young Boys träumen seit 28 Jahren wieder einmal vom Gewinn der Meisterschaft - damit man dieses Ziel erreicht, wurde in der Winterpause der junge Torjäger Josef Martínez vom FC Thun zurückgeholt.

Josef Martínez schoss in der Vorrunde seine Tore noch für Thun
Josef Martínez schoss in der Vorrunde seine Tore noch für Thun ©AFP/Getty Images

Die Hinrunde der Super League 2013/2014 gab dem BSC Young Boys eigentlich keinen Anlass, in der Offensive etwas zu ändern. 30 Tore erzielten die Berner, nur zwei weniger als der auch diesbezüglich führende Spitzenreiter FC Basel 1893.

Trotzdem wurde in der Winterpause ein personeller Wechsel hinsichtlich einer besseren Torausbeute vollzogen. Der Grund: Beim Kantonsrivalen FC Thun spielte einer eine derart starke Vorrunde, dass nicht nur die ganze Liga auf den Mann aus Südamerika schaute, sondern insbesondere sein Stammverein BSC Young Boys, der die Rechte an besagtem Spieler hält.

Die Rede ist von Josef Martínez, einem 20-Jährigen aus Venezuela. Der Stürmer wurde vor Saisonbeginn von YB an die Thuner ausgeliehen, damit er bei den Berner Oberländern Spielpraxis sammeln konnte. Martínez machte 30 Pflichtspiele, davon 18 in der Super League, eines im Pokal und elf in der UEFA Europa League (inklusive Qualifikation); er bereitete drei Tore vor und erzielte zehn selbst – eines davon konnte die 2:3-Niederlage gegen seinen Stammverein in der dritten Meisterschaftsrunde nicht verhindern.

Die Statistik war Grund genug für YB, den jungen Venezolaner zurückzuholen, der in der Nationalmannschaft in bislang zwölf Länderspielen zweimal getroffen hatte (beim 2:1-Sieg gegen El Salvador am 23. Mai 2013 und beim 2:2 gegen Bolivien am 15. August 2013). Martínez sagte: "Ich bin sehr glücklich, wieder bei YB zu sein."

Die Meisterträume der Berner, seit Jahrzehnten nicht mehr erfüllt, nährte Martínez bereits in der ersten Partie nach seiner Rückkehr. Das Pikante dabei: Der neue, alte YB-Stürmer traf gegen seine ehemaligen Mitspieler aus Thun und hatte damit maßgeblichen Anteil am 2:1-Erfolg seiner Mannschaft, auch wenn sein Treffer noch abgelenkt war und somit statistisch nicht ihm zugeschrieben wird. "Es ist speziell, gegen meine bisherigen Kollegen anzutreten, nervös bin ich aber nicht", hatte Martínez vor der Partie zu Protokoll gegeben und schloss nach getaner Arbeit standardmäßig: "Wichtig sind die drei Punkte."

Den Puls des Venezolaners höher schlagen lässt die Partie gegen den Leader FC Basel am kommenden Wochenende. Mit zwei Punkten Rückstand sind die Berner erster Verfolger des Meisters, Martínez aber führt eine Statistik gemeinsam mit den Baslern an: Er ist mit acht Ligatreffern Führender in der Torschützenliste – zusammen mit dem Basler Kapitän Marco Streller, der nach abgesessener Sperre gegen YB wieder wird auflaufen können.

Die Torschützenliste interessiert Martínez allerdings nicht: "Das Wichtigste ist, dem Team zu helfen. Wir wollen auf Platz eins, denn YB hat schon lange keinen Titel mehr gewonnen." Da müssen ihm die YB-Fans Recht geben, wenn auch nur ungern: Die Berner haben seit 1986 keinen Meisterschaftspokal mehr gestemmt. Zudem hat Bern seit letzter Saison einen ganz besonderen Rekord aus den Jahren 1957 bis 1960 nicht mehr für sich alleine, denn 2013 schaffte es auch der FC Basel, zum vierten Mal in Folge Meister zu werden. Martínez soll nun verhindern, dass Basel diesen Rekord für sich alleine beansprucht.

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