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Eusébio da Silva Ferreira: 1942-2014

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Der ehemalige portugiesische Nationalstürmer Eusébio, der im Alter von 71 Jahren verstarb, war einer der Besten seiner Zunft und gewann mit SL Benfica zahlreiche Pokale und Trophäen.

Eusébio trainiert an der White Hart Lane 1962
Eusébio trainiert an der White Hart Lane 1962 ©Getty Images

Eusébio da Silva Ferreira, der nur drei Wochen vor seinem 72. Geburtstag an Herzversagen starb, war einer der besten Torjäger in der Geschichte des Fußballs und gewann zahlreiche Trophäen.

In Lourenco Marques (jetzt Maputo), Mosambik - am 25. Januar 1942 eine portugiesische Kolonie - geboren, begann Eusébio seine Karriere bei Sporting Clube de Lourenço Marques. Mit 18 Jahren unterschrieb er im Dezember 1960 einen Vertrag bei SL Benfica unter dem Namen Ruth Malosso, nachdem Sporting Clube de Portugal angeblich ein Vorkaufsrecht für ihn besaß.

Während der Streit beigelegt worden war, verpasste Eusébio den Großteil von Benficas Saison 1961/62, ehe er am 1. Juni 1961 beim 1:4 im portugiesischen Pokal bei Vitória FC sein Debüt gab. In dieser Partie vergab Eusébio einen Strafstoß, schoss aber auch gleichzeitig den einzigen Treffer für Benfica.

Eine Woche später durfte der Stürmer dann auch das erste Mal in der Liga ran und erzielte beim 4:0-Erfolg gegen Nachbar CF Os Belenenses den zweiten Treffer. In 15 Jahren bei Benfica sollte Eusébio es auf insgesamt elf Meisterschaften und fünf Pokalsiege bringen, außerdem wurde er zehn Mal als bester Torjäger ausgezeichnet.

Er wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft und schoss Benfica zum Gewinn des Europapokals 1961/62, als er beim 5:3-Sieg im Finale in Amsterdam gegen Real Madrid CF einen Doppelpack erzielte. Damit stand einer großen Karriere nichts mehr im Wege.

Der portugiesische Fußballbotschafter, auch als der 'Schwarze Panther' bekannt, wusste die Welt aber auch mit seiner Magie, seinem Instinkt und seiner Intelligenz sowie seinem strammen Schuss in der Nationalmannschaft zu verzaubern. In 64 Länderspielen gelangen ihm 45 Tore, wobei er sich bei der FIFA-WM 1966 mit neun Treffern den Goldenen Schuh sicherte. Beim 3:1-Sieg gegen Titelverteidiger Brasilien in der Gruppenphase war er doppelt erfolgreich, beim 5:3-Erfolg im Viertelfinale gegen Nordkorea traf er gleich vierfach – auch wenn es am Ende dann nur zum dritten Platz reichte.

Sein liebevoller und freundlicher Charakter kam auch im Jahr 1968 zum Ausdruck, als er bewies, welch ein großer Sportsmann er war. Im Europapokalfinale im Wembley gegen Manchester United FC tauchte er beim Stand von 1:1 kurz vor Schluss vor United-Keeper Alex Stepney auf und scheiterte. Doch anstatt sich über die vergebene Möglichkeit zu ärgern, lobte er Stepney für seine starke Parade - am Ende siegte United mit 4:1.

Insgesamt erzielte Eusébio in 715 Spielen für Benfica 727 Tore, ehe er 1975 den Weg nach Nordamerika und Mexiko ging und von 1976 bis 1978 wieder in Portugal für den SC Beira-Mar und União de Tomar spielte. Seine Loyalität gegenüber "seinem" Benfica war unglaublich groß und so verweigerte er in seiner Zeit bei Beira-Mar einst einen gefährlichen Schuss gegen seinen Ex-Arbeitgeber, nachdem "er wusste, dass er treffen würde".

Zu seinen Erfolgen zählt auch der Gewinn des Ballon d'Or 1965, sowie des Goldenen Schuhs in Europa 1968 und 1973. Im Februar 2010 wurde er nach Alfredo Di Stéfano und Sir Bobby Charlton zudem als dritter Spieler mit dem Preis des UEFA-Präsidenten ausgezeichnet.

Der Stellenwert in der portugiesischen Gesellschaft von Eusébio wurde nach seinem Tod abermals deutlich, als die Regierung drei Tage Staatstrauer ausrief und der Präsident und der Premierminister, sowie Menschen aus der Welt des Fußball den ehemaligen Superstar würdigten.

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