Zubas, der Unbezwingbare
Montag, 8. April 2013
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Emilijus Zubas ist in der polnischen Ekstraklasa der Mann der Stunde. Der litauische Nationalkeeper blieb in seinen ersten fünf Spielen für Schlusslicht GKS Bełchatów ohne Gegentor.
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Nach 497 Minuten ohne Gegentor war es soweit. Emilijus Zubas, neuer Torhüter beim polnischen Erstligisten GKS Bełchatów, kassierte am Sonntag beim 0:1 bei Korona Kielce seinen ersten Gegentreffer im Trikot des Tabellenschlusslichts.
Der 22-jährige Litauer hatte zuvor den besten Start eines ausländischen Torhüters in der Ekstraklasa hingelegt und war in seinen ersten fünf Spielen unbezwungen geblieben. Zuvor hatte er ein Probetraining bei Legia Warszawa absolviert, war aber schließlich beim lettischen Klub FK Daugava Rīga gelandet, der ihn prompt für sechs Monate an den abstiegsgefährdeten GKS auslieh.
Zubas, dessen neues Team nach 15 Ligaspielen gerade sechs Punkte auf dem Konto hatte, erklärte jetzt gegenüber UEFA.com: "Ich hatte keine Probleme damit, dass mein neuer Klub Tabellenletzter war. Ich wusste, dass es für mich auf jeden Fall ein anderes Niveau sein würde als bei meinem vorherigen Job."
Während Zubas in Litauen, wo er 58 Spiele für FK Ekranas absolvierte, selten vor mehr als 3 000 Zuschauern spielte, freut er sich nun in Belchatow, einer kleinen Industriestadt in der Mitte Polens, über einen wesentlich größeren Zuspruch. "Mein viertes Spiel [0:0] fand in Poznan vor über 22 000 Zuschauern statt", schwärmte er. "Sie haben vom Anpfiff bis zum Schlusspfiff gesungen, die Stimmung war unglaublich." Kommt da Nervosität auf? "Überhaupt nicht. Es ist eine zusätzliche Motivation, noch besser zu spielen."
Und das traf auf den litauischen Nationalkeeper in jedem Fall zu. In seinen ersten fünf Spielen, darunter die gegen Tabellenführer Legia und deren Verfolger KKS Lech Poznań (jeweils 0:0), sowie einem 1:0-Heimsieg gegen Meister WKS Śląsk Wrocław, blieb er ohne Gegentor. Am Sonntag aber war dann auch die Superserie von Zubas vorbei, als ihn Vlastimir Jovanović nach 47 Minuten bezwingen konnte.
"Ich hätte nie mit einem so großartigen Start hier gerechnet", sagte Zubas, der letzten Monat im Länderspiel gegen Albanien sein Debüt für Litauen feierte. "Mein bestes Spiel war sicher das gegen Lech, die 24 Mal auf mein Tor geschossen haben. Aber natürlich hatten auch meine Teamkollegen Anteil an diesem Punktgewinn und ein bisschen Glück gehört natürlich auch immer dazu."
Trotz der sieben Zähler, die GKS nach der Winterpause in fünf Spielen holen konnte, trägt der Klub weiterhin die Rote Laterne und liegt neun Punkte hinter dem rettenden Ufer. "Nach der Vorrunde hatte uns doch schon jeder aufgegeben", sagte Zubas. "Psychologisch war es für mich leichter, weil das Team nichts mehr zu verlieren hatte. Jetzt gibt es wieder Hoffnung, auch wenn es noch sehr schwer wird. Sollten wir drinbleiben, wäre es ein Wunder."
Zubas – der von seinen Teamkollegen in Anlehnung an den ehemaligen spanischen Nationaltorhüter Andoni Zubizarreta den Spitznamen ”Zub-izarreta” erhielt, will noch nicht drüber nachdenken, was nach seinen sechs Leihmonaten passiert. "Ich denke nur daran, wie wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen können. In diesem Monat spielen wir gegen all unsere direkten Konkurrenten. Sollten wir mindestens zwei Spiele davon gewinnen, ist noch alles drin."