Die Slowakei auf dem richtigen Weg
Donnerstag, 7. März 2013
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Das UEFA-Entwicklungsprogramm für Frauenfußball soll den nationalen Verbänden helfen, den Frauenfußball zu fördern. Auch in der Slowakei gab es zuletzt einen spürbaren Boom im Mädchen- und Frauenfußball.
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Das UEFA-Entwicklungsprogramm für Frauenfußball (WFDP) soll auch den nationalen Verbänden Anregungen in ihrem Bestreben geben, den Frauenfußball zu fördern. Auch in der Slowakei gab es zuletzt einen spürbaren Boom im Mädchen- und Frauenfußball.
Vor nicht all zu langer Zeit war der Fußball in der Slowakei eine reine Männerdomäne, im Frauensport rangierten Volleyball, Handball und Basketball klar vor dem Fußball. Doch auch dank der Unterstützung der UEFA hat sich dies in den letzten Jahren geändert, dazu beigetragen hat eine Initiative des slowakischen Fußballverbandes (SFZ) und eine äußerst aktive Frauenfußball-Kommission, angeführt von der ehemaligen Nationalspielerin Natália Mackovičová, die als Fußballkoordinatorin des SFZ den Frauenfußball weiter nach vorne bringen soll.
"Dies ist nur eines von 50 Projekten des SFZ für die Zeit zwischen 2011 und 2014, die vor allem dazu dienen sollen, die Zahl der registrierten Spielerinnen zu erhöhen", erläuterte SFZ-Generalsekretär Jozef Kliment gegenüber UEFA.com
"Um dies zu erreichen, organisieren wir Schulturniere und überarbeiten alle Wettkampfformate in allen Altersklassen, wir wollen aber auch ganz oben ansetzen. Wir haben die Frauenfußball-Kommission des SFZ komplett modifiziert und Natália Mackovičová als Fußball-Koordinatorin eingesetzt, um dieses Projekt voranzutreiben.“
"Ich bin zuversichtlich, dass uns diese strategische Ausrichtung dabei helfen wird, unsere Ziele zu erreichen", sagte Kliment. "Und natürlich wäre dieses Projekt ohne die Hilfe der UEFA nie gestartet worden."
Die ersten Resultate sind bereits sichtbar, neben einer Steigerung der Anzahl registrierter Spielerinnen gibt es im Land auch viel mehr regionale Turniere. Der SFZ arbeitet auch daran, Fußball als Schulsport zu installieren, beim SFZ-Schulpokal nahmen immerhin 460 Mädchenteams teil.
Außerdem versucht der SFZ, ehemalige Spielerinnen dazu zu bringen, dem Sport als Trainerin, Schiedsrichterin oder Kluboffizielle erhalten zu bleiben, um so ihre Erfahrungen weiterzureichen.
Der SFZ hat erfreut zur Kenntnis genommen, dass sich die Zahl der Teams, die an nationalen Wettbewerben für Mädchen und Frauen teilnehmen, von 33 auf 47 erhöht hat. In der ersten Liga spielen ab dieser Saison zehn Mannschaften mit, genau wie in der nationalen U16-Liga.
Für 2013/14 sind weitere Änderungen geplant, so soll eine nationale U19-Liga für Frauen eingeführt werden, eine regional aufgeteilte U15 ist in Planung.
Mehrt Spielerinnen und mehr Mannschaften haben auch dafür gesorgt, das Niveau der Nationalmannschaften zu steigern. 2009 gab es eine A-Nationalmannschaft und eine U19-Auswahl, heute gehören auch eine U17- und eine U15-Regionalauswahl zum festen Bestandteil des Verbandes.
In einem kleinen Dorf mit kaum 2 000 Einwohnern trug es sich jüngst zu, dass ein paar Mädchen beim Sportlehrer einer Schule anfragten, ob sie den Sportplatz für ihr Training benutzen dürften. Der Sportlehrer sagte in der festen Überzeugung zu, dass sowieso niemand kommen werde. Am nächsten Tag stürmten über 30 Mädchen den Platz, um dort zu trainieren. Mittlerweile bilden diese Mädchen eine Mannschaft, die in einer regionalen Liga mit großem Erfolg mitspielt – die Slowakei scheint auf dem richtigen Weg zu sein.