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"Ermutigende Botschaften"

FFP

UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino sagt, dass es "ermutigende Botschaften" gebe, die vom fünften Benchmarking-Bericht zur Klublizenzierung ausgehen.

Gianni Infantino sieht positive Signale Benchmarking-Bericht
Gianni Infantino sieht positive Signale Benchmarking-Bericht ©UEFA.com

UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino sagt, dass es "ermutigende Botschaften" gebe, die vom fünften Benchmarking-Bericht zur Klublizenzierung ausgehen, und dass Europas Klubs begonnen haben, die Ratschläge des europäischen Verbandes zu befolgen, was die Maßnahmen zum Finanziellen Fairplay und deren Auswirkungen auf den europäischen Fußball betrifft.

Die Schlüsselzahlen des Berichts zusammenfassend, hob Gianni Infantino hervor, dass die Einnahmen gewachsen seien, während sich die Verluste stabilisiert hätten.

“Wir sehen bereits Trends, die sich ändern”, fügte er hinzu, “und ich denke, dass es hier einige ermutigende Botschaften gibt, die aus dieser Studie hervorgehen. So haben aus meiner Sicht, trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Situation, die Einnahmen der Klubs der Topligen abermals zugelegt. Wir sind momentan bei Umsätzen von 13,2 Milliarden Euro. Durchschnittlich sind sie damit in den letzten fünf Jahren um 5,6 Prozent gestiegen. Können Sie mir sagen, welche andere Industrie in den letzten vier oder fünf Jahren pro Jahr um 5,6 Prozent zugelegt hat, als wir eine wirtschaftliche Krise hatten, die uns alle getroffen hat? Dies zeigt, dass das Profifußballgeschäft aus Umsatzsicht gesund ist.”

“Die andere ermutigende Zahl hat mit der Tatsache zu tun, dass sich die Verluste stabilisiert haben. Gegenüber den Umsätzen von 13,2 Milliarden Euro hatten wir 14,8 Milliarden Euro Kosten. Dies bedeutet rund 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro Verluste in einem Jahr. Das ist besorgniserregend. Aber es ist etwas weniger besorgniserregend als im vergangenen Jahr, weil das Verhältnis von Umsätzen und Verlusten erstmals seit fünf Jahren in die andere Richtung geht. Im letzten Jahr waren dies 12,8 Prozent, in diesem Jahr 12,7 Prozent.”

“Es ist ermutigend, weil die Kostendeckungs-Regeln, die die Regeln sein werden, die die meiste Auswirkung auf diese Kalkulation haben werden, noch nicht vollständig in Kraft getreten sind. Die Bewertung wird erstmals im nächsten Jahr stattfinden, sodass noch ein wenig Zeit bleibt. Es zeigt, dass die Klubs sie angenommen haben und dass sie sie wirklich ernst nehmen und versuchen, etwas weniger auszugeben.”

Die Klubs nehmen Notiz von den ersten Maßnahmen zum finanziellen Fairplay, die in diesem Jahr erstmals angewendet werden, wobei die Verbindlichkeiten für Transfers und Gehälter zwischen dem Juni 2011 und den folgenden zwölf Monaten von 57,1 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro gesunken sind. Zwischen Juni 2012 und September 2012 wurde diese Zahl noch einmal auf 18,3 Millionen Euro reduziert, weil die Klubs Notiz nahmen von Urteilen, die die UEFA-Finanzkontrollkammer für Klubs (FKKK) gefällt hat. Zwischen dem Juni 2011 und dem Juni 2012 wurden die Verbindlichkeiten für Transfers und Gehälter um 47 Prozent reduziert, in den folgenden drei Monaten noch einmal um weitere 40 Prozent.

“Diese Zahlen sind historisch im Hinblick auf das Tempo im Fußball im allgemeinen”, sagte Gianni Infantino, “aber sie sind sehr aktuell, wenn es um die finanziellen Zahlen geht, die etwas mit dem finanziellen Fairplay zu tun haben. Ich erinnere mich, dass wir im vergangenen Jahr sagten, als wir den Benchmarking-Bericht publiziert haben, dass dies ein Wachruf für die Klubs sei. Ich denke, dass die Klubs nun wirklich hinhören, und dass die Regeln zum finanziellen Fairplay gezeigt haben, dass sie Zähne haben und dass die Regeln nun beißen.“

Die UEFA-Analysen demonstrieren zudem, dass nur wenig des Umsatzbooms des letzten Jahrzehnts direkt in längerfristige Investitionen ging wie tatsächliche Anlagewerte (Stadion, Trainingsgelände, Einrichtung usw.), wenn man die 237 Klubs sieht, die in dieser Saison an UEFA-Vereinswettbewerben teilnehmen. 4,8 Milliarden Euro wurden investiert, von denen ein Drittel, 1,6 Milliarden Euro, auf die sieben englischen Klubs gehen, was zeigt, dass der Besitz von Einrichtungen im kontinentalen Europa noch hinter dem der englischen Vereine liegt. Ein Ziel des Finanziellen Fairplay ist es, zu weiteren langfristigen Investitionen zu ermutigen, und dies schlägt sich nieder in der Formulierung zur Bewertung des Deckungsbeitrags. Dieses erlaubt, Kosten für Anlageinvestitionen auszunehmen.

Die Simulation der letzten drei Jahren hinsichtlich des Finanziellen Fairplays (2009, 2010 and 2011) zeigt, dass 46 Klubs aus 22 verschiedenen Ländern aufgefordert worden wären, ihre Bilanz durch Eigenkapitalbeteiligungen zu verbessern, wenn während dieser Zeit die Regeln bereits gültig gewesen wären.

Gianni Infantino sprach über konkrete Zahlen, welche zeigen, dass die Regeln des Finanziellen Fairplay begonnen haben, erste Wirkungen zu zeigen. “Jeder kennt die Regeln und weiß, wann sie greifen”, sagte er. “Zum ersten Mal wurde einige wichtige Sanktionen verhängt. Klubs wurden aus unseren Wettbewerben ausgeschlossen, andere wurden sanktioniert”, sagte er. “Zahlungen an 23 Klubs wurden für eine gewisse Periode eingefroren, bis sie ihre Konten in Ordnung gebracht haben.”

“Wir versuchen nicht, Klubs zu schaden”, schloss er. “Wir versuchen, Ihnen zu helfen. Wir müssen das gesamte Fußballsystem zusammen mit den Klubs schützen.”

Diese Kommentare von Ginanni Infantino erfolgten nach der Veröffentlichung des Benchmark-Berichts, in dem mehr als 670 Erstligavereine der UEFA-Mitgliedsverbände analysiert wurden. Erstmals enthält der Bericht einen eigenen Bereich für die UEFA-Vereinswettbewerbe und die teilnehmenden Klubs, und er enthält Analysen über die finanzielle Situation der Klubs im Vergleich zu den Anforderungen des Finanziellen Fairplays.

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