Bayern bläst St. Pauli die Schlusslichter aus
Samstag, 7. Mai 2011
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Mit einem 1:8 gegen den FC Bayern hat sich der FC St. Pauli aus der Bundesliga verabschiedet. Die Bayern haben Platz drei sicher, während Wolfsburg, Gladbach und Frankfurt weiter um den Klassenerhalt kämpfen.
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Der FC St. Pauli ist aus der ersten Bundesliga abgestiegen. Der Kiezverein unterlag am vorletzten Spieltag daheim dem FC Bayern München, der damit Platz drei und somit die Qualifikation zur UEFA Champions League sicher hat, mit 1:8. Der VfL Wolfsburg, der VfL Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt machen am letzten Spieltag die Plätze 15, 16 und 17 unter sich aus.
Schon nach zehn Minuten zeigten die Bayern, dass sie es ernst damit meinten, nun keinen Punkt mehr abgeben zu wollen, als Mario Gomez nach schwerem Fehler von Markus Thorandt sein 25. Saisontor erzielte - persönlicher Saisonrekord. Für noch mehr Sicherheit sorgte nach gut einer halben Stunde nach einer Ecke Daniel Van Buyten per Kopf. In der 52. Minute gab es keinen Zweifel mehr am Sieg des scheidenden Meisters, denn abermals schlug - nach glänzender Vorarbeit von Arjen Robben - Gomez zu. Zwei Minuten später vollstreckte Robben selbst, ehe auch Franck Ribéry (74.) jubeln durfte. Wenig später erzielte Pauli wenigstens noch den Ehrentreffer durch Marcel Eger. Robben machte gleich darauf das halbe Dutzend für die Bayern voll. Doch Gomez wollte auch noch mal, er komplettierte den Dreierpack - sein 27. Tor. Ribéry setzte den Schlusspunkt
Bayern hat durch diesen Sieg nicht nur Platz drei sicher, sondern kann sogar noch auf Rang zwei hoffen. Für St.-Pauli-Trainer Holger Stanislawski aber war's ein trauriger Tag. Mit seinem letzten Heimspiel als Coach der Hamburger - er geht nach Hoffenheim - steigt sein geliebter Verein ab.
Im ultimativen Abstiegsspiel zwischen Frankfurt und dem 1. FC Köln setzten sich die Gäste mit 2:0 durch. Eine Schockwelle ging durchs Stadion, als Adil Chihi in der 24. Minute nach Vorlage von Milivoje Novakovic die Geißböcke per Kopf in Front brachte. Tief in der Nachspielzeit verwandelte Lukas Podolski einen Elfmeter - Köln endgültig gerettet, aber Ex-FC-Coach Christoph Daum bleibt auch in seinem sechsten Spiel als Einracht-Trainer ohne Sieg, am letzten Spieltag muss ein Dreier bei Borussia Dortmund her.
Beim 2:0 zwischen Mönchengladbach und dem SC Freiburg sorgte zunächst der Platzverweis für Gästespieler Ömer Toprak (66.) für etwas Farbe. Gladbach hatte nun etwas mehr Platz und nutzte ihn auch durch Mike Hanke, der sein erstes Tor für die Fohlen schoss - sicher eines der wichtigsten seiner Karriere. Eine Minute später machte Marco Reus nach Vorlage von Hanke mit seinem zehnten Saisontor alles klar. Gladbach liegt einen Punkt vor Frankfurt auf dem Relegationsplatz und punktgleich mit dem Wolfsburg, das daheim dem 1. FC Kaiserslautern mit 1:1 unterlag.
Die Wölfe schienen schon so gut wie gerettet, als nach sechs Minuten Mario Mandzukic für die Führung sorgte. Doch Mitte der ersten Halbzeit glich ausgerechnet der künftige Wolfsburger Srdjan Lakic per Kopf aus. Noch dicker kam's Sekunden vor der Pause, als Martin Amedick nach einem Freistoß volley verwandelte und die Roten Teufel nach vorn brachte. Lautern gerettet, aber Wolfsburg kann den Klassenerhalt in einer Woche in Hoffenheim als 15. aus eigener Kraft schaffen.
Beim 2:1 zwischen dem VfB Stuttgart und Hannover ging es um den letzten Punkt für den Klassenerhalt auf der einen und die Chance auf die Teilnahme an der Königsklasse auf der anderen Seite. Die heimischen Fans mussten bis zur 58. Minute warten, ehe Tamas Hajnal die Führung schoss. Dieser ließ Shinji Okazaki kurz darauf das 2:0 folgen - es war das erste Bundesligator für den Japaner. Hoffnung kam für 96 auf, als wenige Augenblicke später Lars Stindl den Ausgleich erzielte. Doch es blieb bei diesem Ergebnis.
Eigentlich war das 2:0 zwischen Werder Bremen und Borussia Dortmund ein ziemlich müder Sommerkick. Bremen war gegen den frischgebackenen Deutschen Meister aber das agilere Team und ging schon früh durch Mikael Silvestre (6.) in Führung. Erst in der 64. Minute machte Claudio Pizaro mit seinem zweiten Tor alles klar und beseitigte somit letzte Zweifel am Klassenerhalt.
Nach zuletzt schlechten Leistungen rehabilitierte sich der Hamburger SV mit einem 1:1 bei Bayer Leverkusen, das damit um die direkte Qualifikation für die Champions League bangen muss. Schon in der zweiten Minute traf Heiko Westermann zur Führung für die Gäste, ehe Stefan Kießling in der zweiten Halbzeit (54.) die Kugel ins Tor mogelte. Auch in dieser Partie gab ein sportlicher Leiter seinen Heimabschied, denn ab der kommenden Saison wird aus Bayer-Trainer Jupp Heynckes ein Bayern-Trainer. Leverkusen hat noch drei Punkt Vorsprung vor dem FCB, aber die schlechtere Tordifferenz, und braucht deshalb im letzten Spiel in Freiburg einen Punkt, um Zweiter zu bleiben.
In Gelsenkirchen fielen beim 1:2 zwischen dem FC Schalke 04 und dem FSV Mainz 05 im ersten Abschnitt keine Tore, ehe es zu Beginn der zweiten Hälfte rund ging. Zunächst war für die Knappen der gerade eingewechselte Klaas Jan Huntelaar erfolgreich, ehe vier Minuten später Andre Schürrle den Ausgleich herstellte. Lewis Holtby, von Schalke nach Mainz ausgeliehen, traf acht Minuten vor dem Ende noch zum Führungstreffer des "Karnevalvereins", ehe dieser zwei Minuten später durch Nikolce Noveski nachlegte. Das Erreichen der Europa League war damit beschlossene Sache.
Zwar hatte der 1. FC Nürnberg vor dem Spiel noch eine kleine Chance, die Europa-League-Plätze zu erreichen, doch eigentlich stand mehr der Abschied von Publikumsliebling Marek Mintal im Mittelpunkt der Partie. Jeder Club-Spieler hatte eine 11 und ein Konterfei des ehemaligen Torschützenkönigs auf dem Trikot, auf dem Platz selbst glänzte Philipp Wollscheid, der nach einer Viertelstunde das 1:0 erzielte, ehe fünf Minuten vor der Pause Roberto Firmino den Ausgleich schoss. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff erzielte Gylfi Thor Sigurdsson das Siegtor für Hoffenheim.