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Solskjær will Theorie in Praxis umsetzen

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Der frühere Stürmer Ole Gunnar Solskjær hat sein Handwerk von Sir Alex Ferguson und Egil Olsen gelernt, jetzt ist er bereit, um bei Molde FK seinen ersten Posten als Cheftrainer anzutreten.

Solskjær will Theorie in Praxis umsetzen
Solskjær will Theorie in Praxis umsetzen ©uefa.com 1998-2012. All rights reserved.

Die neue Saison in Norwegen beginnt zwar erst in drei Monaten, doch die Spielzeit 2011 ist schon jetzt in aller Munde.

Die Rückkehr von Ole Gunnar Solskjær als Trainer von Molde FK hat die Verkaufszahlen der Jahreskarten für das Molde Stadion in die Höhe schnellen lassen und zudem dafür gesorgt, dass die von Rosenborg BK dominierte Liga wieder interessanter wird. Der 37-Jährige trat seinen ersten Posten als Cheftrainer am Montag an, und nach seiner erfolgreichen Zeit bei Manchester United FC ist es kein Wunder, dass er auch in Molde Titel anstrebt. "Ich komme aus England zurück, um die Eliteserien zu gewinnen; ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen können", sagte er.

Solskjær verließ Molde im Jahr 1996 und machte das Old Trafford zu seiner Heimat. 1999 erzielte er im dramatischen Finale der UEFA Champions League den späten Siegtreffer für United gegen den FC Bayern München. Nach seiner sechsten englischen Meisterschaft im Jahr 2007 musste er seine aktive Karriere verletzungsbedingt beenden. 2008 wurde er dann Coach der Reservemannschaft, bis der Ruf von Molde kam.

Die Arbeit an der Seite von Sir Alex Ferguson bringt für einen jungen Trainer, der gerade seine ersten Schritte in diesem Beruf macht, natürlich eine Menge Vorteile. "Es war fantastisch, ihm zuzusehen ... Er hat einfach den Enthusiasmus, das Verlangen, immer das Beste aus sich herauszuholen. Er will immer gewinnen ... Wenn es mal nicht so läuft und man ein paar Spiele verloren hat, dann drückt er nie gleich auf den Panikknopf", sagte Solskjær im Gespräch mit UEFA.com.

"Er glaubt an seine Spieler und das System, denn er vertraut seinen Mitarbeitern und seinem eigenen Urteilsvermögen. Das kann man nur, wenn man Erfahrung hat. Das war eine sehr, sehr gute Lernphase. Er ist ein fantastischer Motivator, er ist ein fantastischer Trainer. Ich denke, er behandelt auch Superstars nicht anders. Ich habe in den letzten 14 einhalb Jahren so viel von ihm gelernt."

Chance bei United
Sir Alex hat mit seiner vorbildhaften Arbeitsauffassung sicherlich ein wenig auf seinen jungen Lehrling abgefärbt. "Ich habe meiner Frau versprochen, dass wir nach meiner aktiven Zeit ein normales Leben führen werden. Nach meinem Rücktritt dauerte es 20 Sekunden, bis mir der Trainer einen Job angeboten hat", so Solskjær. "Ich sagte: 'Ich kann nicht mehr spielen', aber er meinte: 'Keine Sorge, Du warst fantastisch. Du hattest eine großartige Karriere, warum kommst Du nicht in mein Trainerteam?' So hatte ich 20 Sekunden nach meinem Rücktritt einen Job... Ich dachte, das wäre eine tolle Gelegenheit. Es wäre fantastisch, jeden Tag mit ihm zu arbeiten."

Solskjær kann für den nächsten Abschnitt in seiner Karriere auch Erfahrungen aus seiner Arbeit unter Egil Olson mitnehmen. Der Stürmer spielte unter Olson, als die norwegische Nationalmannschaft bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1998 gegen Brasilien gewann. Wie Sir Alex hat auch Olson bleibenden Eindruck bei Solskjær hinterlassen.

"Egil kann seine Spieler fantastisch motivieren und dafür sorgen, dass sie an sich glauben. Er hat eine ganz andere Art als alle anderen. Er ist natürlich sehr exzentrisch, aber er ist auch sehr direkt: 'Wenn Du das machst, wird es gut laufen, aber wenn du es so machst, hast Du keine Chance'. Er ist sehr speziell."

Solskjær ist nicht der einzige frühere norwegische Nationalspieler, der von Olsen profitiert hat. Ståle Solbakken, der zusammen mit Solskjær in der Nationalelf spielte und 2012 Nachfolger von Olsen als Norwegens Nationaltrainer wird, befindet sich mit dem FC København derzeit auf einem Höhenflug. Er ist fest davon überzeugt, dass sein früherer Teamkollege alles hat, was ein Trainer braucht. Allerdings geht er schon davon aus, dass Solskjær ein wenig Zeit braucht, um sich wieder an den norwegischen Fußball zu gewöhnen.

Rat von Solbakken
"Er muss Geduld haben mit den Spielern, die nicht die gleichen technischen und taktischen Fähigkeiten haben. Aber ich glaube, das ist ihm auch bewusst", meinte Solbakken gegenüber UEFA.com. "Ich denke, er muss sich Zeit geben, und er muss auch den Spielern diese Zeit geben."

Solskjær, so meint er weiter, hat sich in all den Jahren nicht verändert. "Wie ich ihn aus der Nationalmannschaft kenne, hat er ein gutes Fußball-Gehirn. Er steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden und hatte mit Ferguson wahrscheinlich den besten Mentor, den es gibt", sagte Solbakken.

"Er weiß, wie Spieler denken. Wenn man all das bedenkt und auch nicht vergisst, dass man bei Manchester United unter wahnsinnigem Druck steht, dann glaube ich, dass er eine große Zukunft als Trainer vor sich hat." Das hoffen auch die Fans von Molde, deshalb sind sie so gierig auf Tickets für die neue Saison.

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