Kulig will perfektes Jahr krönen
Mittwoch, 9. September 2009
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Kim Kulig feierte erst im Februar ihr Debüt in der A-Nationalelf, doch schon im EM-Finale gegen England hat sie den ersten Titel im Visier. "Die letzten sechs Monate waren unglaublich."
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Als Kim Kulig zur Halbzeit des Halbfinales gegen Norwegen bei der UEFA WOMEN'S EURO 2009™ in die Kabine ging, beschlich sie die Angst vor einem Déjà-vu. Etwas mehr als ein Jahr zuvor hatte sie im französischen Tours im Halbfinale der U19-Europameisterschaft nach einer dramatischen Niederlage gegen Norwegen im Elfmeterschießen die vorzeitige Heimreise antreten müssen. "Ich wollte nicht schon wieder gegen Norwegen rausfliegen", so Kulig gegenüber uefa.com. Doch die Bedenken waren in den zweiten 45 Minuten schnell beiseite gewischt. "Ich bin froh, dass wir die Partie noch gedreht haben. Wir haben eine gute zweite Halbzeit gezeigt und deswegen auch verdient gewonnen."
Wichtige Erholung
Zeit zum Feiern blieb nach dem Finaleinzug nicht. "Wir waren direkt nach dem Spiel noch in der Sauna, am nächsten Tag sind wir im Park laufen gegangen, haben uns gedehnt und uns behandeln lassen, das hat uns allen gut getan. Am Nachmittag hatten wir kein Training und konnten uns ein wenig in Helsinki umsehen." Doch schnell richteten sich die Gedanken auf das bevorstehende Finale gegen England am Donnerstag im Olympiastadion von Helsinki, wo Deutschland die Chance hat, zum fünften Mal in Folge den EM-Titel zu holen.
Starker Finalgegner
"England ist ein attraktiver Gegner. Sie haben gute Leistungen gezeigt und ich erwarte ein packendes Finale. Sie sind eine richtig zweikampfstarke Mannschaft, die robust spielt und auch technisch gute Spielerinnen in ihren Reihen hat, das macht sie unberechenbar. Auch auf der Bank haben sie gute Spielerinnen, es wird ein schwieriges Spiel." Und Kulig erklärte, vor wem man sich besonders in Acht nehmen muss. "Kelly Smith oder auch die Kapitänin [Faye White] sind stark, dazu [Karen] Carney, die schnell und wuselig und auf dem Platz überall zu finden ist."
Schneller Aufstieg
Ihren kometenhaften Aufstieg kann Kulig selbst noch nicht ganz begreifen. "Das letzte halbe Jahr ist für mich gut verlaufen. Manchmal denke ich schon darüber nach, wie schnell das alles gegangen ist, aber momentan freue ich mich einfach darüber, dass ich hier dabei sein darf." Sie schafft es inzwischen immer regelmäßiger ihre Leistung abzurufen. "Ich habe viele Spiele über 90 Minuten bestritten, das hat mir geholfen, um konstanter zu spielen."
Rituale
Auch gegen England wird Kulig wieder lieb gewonnene Rituale pflegen. "Ich höre immer die gleichen Lieder, R&B und House, wo man sich noch einmal richtig pushen kann. Ich werde auch wieder mein rotes Haarbändchen tragen und ich betrete den Rasen immer zuerst mit dem rechten Fuß."