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Jones: "Deutschland ist Favorit"

Steffi Jones, Präsidentin des Organisationskomitees der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft 2011™, sprach mit uefa.com vor dem Finale gegen England über die Stärke des deutschen Teams.

Steffi Jones, Präsident des Organisationskomitees der FIFA-WM 2011, glaubt fest an einen neuerlichen Erfolg Deutschlands
Steffi Jones, Präsident des Organisationskomitees der FIFA-WM 2011, glaubt fest an einen neuerlichen Erfolg Deutschlands ©Getty Images

Die 111-fache Nationalspielerin Steffi Jones kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. 2003 wurde sie Weltmeisterin, 2000 und 2004 holte sie die Olympische Bronzemedaille und gar drei Mal gewann sie den Europameistertitel (1997, 2001, 2005). Seit Anfang 2008 hat sie die Aufgabe, als Präsidentin des Organisationskomitees der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 das Turnier im eigenen Land in zwei Jahren zu einem großartigen Erfolg zu führen. uefa.com sprach mit ihr in Helsinki über den neuerlichen deutschen Finaleinzug, eine mögliche Aufstockung des Teilnehmerfeldes von 12 auf 16 Teams sowie ihre Tätigkeit als Botschafterin des Frauenfußballs.

uefa.com: Frau Jones, die deutsche Mannschaft hat das Finale der UEFA WOMEN'S EURO 2009™ erreicht und am Donnerstag gegen England die Chance, zum fünften Mal in Folge den Titel zu holen. Was macht Deutschland so stark?

Steffi Jones: Der Grundstein für die Erfolge wurde bereits in der Vergangenheit gelegt. Noch unter Tina Theune wurden frühzeitig Strukturen aufgebaut, die den Spielerinnen optimale Trainingsbedingungen ermöglichen, die Frauen-Nationalmannschaft wird vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) stark gefördert. Hinzu kommt, dass wir auch gute Trainerinnen haben. Ob Tina Theune, Silvia Neid, Ulrike Ballweg, Maren Meinert, Bettina Wiegmann und Ralf Peter – wir sind sehr gut aufgestellt und sie haben die Teams von Jahr zu Jahr weiterentwickelt. Deutschland nimmt im Frauenfußball eine Vorreiterrolle ein und die Mannschaft gehört stets zu den Gejagten. Es ist ein hartes Stück Arbeit, oben an der Spitze zu bleiben, umso schöner, dass das Finale wieder erreicht wurde.

uefa.com: Ist Deutschland wirklich eine Turniermannschaft, wie viele behaupten?

Jones: Ich sage das auch, aber man darf sich nie auf seinen Lorbeeren ausruhen, denn das Blatt kann sich auch einmal schnell wenden. Wir hoffen natürlich, dass unsere Erfolge noch lange anhalten, aber es werden auch andere Zeiten kommen. Es gehört auch Glück dazu, das hatten wir in der Vergangenheit nicht immer, wenn ich etwa an das Spiel gegen die USA bei der WM 1999 denke [Deutschland verlor im Viertelfinale nach 2:1-Führung mit 2:3]. Gegen Norwegen hatte Deutschland im EM-Halbfinale auch Glück, dass man beim Pfostenschuss nicht mit 0:2 in Rückstand geraten ist.

uefa.com: Im Finale trifft man nun auf England. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Jones: Ich glaube, dass es ein gutes Finale werden wird. England hat sich in den vergangenen Jahren stets weiterentwickelt, das gilt auch für die Juniorinnenteams. Die Engländerinnen sind hier bisher selbstbewusst aufgetreten und sie haben sich von Spiel zu Spiel gesteigert. Auch wenn sie bisher nicht fehlerlos gespielt haben, werden sie an ihre Chance glauben. Ich denke aber trotzdem, dass Deutschland kompakter ist und dank seiner starken Einwechselspielerinnen immer noch einmal zulegen kann. Das macht Deutschland zum Favoriten.

uefa.com: Es gab wenig klare Ergebnisse bei dieser EURO. Untermauert dies die Gedankenspiele, das Teilnehmerfeld beim nächsten Turnier von 12 auf 16 Mannschaften aufzustocken?

Jones: Ich würde einer Aufstockung zustimmen, weil ich finde, dass auch die anderen Länder die Chance haben sollten, bei einer EURO Erfahrung zu sammeln. Insgesamt ist das Niveau besser geworden, viele kleinere Nationen sind dabei, die Lücke zu den besten Teams zu schließen. Und auch was den Spielmodus angeht, wäre eine Vergrößerung des Teilnehmerfelds sinnvoll. Die Spiele sind viel schneller, die Spielerinnen individuell stärker geworden. Im Vergleich zu meiner aktiven Zeit haben sich die Spielerinnen heute noch einmal weiterentwickelt, ich könnte hier wahrscheinlich nicht mehr spielen.

uefa.com: In zwei Jahren steht bereits die FIFA-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland an. Worin besteht Ihre Hauptaufgabe?

Jones: Meine Rolle ist die einer Botschafterin für den Frauenfußball, die sowohl auf der sportlichen als auch der politischen Ebene sowie in Schulen und Vereinen Werbung machen und ein positives Image erzeugen will. Nach eineinhalb Jahren im Amt bin ich immer wieder positiv überrascht, wie vielseitig diese Aufgabe ist. Ich freue mich auf jeden Auftritt, bei dem ich den Frauenfußball ein Stück nach vorne bringen kann. Ich habe viel Spaß dabei.