Fußballentwicklung in Belgien
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Die goldene Generation des belgischen Fußballs fußt auf der dreigleisigen Strategie des Belgischen Fußballverbands.
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Überblick
Dank der Entwicklungsarbeit des Belgischen Fußballverbands (KBVB) hat die belgische Nationalmannschaft der Männer – die Roten Teufel – 2018 das WM-Halbfinale erreicht, während sich das A-Nationalteam der Frauen weiter an der Spitze etabliert. Diese Erfolge beruhen auf einer dreigleisigen Strategie:
• Erhöhung der Teilnehmerzahlen auf allen Ebenen, insbesondere im Frauenfußball
• Verbesserung der Governance im Fußball
• Vergrößerung der Fangemeinde der belgischen Nationalmannschaften
Die Verbandsstrategie zur Beschleunigung des Wachstums im Frauenfußball mit dem Titel „Die Welt zu unseren Füßen“ hat innerhalb weniger Jahre beeindruckende Ergebnisse erzielt. Seit ihrer Einführung hat sich die Zahl der registrierten Spielerinnen auf 40 000 verdoppelt.
Bei seiner Governance berücksichtigt der KBVB Genderfragen in besonderem Maße. 2020 nahm die Vielfalt innerhalb der Verbandsadministration zu: Die Zahl der Mitarbeiterinnen sowie der Mitarbeitenden unterschiedlicher Herkunft wuchs stetig. Zudem verpflichtete sich der Verband zu mehr Transparenz und verringerte die Zahl seiner Vorstandsmitglieder von 12 auf 10, während zwei unabhängige Mitglieder von außerhalb der Fußballbranche hinzukamen.
Die beeindruckenden Leistungen der belgischen Nationalmannschaften sind weitgehend der Arbeit der technischen Abteilung des KBVB zu verdanken. Dank Investitionen in die Fußballentwicklung auf allen Ebenen – Breiten-, Amateur- und Profifußball – konnte der Verband seinen Spielerpool beträchtlich erhöhen, während die verschiedenen Nationalmannschaften durch die Nutzung neuer Technologien Fortschritte erzielten.
Während der Pandemie unterstützte der Verband die Vereine mit über EUR 8 Mio., um die Einnahmeneinbußen aus dem Ticketverkauf und Übertragungsrechten abzufedern; außerdem wurden die monatlichen Zahlungen der Vereine an den KBVB zeitweise ausgesetzt. Im Breitenfußball wurden Anstrengungen unternommen, um die Durchführung von Spielen und Trainingseinheiten unter Einhaltung der geltenden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz zu ermöglichen. Zudem wurden mehrere Online-Initiativen auf den Weg gebracht, um die Fans der belgischen Nationalmannschaften bei der Stange zu halten.
Unterstützung durch die UEFA
Zuschüsse aus dem UEFA-HatTrick-Programm, in dessen Rahmen Einnahmen aus EM-Endrunden in die Fußballentwicklung in ganz Europa fließen, trugen zum Bau eines nationalen Trainingszentrums bei, in dem alle Nationalmannschaften und das technische Personal untergebracht sind – dadurch konnte der KBVB die angestrebten Teilnehmerzahlen im Nachwuchs-, Männer- und Frauenbereich erreichen. Dieses Trainingszentrum in Tubize nahe Brüssel wird nun dank einer weiteren HatTrick-Finanzierung um ein Exzellenzzentrum ergänzt, das unter anderem eine medizinische Einrichtung, ein Auditorium und ein Hotel umfasst.
Der KBVB hat seine HatTrick-Gelder auch dafür genutzt, Projekte im Bereich soziale Verantwortung auf den Weg zu bringen und mehr Menschen mit Behinderung Gelegenheiten zum Fußballspielen zu bieten, insbesondere im Breiten- und Amateursport. Im Rahmen des Projekts Nobody Offside, das gemeinsam mit öffentlichen und privaten Partnern ins Leben gerufen wurde, werden neue belgische Nationalmannschaften für Spielerinnen und Spieler mit verschiedenen Arten von Behinderung gegründet.
UEFA-Stiftung für Kinder in Belgien
Die 2015 ins Leben gerufene Stiftung nutzt die Kraft des Fußballs, um das Leben von Kindern durch Hunderte von Kampagnen und Projekten in ganz Europa und rund um die Welt zu verbessern.
Scoring for Health
Zwischen 2018 und 2021 schüttete die UEFA-Stiftung für Kinder insgesamt EUR 210 000 an Scoring for Health aus, ein Sensibilisierungsprojekt, das Kinder zwischen 7 und 13 Jahren dazu ermutigt, gesünder zu essen und zu leben. Das Projekt wird von Profivereinen und Stiftungen in Belgien, Israel, den Niederlanden, Polen, der Ukraine und dem Vereinigten Königreich unterstützt. Die Initiative entstand im Anschluss an einen Bericht der Weltgesundheitsorganisation, in dem ungesunde Ernährung als Hauptursache für den hohen Anteil fettleibiger Menschen in Europa bezeichnet wird.
Scoring for Health wurde in Stadien und Fußballakademien beworben, oft unter Beteiligung bekannter Spielerinnen und Spieler, und aus diesen Veranstaltungen resultierten 20-wöchige Schulprogramme mit den Schwerpunkten Ernährungsgewohnheiten, Kochen, Fußball und körperliche Betätigung. In einem Zeitraum von zweieinhalb Jahren wurden 3 200 Jungen und Mädchen aus acht Städten, die den Kurs erfolgreich abschlossen, mit Diplomen ausgezeichnet, die sie oft aus den Händen von Fußballerinnen und Fußballern entgegennahmen.
Mehr Informationen zu „Scoring for Health“ (in englischer oder französischer Sprache)
Geschichte des Verbands
Geschichte der Nationalteams
Präsidentin
Pascale Van Damme
Nationalität: Belgierin
Geburtsdatum: 27. November 1968
Präsidentin seit: 2023