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Finanzielles Verteilungssystem sorgt für Nachhaltigkeit im europäischen Fußball

Die UEFA hat ein neues finanzielles Verteilungssystem für den Zyklus 2021-25 der UEFA Women’s Champions League genehmigt. Wir erklären, warum dies den Weg für eine nachhaltigere Zukunft des gesamten Frauenfußballs ebnet.

 Lyon mit der Trophäe der UEFA Women’s Champions League 2020.
Lyon mit der Trophäe der UEFA Women’s Champions League 2020. Getty Images

Warum ist das neue finanzielle Verteilungssystem der UEFA Women’s Champions League so wichtig für das langfristige Wohl des Frauenfußballs?

Der finanzielle Verteilungsschlüssel wurde für den Zyklus 2021-25 des Wettbewerbs eingeführt und wird durch folgende Elemente dazu beitragen, die langfristige Nachhaltigkeit des europäischen Frauenfußballs sicherzustellen:

  • Deutliche Erhöhung der Prämien für alle am Wettbewerb teilnehmenden Vereine.
  • Erstmalige Solidaritätszahlungen für alle Erstligavereine, deren Nationalverbände Mannschaften für die UEFA Women’s Champions League anmelden. Diese Zahlungen müssen in die Förderung des Frauenfußballs fließen.

Welche Beträge aus der UEFA Women’s Champions League an die europäischen Profivereine sind zu erwarten?

Die UEFA schätzt, dass aus dem weltweit größten Frauen-Klubwettbewerb ab der Saison 2021/22 insgesamt EUR 24 Mio. zur Verfügung gestellt werden – mehr als viermal so viel wie aktuell. Diese Summe setzt sich zusammen aus Prämien für teilnehmende Vereine und aus Solidaritätszahlungen an nicht teilnehmende Klubs.

  • Jedem für den Wettbewerb qualifizierten Verein kommen unabhängig von seinem Abschneiden höhere Prämien zugute. So erhält nach ersten Schätzungen beispielsweise ein Verein, der an der Gruppenphase teilnimmt, eine garantierte Prämie von EUR 400 000 – dieser Betrag ist rund fünfmal höher als derjenige, der zurzeit für das Erreichen des Achtelfinales ausgeschüttet wird. Der Sieger kann bis zu EUR 1,4 Mio. erhalten.
  • Die Solidaritätszahlungen machen knapp ein Viertel der gesamten Ausschüttungssumme aus (23 %, ca. EUR 5,6 Mio.). Der für jede nationale Liga zur Verfügung gestellte Betrag wird auf Basis der Leistungen des am besten abschneidenden Vereins der jeweiligen Liga in der Women’s Champions League berechnet.

Wie finanziert die UEFA die höheren Ausschüttungen?

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2019 hat die UEFA weitreichende Änderungen an der Women’s Champions League angekündigt, um dem Wettbewerb mehr Sichtbarkeit zu verleihen, die sportliche Ausgeglichenheit zu verbessern und das Interesse von Sponsoren, Broadcastern und vor allem der breiten Öffentlichkeit zu erhöhen.

Zu den verschiedenen Neuerungen gehört auch die zentrale Vermarktung der Sponsoring- und Medienrechte ab der Gruppenphase. Diese Reform hat bereits zu deutlich höheren Einnahmen geführt, die letztlich zur Ausschüttung bereitstehen.

Dank der Unterstützung der Europäischen Klubvereinigung (ECA) und der Männervereine erfolgt erstmals auch eine Querfinanzierung aus den Männer-Klubwettbewerben der UEFA zur Unterstützung des Frauenfußballs.

Ab der Saison 2021/22 werden auch UEFA-eigene Finanzmittel und Einnahmen aus dem Eintrittskartenverkauf für das Endspiel der Women’s Champions League einen Beitrag zur Ausschüttungssumme leisten.

Wann hat die UEFA das neue Verteilungssystem eingeführt?

Das UEFA-Exekutivkomitee hat bei seiner Sitzung am 19. April 2021 in Montreux das neue finanzielle Verteilungssystem zusammen mit dem neuen Reglement der Women’s Champions League genehmigt.

Es tritt am 1. Mai 2021 in Kraft und wurde von der UEFA-Arbeitsgruppe für regulatorische Angelegenheiten der UEFA Women’s Champions League mit Vertreterinnen und Vertretern von europäischen Vereinen, Ligen, Nationalverbänden und der ECA unter der Leitung der UEFA-Kommission für Frauenfußball ausgearbeitet.

Auf welche andere Art und Weise wird die Förderung des Frauen-Profifußballs durch das neue Reglement unterstützt?

Die UEFA hat das Wettbewerbsreglement dahingehend angepasst, Profifußballerinnen besser zu schützen und die europäischen Nachwuchstalente besser zu fördern.

  • Wohlergehen: Das Wohlergehen von schwangeren Spielerinnen und denen, die Mutter geworden sind, wird nunmehr durch das Reglement geschützt. Ab der Saison 2021/22 erhalten die teilnehmenden Vereine die Möglichkeit, ihre Kaderlisten während der Saison jederzeit anzupassen, um Spielerinnen, die schwanger sind oder in den Mutterschutz gehen, vorübergehend zu ersetzen bzw. diejenigen, die aus dem Mutterschutz zurückkehren, wieder aufzunehmen.
  • Entwicklung von Spielerinnen: Die Förderung talentierter Juniorinnen ist nunmehr ein zentrales Element des Wettbewerbsreglements. Im Rahmen der Einführung einer Liste B können Vereine ihre Kader um Juniorinnen ergänzen, die bestimmte Kriterien erfüllen. Die UEFA plant zudem, ab der Saison 2022/23 eine Bestimmung zu „lokal ausgebildeten Spielerinnen“ einzuführen, um europäische Talente zu fördern.

Wie wird der neu gestaltete Wettbewerb neue Standards im Frauen-Profifußball setzen?

Video-Schiedsrichterassistentinnen (VSA) werden nicht nur beim Endspiel, sondern für alle Spiele der K.-o.-Phase eingesetzt.

Wie genau wird sich das Format der Women’s Champions League in der Saison 2021/22 ändern?

Unter dem neuen Format wird das aktuelle Achtelfinale durch eine Gruppenphase ersetzt. Die beiden Qualifikationsrunden werden in einen Meisterweg und einen Ligaweg aufgeteilt.

Weitere Informationen über das neue Format der UEFA Women’s Champions League

Warum hat die UEFA die Women’s Champions League für den Zyklus 2021-25 neu gestaltet?

Die Erhöhung des Stellenwerts und des kommerziellen Werts der UEFA-Frauenwettbewerbe sowie die Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung gehören zu den Zielen der UEFA-Frauenfußball-Strategie 2019-24, „Zeit zu handeln“.

Die neu gestaltete Women’s Champions League wird für ausgeglichenere Spiele sorgen und die Teilnahme von mindestens zehn Nationalverbänden in der Gruppenphase gewährleisten. Die Endspiele werden an prestigeträchtigen Austragungsorten stattfinden, angefangen mit dem Juventus Stadium in Turin 2022.

Die zentrale Vermarktung und TV-Berichterstattung werden den globalen Wert und die Sichtbarkeit des Wettbewerbs deutlich erhöhen und neue Maßstäbe im internationalen Frauen-Klubfußball setzen.