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UEFA-Frauenfußballstrategie auf bestem Wege, ihre anspruchsvollen Ziele zu erreichen

Frauenfußball Administration

Während die UEFA Women’s Champions League 2019/20 in San Sebastián ihren Höhepunkt erlebt, berichten wir über die beeindruckenden Ergebnisse des ersten Jahres von „Zeit zu handeln“, der langfristigen Strategie der UEFA zur Entwicklung des Frauenfußballs in Europa.

Das Finale der UEFA Women’s Champions League vom Sonntag zwischen Olympique Lyon und dem VfL Wolfsburg ist nicht nur der Abschluss eines der ersten Frauensportwettbewerbe, der seinen Spielbetrieb nach der Zwangspause wieder aufnehmen konnte. Es fällt auch zusammen mit dem Abschluss des ersten Jahres von „Zeit zu handeln“, der UEFA-Strategie zur langfristigen Sicherung der Zukunft des Frauenfußballs, die beim Finale 2019 in Budapest vorgestellt wurde.

Trotz der durch die COVID-19-Pandemie bedingten vorübergehenden Einstellung des Fußballbetriebs ist die UEFA gut im Plan, die wichtigsten Ziele und Indikatoren zu erreichen, die den Fortschritt aller ihrer strategischen Prioritäten in Echtzeit messen.

Seit der Einführung der Strategie ist die Zahl der Frauen und Mädchen, die Fußball spielen, um 300 000 gestiegen.

• Europaweit wandelt sich die Wahrnehmung des Frauenfußballs in der Öffentlichkeit grundlegend. Drei Viertel der Bevölkerung beschreiben Frauen und Mädchen, die Fußball spielen, als „stark und selbstbewusst“.

• Die Zahl der Frauen, die Positionen in Führungsinstanzen der UEFA innehaben, hat seit 2019 um über 50 % zugenommen.

Solch beeindruckende Zahlen, ebenso wie die enormen Anstrengungen, die für einen erfolgreichen Abschluss der europäischen Frauenfußballsaison 2019/20 unternommen werden, zeigen, dass die UEFA fest entschlossen ist, ihre ehrgeizigen Prioritäten für die Entwicklung des Frauenfußballs auf allen Ebenen umzusetzen.

„Unsere Strategie ist wichtiger denn je, wenn wir sicherstellen wollen, dass der Frauenfußball nach der Krise nicht nur wieder kräftig zulegt, sondern auch von der Basis bis zur Elite floriert“, sagte Nadine Keßler, Leiterin der UEFA-Abteilung Frauenfußball.

Priorität 1: Höhere Teilnehmerzahlen

Mittlerweile gibt es 1.6 Millionen registrierte Spielerinnen.
Mittlerweile gibt es 1.6 Millionen registrierte Spielerinnen.Quelle: GRASS-Umfrage 2019-20 der UEFA bei den Nationalverbänden

Die Erhöhung der Anzahl fußballspielender Mädchen und Frauen ist ein Eckpfeiler der Strategie. Das strategische Planziel besteht darin, die Zahl der Fußballerinnen bis 2024 zu verdoppeln. Faktoren wie das geschärfte Profil des Elite-Frauenfußballs haben zweifelsohne zu den erfreulichen Ergebnissen der Anfangsphase beigetragen. Die UEFA erwartet allerdings auch, dass eine im Februar 2020 angekündigte innovative Partnerschaft eine bedeutende langfristige Wirkung an der Basis entfalten wird.

Wichtigstes Ergebnis 2019/20: PlayMakers

  • Wenn es darum geht, die Fantasie junger Menschen anzuregen, gibt es keinen größeren Namen als Disney. Die PlayMakers-Partnerschaft zwischen der UEFA und Disney ist ein Breitenfußballprogramm, das sich an fünf- bis achtjährige Mädchen richtet. Das Programm nutzt die beliebten Disney-Figuren, um Mädchen zu regelmäßiger körperlicher Betätigung und zum Fußballspielen zu animieren.
  • Dank dieses innovativen Ansatzes stehen für die Durchführung des Programms 120 speziell geschulte Trainerinnen und Trainer in sieben Ländern zur Verfügung. Weitere 16 Nationen sitzen bereits in den Startlöchern.

Priorität 2: Fußballentwicklung

Während PlayMakers jungen Mädchen einen neuen Weg bietet, die Freude am Fußballspielen zu entdecken, hat die UEFA auch die Unterstützung für traditionellere Methoden der Fußballentwicklung verstärkt.

Die Mittel, die den Nationalverbänden im Rahmen des UEFA-Frauenfußball-Entwicklungsprogramms zur Verfügung stehen, werden innerhalb von vier Jahren um 50 % von 22 Millionen Euro auf 33 Millionen Euro aufgestockt. Diese Anreizzahlungen haben nicht nur neue Projekte angestoßen, sondern auch 31 Verbände dazu ermutigt, eigene langfristige Frauenfußballstrategien zu entwickeln. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 900 Verbandsmitarbeitende gezielt zu Themen rund um den Frauenfußball geschult.

Wichtigste Ergebnisse 2019/20: Neue Möglichkeiten für junge Trainerinnen und Spielerinnen

  • Das UEFA-Trainerausbildungsprogramm trägt maßgeblich dazu bei, die Qualität und Zahl von Fußballtrainerinnen in ganz Europa zu steigern. Im letzten Jahr haben 238 Frauen ein Stipendium erhalten, das ihnen den Besuch von Lehrgängen zur Erlangung einer UEFA-Trainerlizenz ermöglicht. Weitere neun Jungtrainerinnen sind in das Trainerinnen-Mentoringprogramm der UEFA eingebunden.
  • Zudem hat die UEFA ihre Regeln für die Nationalmannschaftswettbewerbe angepasst: Neu müssen ab dieser Saison alle Frauenmannschaften entweder eine Cheftrainerin oder eine Trainerassistentin haben.

Auf regionaler Ebene hat die UEFA ferner mit den Nationalverbänden der Slowakei, Ungarns und der Tschechischen Republik zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass talentierte U14-Spielerinnen die Möglichkeit zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten und ihrer Fußballkarriere erhalten.

Priorität 3: Umgestaltung der Wettbewerbe

Der rasante Aufstieg des Frauenfußballs kann auch mit der Ankündigung der UEFA vom Februar 2020 unterstrichen werden, wonach bei der nächsten EM-Endrunde der Frauen in England Spiele in zwei der renommiertesten Stadien der Welt – Wembley und Old Trafford – ausgetragen werden.

In 2020 glauben 77 % der breiten Bevölkerung, dass Mädchen und Frauen, die Fußball spielen, „stark“ sind.
In 2020 glauben 77 % der breiten Bevölkerung, dass Mädchen und Frauen, die Fußball spielen, „stark“ sind.Quelle: Allgemeine Umfrage von Future Thinking in zehn Märkten

Die UEFA hat auch den Einsatz des Videoschiedsrichterassistenten (VSA) während der gesamten Endrunde genehmigt. Gleichzeitig soll ein langfristig dotiertes Programm dazu beitragen, dass die EM-Austragungsstädte von der erhöhten Sichtbarkeit und dem Ansehen des Frauenfußballs profitieren und dass sich die kurzfristige Begeisterung für den Frauenfußball in eine anhaltende Leidenschaft verwandelt.

Durch die systematische Erhöhung des Stellenwerts aller Frauenwettbewerbe will die UEFA die öffentliche Wahrnehmung des Frauenfußballs in Europa verändern. So wird beispielsweise die geplante Einführung neuer Formate für Juniorinnenwettbewerbe auf U17- und U19-Stufe ab 2021/22 für mehr Wettbewerb sorgen und zugleich allen Mannschaften die Chance geben, sich für Endrunden zu qualifizieren.

Der Ansatz zahlt sich bereits aus: 77 % der breiten Bevölkerung glauben heute, dass Mädchen und Frauen, die Fußball spielen, „stark“ sind.

Die größte Veränderung eines UEFA-Frauenwettbewerbs wird im nächsten Jahr stattfinden:

Second Spectrum implementierte die branchenführende Spieler-Tracking-Technologie beim UWCL-Finalturnier 2019/20.

Wichtigste Ergebnisse 2019/20: Ankündigung eines neuen Formats für die UEFA Women’s Champions League

  • 2019 stellte die UEFA ein neues Format für die UEFA Women’s Champions League 2021/22 vor. Der Wettbewerb soll zentralisiert und sein Wert dadurch maximiert werden. Die großen Spiele werden fortan in den bekanntesten Stadien ausgetragen. So werden im Juventus Stadium in Turin und im PSV Stadium in Eindhoven die ersten beiden Endspiele dieses neuen Zyklus stattfinden. Für die Spielzeit 2020/21 wurde zudem ein Klublizenzierungssystem für Frauenmannschaften eingeführt.
  • Als Zeichen ihrer Bemühungen, die Grenzen des Frauenfußballs ständig zu erweitern, hat sich die UEFA für das Finalturnier 2019/20 der Women’s Champions League in Spanien mit Second Spectrum zusammengetan, einem Anbieter von Trackingsystemen und Analysemethoden. „Second Spectrum wird uns helfen, die Messlatte höher anzusetzen, wenn es um ein besseres Verständnis und die Verbesserung des Frauenfußballs auf höchster Ebene geht“, erläuterte Keßler. „Die Technologie und das spezialisierte Know-how von Second Spectrum werden uns bei der weiteren Professionalisierung des Elitefrauenfußballs unterstützen und uns allgemeine und detaillierte Daten zu den Spielen liefern.“

Priorität 4: Verbesserung der Governance-Strukturen

Die Zahl der Frauen in UEFA-Führungsinstanzen hat um 58 % zugenommen.
Die Zahl der Frauen in UEFA-Führungsinstanzen hat um 58 % zugenommen.Quelle: UEFA

Ein Jahr nach der Einführung der Strategie steigt die Zahl der Frauen, die im europäischen Fußball Führungspositionen innehaben. Doch es ist noch viel mehr möglich.

Die UEFA vergab drei Stipendien an Frauen, die den Master-Studienkurs für Nationalspieler belegen, während das Programm für Frauen in Führungspositionen in Zusammenarbeit mit der FIFA durchgeführt wurde.

Wichtigste Ergebnisse 2019/20: Frauen in UEFA-Gremien

  • Die Verdoppelung der Anzahl Frauen in allen UEFA-Gremien ist eines der obersten Ziele der Frauenfußballstrategie „Zeit zu handeln“. Seit ihrer Einführung ist die Zahl der Frauen in den oberen Führungspositionen um 58 % gestiegen.

Priorität 5: Erhöhung der Sichtbarkeit und des kommerziellen Werts

Die kommerzielle Entwicklung der UEFA-Frauenfußballwettbewerbe spielt eine entscheidende Rolle. Sie sorgt für Fortschritte auf dem Spielfeld und verbessert die Wahrnehmung des Frauenfußballs neben dem Spielfeld.

Seit der letzten Austragung hat sich der Marktwert der Frauen-EM vervierfacht – und es ist noch viel mehr möglich.
Seit der letzten Austragung hat sich der Marktwert der Frauen-EM vervierfacht – und es ist noch viel mehr möglich.Quelle: UEFA

Die Entscheidung, die Rechte am Frauenfußball vom Männerfußball zu entkoppeln, hat die Situation grundlegend verändert. Mittlerweile unterstützen fünf engagierte Partner die UEFA-Frauenwettbewerbe: VISA, ESPRIT, PepsiCo, Hublot und Nike.

Beim Verkauf der Medienrechte wurden große Fortschritte erzielt. Die bereits erwähnte Zentralisierung der UEFA Women’s Champions League und die Rekordverkäufe für die Frauen-EM helfen der Strategie, ihrem für 2024 gesteckten Ziel – den Wert und die Reichweite beider Wettbewerbe zu verdoppeln­ – ein großes Stück näher zu kommen.

Wichtigstes Ergebnis 2019/2020: Together #WePlayStrong auf Wachstumskurs

  • Die 2017 auf den Weg gebrachte Kampagne erreichte 2019/20 ein doppelt so großes Publikum wie zuvor. Ebenfalls als überaus erfolgreich erwiesen hat sich die Unterkampagne „Strong is“, die ein weltweites Publikum von mehr als einer Milliarde Menschen erreicht.