Juventus und Barcelona: Die Endspielsiege
Sonntag, 31. Mai 2015
Artikel-Zusammenfassung
Juventus hat zwei Mal die Königsklasse gewinnen können, der FC Barcelona sogar vier Mal. UEFA.com blickt auf die bisher jeweils sieben Endspielteilnahmen der beiden Klubs zurück.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Der FC Barcelona und Juventus werden in Berlin beide ihr achtes Endspiel in diesem Wettbewerb bestreiten. UEFA.com blickt auf die jeweils sieben anderen Finalteilnahmen zurück.
FC Barcelona
1960/61: SL Benfica - FC Barcelona 3:2Nachdem Real Madrid CF die ersten fünf Ausgaben des Pokals der europäischen Meistervereine für sich entscheiden konnte, sah es so aus, als sollte ein weiterer spanischer Verein die Wachablösung vornehmen, da Barça in der zweiten Runde gegen den großen Rivalen gewonnen hatte. Doch Benfica hatte in Bern andere Vorstellungen.
1985/86: FC Steaua Bucureşti - FC Barcelona 0:0 (n.V., Steaua siegt 2:0 im Elfmeterschießen)Barcelonas Nerven spielten ihnen in Sevilla einen Streich, während Steauas Schlussmann Helmut Duckadam alle vier Elfmeter Barcelonas im Rámon Sánchez-Pizjuán hielt, so dass die Katalanen weiter auf ihren ersten Erfolg in diesem Wettbewerb warten mussten.
1991/92: FC Barcelona - UC Sampdoria 1:0 (n.V.)
"Geht raus und genießt es", waren Johan Cruyffs letzte Worte an seine Spieler in den orangenen Trikots, bevor sie ins alte Wembley-Stadion hinaus schritten und dann waren an diesem Tag tatsächlich aller guten Dinge drei. In einem engen Spiel ging es in der Verlängerung dann richtig zur Sache, als Barcelona, mit dem 21-jährigen Josep Guardiola, auf den Siegtreffer drückte. Hristo Stoichkov traf den Pfosten, bevor Ronald Koemans spektakulärer Freistoß acht Minuten vor dem Elfmeterschießen den ersten Sieg Barcelonas in diesem Wettbewerb brachte.
1993/94: AC Milan - FC Barcelona 4:0
Es schien so, als ob ein zweiter Titel innerhalb von nur drei Jahren für Barça im Bereich des Möglichen liegen würde, da den Italienern die Stamm-Innenverteidiger Franco Baresi und Alessandro Costacurta fehlten, doch Cruyffs "Dream Team" wurde in Athen spektakulär auseinandergenommen. "Als das dritte Tor rein ging, wussten wir, dass es vorbei war", sagte Andoni Zubizarreta, der Torhüter der Blaugrana. "Es war der schlimmste Abend meiner Karriere." Es war auch die höchste Niederlage jemals in einem Endspiel der UEFA Champions League.
2005/06: FC Barcelona - Arsenal FC 2:1
Frank Rijkaards Elf spielte ab der 18. Minute, in der Arsenals Jens Lehmann Rot gesehen hatte, zwar in Überzahl, ging aber trotzdem in Saint-Denis durch ein Kopfballtor von Sol Campbell in Rückstand. Henrik Larsson wurde dann eingewechselt und rettete im letzten Spiel für den Verein seine Mannschaft, indem er sowohl den Ausgleich von Samuel Eto'o (76.) als auch den Siegtreffer von Juliano Belletti (80.) vorbereitete. "Ich hätte mir keinen besseren Abschied wünschen können", sagte der Schwede.
2008/09: FC Barcelona - Manchester United FC 2:0
"Ich beende den Trainerjob morgen direkt, denn das lässt sich nicht mehr toppen", sagte Guardiola im Spaß, nachdem er zum sechsten Mann wurde, der diesen Pokal sowohl als Spieler als auch als Trainer gewinnen konnte. Zudem gab es in seiner ersten Saison als Trainer der Katalanen auch noch das nationale Triple. Barcelona hatte zwölf Monate davor im Halbfinale gegen United verloren, entthronte den Titelverteidiger in Rom aber relativ problemlos. Eto'o brachte sie nach zehn Minuten in Führung, ehe Lionel Messi mit einem Kopfballtor (!) alles klarmachte.
2010/11: FC Barcelona - Manchester United FC 3:1
Die Katalanen dominierten das ganze Spiel über, obwohl United zur Pause ein 1:1 halten konnte, nachdem Wayne Rooney die Führung durch Pedro Rodríguez ausgeglichen hatte. Guardiolas Mannschaft nutzte ihre Überlegenheit nach dem Seitenwechsel in Wembley dann auch aus, indem Messi und David Villa mit ihren Toren für den Sieg sorgten. "In meiner Zeit als Trainer war dies die beste Mannschaft, gegen die wir je gespielt haben", räumte Sir Alex Ferguson ein. "Nie hat uns jemand so dominiert."
Juventus
1972/73: AFC Ajax - Juventus 1:0
Juve verlor das erste Endspiel jemals gegen Ajax, das damals seinen dritten Sieg in Folge feierte. Den Unterschied zwischen beiden Mannschaften machte in Belgrad nur das Tor von Johnny Rep aus. Juventus musste 23 Jahre lang auf die Revanche warten.
1982/83: Hamburger SV - Juventus 1:0Die zweite Endspielteilnahme der Italiener endete so wie die erste – ein Traumtor von Hamburgs Mittelfeldspieler Felix Magath sorgte für eine weitere, knappe Niederlage, dieses Mal in Athen.
1984/85: Juventus - Liverpool FC 1:0
"Ich erinnere mich sehr gut an diesen Abend, aber leider aus den ganz falschen Gründen", sagte Zbigniew Boniek über das Endspiel in Heysel. "Wenn die Leute ins Stadion gehen, um ein Europapokal-Endspiel zu sehen, ist es absolut unfassbar, dass sie dann nie wieder nach Hause zurückkehren." Insgesamt 39 Fans fanden durch Fanausschreitungen vor dem Spiel den Tod. Michel Platinis Strafstoß in der 56. Minute ließ Juventus erstmals den Titel gewinnen, doch es gab wenig zu feiern.
1995/96: Juventus - AFC Ajax 1:1 (n.V., Juventus siegt 4:2 im Elfmeterschießen)
Jari Litmanen glich in Rom die frühe Führung von Fabrizio Ravanelli aus, doch im Elfmeterschießen wurde Angelo Peruzzi, der gegen Edgar Davids und Sonny Silooy parierte, zum Matchwinner. Ravanelli sagte: "Ajax hatte damals eine große, große Mannschaft mit wunderbaren Spielern, aber wir waren perfekt vorbereitet, haben Kampfgeist, Herz und Bescheidenheit gezeigt, und dass man damit ein Spiel gewinnen kann."
1996/97: Borussia Dortmund - Juventus 3:1
Juve war gegen den BVB stark favorisiert und reiste als Titelverteidiger an, doch gegen eine Dortmunder Elf mit den ehemaligen Bianconeri-Akteuren Julio César, Jürgen Kohler, Paulo Sousa und Andreas Möller musste man sich am Ende geschlagen geben. Nach dem Doppelpack von Karl-Heinz Riedle in der ersten Halbzeit konnte Alessandro Del Piero zwar verkürzen, doch Lars Rickens Jahrhunderttor besorgte die Entscheidung.
1997/98: Juventus - Real Madrid CF 0:1
Juventus stand zum dritten Mal in Folge im Endspiel, unterlag aber erneut, da Predrag Mijatovićs Tor nach der Pause Madrid zum insgesamt siebten Triumph reichte.
2002/03: Juventus - AC Milan 0:0 (n.V., Milan siegt 3:2 im Elfmeterschießen)
Das einzige rein italienische Endspiel jemals war eng umkämpft und ging in Old Trafford bis ins Elfmeterschießen. Clarence Seedorf und Kakha Kaladze vergaben für Milan, doch bei Juve verschossen mit David Trezeguet, Marcelo Zalayeta und Paolo Montero gleich drei Spieler, so dass am Ende die Rossoneri jubelten.