Europäische Teams beeindrucken in Kanada
Freitag, 19. Juni 2015
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Sieben der acht europäischen Mannschaften stehen bei der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft in der K.-o.-Phase, am Samstag trifft die deutsche Auswahl im Achtelfinale auf Schweden.
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Sieben der acht europäischen Mannschaften bei der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft in Kanada haben die K.-o.-Phase erreicht. Vor dem Achtelfinale, das am Wochenende startet, blicken wir auf die Gruppenphase zurück.
• Die drei europäischen Mannschaften, die am weitesten kommen (abgesehen von England), werden sich für die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien qualifizieren.
• Falls nötig werden im Februar/März 2016 Play-offs oder ein kleines Turnier abgehalten, um die europäischen Startplätze bei den Olympischen Spielen zu vergeben.
Gruppe A: Niederlande (3.)
Bei ihrem Weltmeisterschaftsdebüt schlugen die Niederlande Neuseeland nach Lieke Martens' spektakulärem Tor mit 1:0. Gegen China verloren sie 0:1 durch ein Tor in der Nachspielzeit, doch im Spiel gegen Kanada erzielte Kirsten van de Ven drei Minuten vor Abpfiff den Ausgleich, sodass das Spiel mit einem 1:1 endete. Sie kamen hinter Kanada und China auf dem dritten Platz ins Ziel, einen Tag später stand jedoch fest, dass sie zu den besten Drittplatzierten gehören. Im Achtelfinale treffen sie auf Titelverteidiger Japan.
Gruppe B: Deutschland (1.), Norwegen (2.)
Beide Mannschaften gewannen ihre Eröffnungsspiele, Norwegen schlug Thailand 4:0 und Deutschland triumphierte 10:0 über die Elfenbeinküste – sowohl Célia Šašić als auch Anja Mittag erzielten einen Dreierpack. Beim direkten Aufeinandertreffen in Ottawa traf Mittag früh, doch Maren Mjeldes großartiger Freistoß sicherte Norwegen das 1:1. Am letzten Spieltag waren beide Teams erneut siegreich – Deutschland schlug Thailand 4:0 und steht durch die Tordifferenz an der Spitze der Gruppe, Norwegen gewann 3:1 gegen die Elfenbeinküste. Jetzt trifft Deutschland auf Schweden, Norwegen muss im Achtelfinale gegen England ran.
Gruppe C: Schweiz (3.)
Der Schweiz stand im ersten Spiel in einem internationalen Turnier eine schwere Aufgabe bevor und sie verloren nur knapp mit 0:1 gegen Japan. Gegen Ecuador fanden sich die Schweizerinnen dann, zur Halbzeit führten sie 2:0 und gewannen schließlich 10:1 – Fabienne Humm erzielte innerhalb von sechs Minuten einen Hattrick, Ramona Bachmann steuerte ebenfalls drei Tore bei. Zur Halbzeit gegen Kamerun führte die Schweiz, doch Kamerun, eine der Überraschungsmannschaften des Turniers, konnte sich zurückkämpfen und gewann 2:1. Die Schweiz errreichte als eine der besten drittplatzierten Mannschaften das Achtelfinale und trifft dort auf Gastgeber Kanada.
Gruppe D: Schweden (3.)
Schweden führte im Eröffnungsspiel gegen Nigeria sowohl 2:0 als auch 3:2, musste sich im Endeffekt aber mit einem 3:3 zufriedengeben. Gegen die USA spielten sie 0:0, gegen Australien 1:1 und standen in der Gruppe somit hinter den USA und Australien. Am nächsten Tag konnte Schweden durch Brasiliens 1:0-Sieg gegen Costa Rica dennoch das Weiterkommen feiern. Jetzt haben sie am Samstag im ersten Achtelfinalspiel in Ottawa die Chance auf eine Revanche gegen Deutschland, gegen die sie im Finale 2003 verloren.
Gruppe E: Spanien (4. - ausgeschieden)
Bei ihrem Weltmeisterschaftsdebüt gegen Costa Rica reichte es für Spanien nur zu einem 1:1, Vicky Losadas Führungstor in der 13. Minute wurde sofort wieder ausgeglichen. Nach einer 0:1-Niederlage gegen Brasilien wusste Spanien, dass ein Sieg gegen Südkorea das Weiterkommen garantieren würde. Zur Halbzeit führten sie durch Verónica Boquete, doch Südkorea erzielte zwei Tore. Mit einem Ausgleich wäre Spanien durch Brasiliens 1:0-Erfolg gegen Costa Rica weitergekommen, doch Sonia Bermúdez traf nur die Querlatte.
Gruppe F: Frankreich (1.), England (2.)
Wie auch in der Gruppe B stehen mit Frankreich und England zwei europäische Mannschaften auf den ersten beiden Plätzen, sie waren jedoch weit weniger dominant als Norwegen und Deutschland. Eugénie Le Sommer erzielte das einzige Tor, als Frankreich im ersten Spiel England mit 1:0 schlug, doch Les Bleus verloren überraschenderweise 0:2 gegen Kolumbien. England gewann dank Fran Kirby und Karen Carney 2:1 gegen Mexiko, das gleiche Ergebnis kam durch Carney und Fara Williams auch im Sieg gegen Kolumbien zustande. Im Spiel gegen Mexiko konnte Frankreich endlich seine Form abrufen und gewann 5:0, drei der Tore fielen in den ersten 13 Minuten. Aufgrund der besseren Tordifferenz beendeten sie die Gruppenphase vor England. Frankreich trifft jetzt auf Südkorea, im Viertelfinale könnte es gegen Deutschland oder Schweden gehen; England wird gegen Norwegen spielen.
Spielplan K.-o.-Phase (Anstoß MEZ)
Achtelfinale:
Samstag, 20. Juni
39: Deutschland - Schweden (Ottawa): 22.00 Uhr
37: China - Kamerun (Edmonton): 01.30 Uhr, nächster Tag
Sonntag, 21. Juni
41: Brasilien - Australien (Moncton): 19.00 Uhr
40: Frankreich - Südkorea (Montreal): 22.00 Uhr
44: Kanada (Gastgeber) - Schweiz (Vancouver): 01.30 Uhr, nächster Tag
Montag, 22. Juni
43: Norwegen - England (Ottawa): 23.00 Uhr
38: USA - Kolumbien (Edmonton): 02.00 Uhr, nächster Tag
Dienstag, 23. Juni
42: Japan (Titelverteidiger) - Niederlande (Vancouver): 04.00 Uhr, nächster Tag
Viertelfinale:
Freitag, 26. Juni
45: China/Kamerun - USA/Kolumbien (Ottawa): 22.00 Uhr
46: Deutschland/Schweden - Frankreich/Südkorea (Montreal): 01.30 Uhr, nächster Tag
Samstag, 27. Juni
47: Brasilien/Australien - Japan/Niederlande (Edmonton): 22.00 Uhr
48: Norwegen/England - Kanada/Schweiz (Vancouver): 01.30 Uhr, nächster Tag
Halbfinale:
Dienstag, 30. Juni
49: Sieger 45 - Sieger 46 (Montreal): 01.00 Uhr nächster Tag
Mittwoch, 1. Juli
50: Sieger 47 - Sieger 48 (Edmonton): 01.00 Uhr, nächster Tag
Spiel um den 3. Platz:
Samstag, 4. Juli (Edmonton): 22.00 Uhr
Finale:
Sonntag, 5. Juli (Vancouver): 01.00 Uhr, nächster Tag
Frühere WM-Endspiele (europäische Mannschaften fett)
2011: Japan - USA 2:2 n.V. (Japan gewinnt 3:1 i.E.); Frankfurt, Deutschland
2007: Deutschland - Brasilien 2:0; Shanghai, China
2003: Deutschland - Schweden 1:0 n.V. (Deutschland gewinnt durch Golden Goal); Carson, USA
1999: USA - China 0:0 n.V. (USA gewinnt 5:4 i.E.); Pasadena, USA
1995: Norwegen - Deutschland 2:0; Stockholm, Schweden
1991: USA - Norwegen 2:1; Guangzhou, China