Neid überrascht über FIFA-Preis
Dienstag, 11. Januar 2011
Artikel-Zusammenfassung
Silvia Neid, die Deutschland zu WM- und EM-Titeln führte, war nach ihrer Wahl zur FIFA-Trainerin des Jahres ziemlich überrascht und will nun beweisen, dass sie diese Auszeichnung auch verdient hat.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Keine Frage, Silvia Neid ging - ebenso wie ihr männliches Pendant José Mourinho - als klare Favoritin in die Wahl zur FIFA-Trainerin des Jahres, auch wenn ihre Konkurrentinnen Maren Meinert (deutsche U20) und Pia Sundhage (US-Nationalmannschaft) den Juroren die Wahl sicher nicht leicht gemacht haben.
Am Ende setzte sich die 46-Jährige souverän durch und wirkte auf FIFA.com ziemlich überrascht: "Ich hätte nicht damit gerechnet. Ich konnte 2010 ja gar nicht viel tun. Wir haben kein Turnier gespielt, von daher hatte ich eigentlich eher gedacht, dass Maren Meinert diesen Preis erhalten wird, weil sie U20-Weltmeisterin geworden ist. Jetzt bin ich es und ich freue mich riesig darüber. Vielleicht hat man auch aufgrund der letzten Jahre gewählt, denn nur für 2010 hätte ich es nicht verdient."
In der Tat liest sich die Bilanz der deutschen Nationaltrainerin, die schon als Spielerin alles gewann, was es zu gewinnen gibt, seit ihrem Amtsantritt im Jahre 2005 beeindruckend. Sofort trat die bisherige U19-Nationaltrainerin in die Fußstapfen ihrer überaus erfolgreichen Vorgängerin Tina Theune-Meyer. 2007 gewann sie mit ihrem Team die FIFA-WM, es folgten Bronze bei den Olympischen Spielen in Peking und 2009 der Gewinn der UEFA WOMEN'S EURO. 2007 erhielt sie von Bundespräsident Horst Köhler das Bundesverdienstkreuz und das Silberne Lorbeerblatt.
Dabei hing diese Bilderbuchkarriere 2005 an einem seidenen Faden: "Ohne DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger wäre ich damals nie Bundestrainerin geworden. Als Tina aufgehört hat, wollte ich das eigentlich nicht machen. Ich war zufrieden mit dem was ich tat, mochte den Altersbereich. Doch Zwanziger hat mich praktisch überredet, Bundestrainerin zu werden: 'Wir brauchen Dich und ich glaube an Dich.'"
Bei aller Freude über die Auszeichnung weiß Neid aber auch, dass die Trophäe ein netter Aufgalopp in ein ungemein wichtiges Jahr ist, nicht mehr und nicht weniger. "Birgit Prinz hat vorhin gesagt, dass ich mir diese Trophäe erst noch verdienen muss. Da hat sie natürlich Recht. Ich weiß, dass sie mir nicht helfen wird für die kommende WM im eigenen Land. Da geht es nun wieder darum, hart zu arbeiten, konzentriert zu sein und sich auf das zu freuen, was kommt."
Eine Devise, der sich die deutschen Fans problemlos anschließen können, denn solange Neid als Trainerin fungiert, ist die Frauen-Nationalmannschaft in besten Händen.