Spielmanipulation ist Betrug
Donnerstag, 27. Juni 2013
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Schulungen, die bei jedem UEFA-Jugendturnier abgehalten werden, sollen die Botschaft transportieren, dass Spielmanipulationen keinen Platz im Fußball haben - so auch bei der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen in Nyon.
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Schulungen, die bei jedem UEFA-Jugendturnier abgehalten werden, sollen die Botschaft transportieren, dass Spielmanipulationen keinen Platz im Fußball haben. Bei der Endrunde der UEFA-U17-Europameisterschaft für Frauen in Nyon hat der europäische Fußballdachverband die vier teilnehmenden Teams über seinen Kampf gegen Spielmanipulationen und Korruption informiert – und die jungen Spielerinnen dringlichst ermahnt, sich nicht in irgendwelche schmutzigen Geschäfte verwickeln zu lassen.
Graham Peaker, der UEFA-Beauftragte für besondere Angelegenheiten, erklärte den Delegationen aus Belgien, Polen, Spanien und Schweden, dass Spielmanipulationen eindeutig Betrug seien und erläuterte weiter, wie die UEFA gegen dieses Übel vorgeht.
"Die UEFA fährt eine Null-Toleranz-Politik bei Spielmanipulationen", sagte Peaker vor den versammelten Teams. "Dies bedeutet, dass wir alle, die wir dabei ertappen – Spieler, Schiedsrichter oder Vereine – aus diesem Sport verbannen. Sie bekommen die Rote Karte."
Die UEFA, so Peaker, stehe für bestimmte Werte – alle Spiele sollten im Geiste von Fairness und Respekt ablaufen, das Ergebnis dürfe nur durch die Qualitäten der teilnehmenden Mannschaften bestimmt werden. "Das Endergebnis muss bis zum Schlusspfiff offen sein", unterstrich Peaker.
"Leute, die Spiele manipulieren, können damit Millionen von Euro machen. Es sind oft Mitglieder von sehr mächtigen kriminellen Vereinigungen und es geht ihnen einzig und alleine um den finanziellen Gewinn. Das Geld, mit dem sie arbeiten, stammt zum großen Teil aus dem Drogengeschäft, Waffenverkäufen, Menschenhandel oder Diebstahl." Da die UEFA der Auffassung ist, dass schon ein manipuliertes Spiel ein Spiel zu viel ist, hat sie den Kampf gegen diese negative Erscheinung zur obersten Priorität erklärt.
Peaker sagte, dass die UEFA ein Frühwarnsystem entwickelt habe, in dessen Rahmen jedes Jahr rund 30 000 Liga-, Pokal- und Europapokalspiele in ganz Europa auf illegale Wettgeschäfte hin untersucht würden. "Spielmanipulationen manipulieren das Resultat eines Spiels", erklärte er. "Wer wird gewinnen, wer verlieren und wie viele Tore werden geschossen. Man versucht ein Team oder einzelne Spieler dazu zu bewegen, absichtlich ein Spiel zu verlieren."
Die jungen Fußballerinnen wurden gewarnt, dass auch sie eines Tages angesprochen werden könnten, ein Spiel zu manipulieren. "Diese Menschen haben keinerlei Interesse am Fußball", unterstrich Peaker. "Sie interessieren sich ausschließlich dafür, wie viel Geld sie damit machen können. Es sind gefährliche Leute aus dem organisierten Verbrechen, sie haben keinerlei Respekt vor dem menschlichen Leben - wenn man sich mit ihnen einlässt, wird man sie nicht mehr los – sie werden Euch auf sozialen Netzwerken verfolgen, euch bedrohen und eure Freunde und Familien unter Druck setzen."
"Ihr seid exzellente Nachwuchsspieler und wir wollen euch schützen", erklärte Peaker den Jugendlichen. "Wenn Ihr angesprochen werdet, um Spiele zu manipulieren, wendet euch an euren nationalen Verband, euren Klub oder an die UEFA. Spielmanipulationen bedrohen die Integrität des Fußballs und wenn wir jetzt nicht handeln, wird dieses Krebsgeschwür weiter wachsen."