Finale der Women's EURO 2025: Tolle Spiele zwischen England und Spanien
Freitag, 25. Juli 2025
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England und Spanien treffen am Sonntag in Basel aufeinander, in der neuesten Auflage einer Rivalität, die sich zu einer der größten im Frauenfußball entwickelt.
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England trifft am Sonntag im Finale der UEFA Women's EURO 2025 in Basel auf Spanien. Vor einem Jahrzehnt wäre eine solche Begegnung auf dieser Bühne noch eine Überraschung gewesen, doch heute ist sie der nächste Schritt in einer gemeinsamen Geschichte, die bereits ein Finale der FIFA-WM der Frauen umfasst.
Wir werfen einen Blick auf die Entstehung einer Rivalität, die heute zu den größten Duellen im internationalen Fußball zählt.
Die ersten Aufeinandertreffen
Spanien und England spielten am 19. Dezember 1993 in Pamplona erstmals gegeneinander. Vor 3 700 Zuschauern endete das Qualifikationsspiel für die Women's EURO 1995 mit einem 0:0-Unentschieden. Das Ergebnis wiederholte sich zwei Monate später in Bradford, und England gewann die Gruppe mit einem Punkt Vorsprung vor Spanien.
Die Play-offs 1997
Die Women's EURO 1997 war die erste, bei der es eine Gruppenphase gab, und Spanien traf in den Play-offs auf England, um sich für diese zu qualifizieren. Marimar Prieto, Spaniens Star dieser Ära, erzielte das erste Tor gegen England, als sie beim 2:1-Sieg im Hinspiel zwei Treffer beisteuerte, während Hope Powell für England erfolgreich war.
Spanien qualifizierte sich dann durch ein 1:1-Unentschieden im Rückspiel in Tranmere, wobei Prieto die Teilnahme an der Endrunde als "eine sehr schöne Erfahrung" bezeichnete, da man bis ins Halbfinale vordrang. England setzte bald auf Powell an der Seitenlinie und hat seitdem nie wieder die Qualifikation für eine Endrunde der Women's EURO verpasst, wobei eine junge Stürmerin in diesem Play-off-Duell gegen Spanien, Kelly Smith, Hoffnungen auf eine vielversprechende Zukunft machte.
Duelle in der Qualifikation
In dem Jahrzehnt nach der Women's EURO 1997 war es eher England als Spanien, das sich regelmäßig für die großen Turniere qualifizierte. Bei der Europameisterschaft 2009 trafen die beiden Teams in der Qualifikation aufeinander, und England schien die Kontrolle über die Gruppe übernommen zu haben, als man Spanien in Shrewsbury durch einen Treffer von Karen Carney mit 1:0 besiegte – der erste Sieg in einem Pflichtspiel gegen Spanien (nachdem man 2001 in Luton ein Freundschaftsspiel gewonnen hatte).
Als sich die beiden Teams ein Jahr später im letzten Gruppenspiel in Zamora erneut gegenüberstanden, lag Spanien nur noch drei Punkte hinter England, das zu Hause gegen Tschechien nicht über ein 0:0 hinausgekommen war. Spanien wusste, dass ein Sieg die Qualifikation für die Endrunde in Finnland bedeuten würde, und ging dank Toren von Verónica Boquete und Sonia Bermúdez mit 2:0 in die Pause. Doch England schlug zurück. Carney erzielte den Anschlusstreffer und bereitete dann den Ausgleich durch Smith vor. Spanien verlor in den Play-offs gegen die Niederlande, die England schließlich im Halbfinale besiegten.
Die Revanche ließ nicht lange auf sich warten, da England und Spanien in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2011 erneut in die gleiche Gruppe gelost wurden. Erneut gewann England zu Hause mit 1:0 durch ein Tor von Katie Chapman, und erneut ging Spanien im Rückspiel durch Adriana Martín und Sonia mit 2:0 in Führung, doch Rachel Unitt und Faye White erzielten in den letzten zwölf Minuten zwei Tore zum 2:2-Unentschieden, das letztlich entscheidend für das Weiterkommen der Lionesses war.
Erstes Aufeinandertreffen bei der Endrunde: 2013
Beide Teams qualifizierten sich für die Endrunde in Schweden, wo sie am 1. Spieltag in Linköping aufeinandertrafen. Spanien ging durch Verónica Boquete in der vierten Minute in Führung, doch Jill Scott bereitete Englands Ausgleichstreffer durch Eni Aluko vor.
Es gab weitere Torchancen, doch das nächste Tor fiel erst in der 85. Minute durch Jenni Hermoso. England schien dann durch Laura Bassetts Treffer nach einer Ecke einen Punkt zu retten, doch Spanien gewann in der Nachspielzeit, als die 19-jährige Einwechselspielerin Alexia Putellas per Kopf traf. Spanien erreichte das Viertelfinale und Putellas Aufstieg begann. England schied mit einem Punkt aus, was das Ende von Powells 15-jähriger Amtszeit bedeutete, aber die Grundlagen, die sie gelegt hatte, zeigten sich darin, dass die Lionesses seitdem jedes Halbfinale bei der EURO und WM erreicht haben.
Revanche: 2017
England und Spanien trafen in der Gruppenphase der Women's EURO 2017 erneut aufeinander, am 2. Spieltag in Breda. Beide hatten ihre Auftaktspiele gewonnen, doch diesmal war es England, das früh in Führung ging: Fran Kirby erzielte nach nur etwas mehr als 90 Sekunden mit einem coolen Abschluss das 1:0.
Spanien hatte zwar 78 % Ballbesitz, verpasste aber den Ausgleich, und fünf Minuten vor Schluss bereitete Jordan Nobbs den Treffer von Jodie Taylor vor, die den 2:0-Sieg für England perfekt machte. Beide Teams kamen weiter, Spanien ins Viertelfinale und England ins Halbfinale.
Das Viertelfinale: 2022
Das erste K.-o.-Duell zwischen diesen beiden Teams fand vor nur drei Jahren bei der letzten Women's EURO statt. England hatte seine Gruppe souverän gewonnen, während Spanien, das auf die verletzte Putellas verzichten musste, hinter Deutschland den zweiten Platz belegte. Damit kam es in Brighton und Hov zu diesem Showdown.
Spanien hatte wie schon fünf Jahre zuvor mehr Ballbesitz und zu Beginn der zweiten Halbzeit bereitete die eingewechselte Athenea den Führungstreffer für Esther González vor. Der Traum Englands vom Titel im eigenen Land schien früh zu platzen, doch sechs Minuten vor Schluss kombinierten sich die eingewechselten Alessia Russo und Ella Toone zum Ausgleich. In der Verlängerung begeisterte Georgia Stanway dann die fast 29 000 Zuschauer mit einem ihrer typischen Weitschüsse und sicherte den Lionesses damit den Sieg.
Das WM-Finale: 2023
Ein Jahrzehnt zuvor wäre ein WM-Finale zwischen England und Spanien noch undenkbar gewesen, doch als die beiden Teams in Sydney aufeinandertrafen, schien es eine fast schon vorbestimmte Begegnung zwischen dem Europameister und einer Mannschaft zu sein, deren erster großer Titel überfällig schien – nicht zuletzt aufgrund ihres Kerns aus Spielerinnen des zunehmend dominanten FC Barcelona, darunter die wiedergenesene Putellas und Aitana Bonmatí.
Nach Chancen auf beiden Seiten erzielte Olga Carmona in der 29. Minute den Führungstreffer, und obwohl Mary Earps einen Elfmeter von Jenni Hermoso parierte, verteidigte Spanien den Vorsprung und holte sich seinen ersten großen Titel. Am Sonntag könnte es zur dritten Trophäe kommen, nachdem Spanien bereits die UEFA Women's Nations League 2023/24 gewonnen hat. Das Spiel zwischen England und Spanien ist das erste Finale der Women's EURO, das eine Neuauflage des vorherigen WM-Endspiels ist.
Zwei enge Partien 2025
Diese Teams haben in diesem Jahr bereits zweimal in der Gruppenphase der Women's Nations League gegeneinander gespielt. England gewann das erste Spiel im Wembley dank eines Treffers von Jess Park mit 1:0, aber als man am 6. Spieltag in Barcelona erneut aufeinandertraf, reichte Spanien ein Punkt, um erneut die Endrunde zu erreichen.
Russo, die ihr 50. Länderspiel bestritt, brachte England vor der Halbzeitpause mit einem überzeugenden Abschluss in Führung. Doch Clàudia Pina, die kurz vor der 60. Minute eingewechselt wurde, erzielte innerhalb von zwölf Minuten zwei Tore und sorgte so für den 2:1-Erfolg Spaniens.