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Women's EURO 2025 Analyse: wie Spanien Deutschland in die Knie zwang

Irene Fuhrmann, Technische Beobachterin der UEFA, zeigt, wie sich Spanien im Halbfinale der UEFA Women's EURO 2025 gegen Deutschland durchsetzen konnte.

Aitana Bonmatí und Patri Guijarro bejubeln den Siegtreffer gegen Deutschland
Aitana Bonmatí und Patri Guijarro bejubeln den Siegtreffer gegen Deutschland AFP via Getty Images

Spanien steht vor allem dank einer individuellen Glanzleistung von Aitana Bonmatí im Endspiel der UEFA Women's EURO 2025 , nachdem die Weltfußballerin das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg gegen Deutschland erzielte.

In der zweiten Hälfte der Verlängerung ließ Bonmatí den Pass von Athenea durch ihre Beine laufen, drehte sich ohne Ballkontakt und schoss den Ball direkt an der deutschen Torfrau Ann-Katrin Berger vorbei ins kurze Eck.

Das Tor war die Belohnung für Spaniens geduldige und überlegte Offensive in einem extrem engen Spiel.

So lief das Spiel

Deutschlands effektive Defensive

Women's EURO Taktikanalyse: Deutschlans kompakte Abwehr

Während eines Großteils dieses Halbfinales ließ Deutschland die Angriffsstrategie Spaniens ins Leere laufen. Die Mannschaft von Christian Wück spielte meist in einer kompakten 4-5-1-Formation, blieb diszipliniert und engte den Raum für Spanien ein.

"Die deutschen Spielerinnen haben erneut als Einheit gespielt und in ihren Zweikämpfen große individuelle Konzentration gezeigt", sagte Irene Fuhrmann, Technische Beobachterin der UEFA. "Ihre Hauptpriorität war es, schnellen und konstanten Druck auf die ballführende Spielerin auszuüben, um zu verhindern, dass sie den Ball in einer offenen Körperhaltung erhält, und sie zu Rückpässen zu zwingen.

Wie schon in den vorangegangenen Spielen zeigte Deutschland auch diesmal einen sehr körperbetonten Spielstil, starke mentale Widerstandsfähigkeit und einen hervorragenden Zusammenhalt in der Defensive."

Ein wichtiger Aspekt der deutschen Defensivorganisation, insbesondere in der ersten Halbzeit, bestand darin, aus dem Mittelfeld heraus vorzustoßen, um Spanien bei Abstößen und im Spielaufbau hoch unter Druck zu setzen.

"Die Mittelfeldspielerinnen auf den Außenpositionen, Klara Bühl und Jule Brand, rückten oft weiter nach vorne gegen die spanische Abwehrkette und positionierten sich fast auf einer Linie mit ihrer Stürmerin, wodurch sich die Formation gelegentlich zu einem 4-3-3 verschob", fügte Fuhrmann an. "Sie hielten eine enge Formation, um es Spanien schwer zu machen, durch die Mitte oder zwischen den Linien zu spielen.

Wenn der Ball zu den spanischen Flügelspielern gespielt wurde, eilten Brand und Bühl zurück, um ihre Außenverteidigerinnen zu unterstützen. Die tiefen Vorstöße der spanischen Mittelfeldspieler wurden konsequent verfolgt."

Spanien bleibt seiner Offensivhaltung treu

Women's EURO Taktikanalyse: Spaniens koordinierte Offensive

Obwohl die Spanierinnen durch das hohe Pressing der Deutschen gezwungen war, ihr Aufbauspiel zu variieren, blieb das Team von Montse Tomé seinem Angriffsstil in der gegnerischen Hälfte treu. Selbst als das Spiel in die Verlängerung ging, zeigte Spanien einen kontrollierten Angriffsstil und wurde schließlich für seine Beharrlichkeit belohnt.

"Die spanischen Spielerinnen sind technisch sehr gut ausgebildet, bleiben am Ball immer ruhig und machen daher selbst unter hohem Druck der Gegner nur sehr wenige Fehler", erklärt Fuhrmann. "Im Ballbesitz schaffen sie immer kurze Passoptionen in der Nähe, um den Ball in Bewegung zu halten und den Gegner zu verschieben, um dann vertikal zu spielen.

"Vor allem auf den Flügeln überlappen die Außenverteidigerinnen häufig die Mittelfeldspielerinnen, um eine numerische Überlegenheit zu schaffen oder den entstandenen Raum auszunutzen. Eine Taktik, die sie oft anwenden, ist die Kombination 'tief – ablegen – tief'. Mit einer offenen Körperhaltung und einem Lauf hinter die Abwehrreihe schaffen sie wiederholt gefährliche Situationen."

Spanien nutzt den entstandenen Raum

Im Mittelpunkt der Offensivstrategie Spaniens steht die individuelle und kollektive Konzentration darauf, Räume zu schaffen und zu nutzen. Vor Bonmatís Tor ist zu sehen, wie die Mittelfeldspielerin von Barcelona die Situation beobachtet, stillsteht und ihre Position nach hinten verschiebt, um sich eine Möglichkeit zu verschaffen, den Ball in einem freien Raum anzunehmen.

"Die spanischen Spielerinnen beobachten ständig den Raum um sich herum und wissen auch ohne Ball, wie sie sich im richtigen Moment freilaufen oder Verteidiger abziehen können, um Räume zu öffnen", erklärt Fuhrmann. "Die spanischen Spielerinnen schaffen Räume, indem sie den Ball innerhalb ihres eigenen Teams zirkulieren lassen und sich gut in den Lücken, in den Räumen zwischen den Linien positionieren oder indem sie dynamische Läufe hinter die Abwehr machen, um Bälle hinter der Verteidigungslinie zu fordern.

Außerdem sind die spanischen Spielerinnen in 1-gegen-1-Situationen sehr stark", fügt Fuhrmann an. "Sie können ihre Gegner mit Körperfinten und Tempowechseln beim Dribbling überspielen oder sich geschickt aus dem Blickfeld ihres Gegners bewegen, um freie Positionen zwischen den Linien zu finden."

Countdown: Das Finale

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