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UEFA Women’s EURO 2025: Schiedsrichterin Frappart bereit für das Finale am Sonntag

Ein weiterer Einsatz in einer beeindruckenden Karriere steht an: Die Französin Stéphanie Frappart blickt auf das Turnier und die Fortschritte im Frauenfußball zurück.

Stéphanie Frappart
Stéphanie Frappart Getty Images

Das Finale der UEFA Women’s EURO 2025 am Sonntag ist ein weiterer Meilenstein in der beeindruckenden Karriere von Schiedsrichterin Stéphanie Frappart.

Vor drei Jahren stand Frappart noch als vierte Offizielle beim Finale in London im Einsatz. Dieses Jahr wird sie die Begegnung zwischen England und Spanien in Basel mit ihrer für sie typischen ruhigen Ausstrahlung genau im Auge haben.

Die 41-Jährige ist seit 2011 als internationale Schiedsrichterin tätig und hat im Laufe ihrer herausragenden Karriere bisher 111 UEFA-Spiele sowie das Endspiel der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft 2019 geleitet.

Nach zwei Gruppenspielen und dem Viertelfinale zwischen Norwegen und Italien ist das Finale der Women’s EURO am Sonntag das vierte Spiel, das Frappart bei diesem Turnier leitet.

Sie spricht mit uns über das Wachstum des Frauenfußballs und die hervorragende Atmosphäre an den acht Schweizer Austragungsorten in diesem Sommer.

Herzlichen Glückwunsch Stéphanie! Wie fühlt es sich an zu wissen, dass Sie das Endspiel der UEFA Women’s EURO 2025 leiten? 

Vielen Dank. Es ist mir eine große Ehre, dieses Endspiel zu leiten. Zu Beginn des Turniers sind wir Schiedsrichterinnen wie eine große Familie, doch nur eine kann für das Finale aufgeboten werden. Ich freue mich sehr, dass ich es geworden bin.

ich bin nicht aufzuhalten: Stéphanie Frappart

Wie bereiten Sie sich auf das Endspiel vor? 

Genauso wie auf jedes andere Spiel, das ich leite. Dem Endspiel vorzustehen, ist eine große Verantwortung, aber es ist genauso wichtig wie jedes andere Spiel. Ob bei den Männern oder den Frauen, ob für ein Finale oder ein Spiel in der Liga – ich bereite mich immer auf die gleiche Art und Weise vor.

Ich erlebe einen Spieltag gerne wie einen normalen Tag, anstatt zu viel darüber nachzudenken oder mich zu sehr unter Druck zu setzen. Je wohler man sich fühlt, desto mehr Selbstvertrauen hat man und desto besser fühlt man sich auf dem Platz.

Schiedsrichterteam für das Finale der UEFA Women’s EURO 2025

Schiedsrichterin: Stéphanie Frappart (Frankreich)
Assistentinnen: Camille Soriano (Frankreich), Francesca di Monte (Italien)
Vierte Offizielle: Maria Sole Ferrieri Caputi (Italien)
Ersatz-Schiedsrichterassistentin: Susanne Küng (Schweiz)
Video-Schiedsrichterassistent: Willy Delajod (Frankreich)
VAR-Assistent: Christian Dingert (Deutschland)
VAR-Aufsicht: Dennis Higler (Niederlande)

Wie haben Sie die Stimmung im Schiedsrichterquartier in den letzten Wochen erlebt? 

Es war sehr angenehm. Alles war für uns gut organisiert. Wir müssen physisch gut vorbereitet sein, deshalb trainieren wir genau wie die Spielerinnen jeden Tag. Wir setzen uns unter uns und mit den UEFA-Fachleuten zusammen, um die taktischen Konzepte der Teams zu besprechen und für jedes Spiel vorbereitet zu sein.

Wir verbringen viel Zeit miteinander und stehen uns wie ein Team sehr nahe. Ich denke, das hat uns allen geholfen, bei diesem Turnier gute Leistungen zu zeigen.

Wie blicken Sie auf das Turnier als Ganzes zurück? 

Ich werde mich daran erinnern, dass die Stadien immer voll waren. Das ist ein großer Schritt für den Frauenfußball. Die Stimmung bei allen Spielen war fantastisch.

2017 war ich in den Niederlanden und 2022 in England. Man kann das Wachstum sehen, das Interesse ist riesig und mittlerweile sprechen alle über den Frauenfußball.

Bei diesem Turnier herrschte eine sehr familiäre Atmosphäre und es gab auf dem Platz nur wenige kritische Situationen. Das gibt ein gutes Image für den Frauenfußball ab.

Frappart (links) bei einer Trainingseinheit mit anderen Schiedsrichterinnen.
Frappart (links) bei einer Trainingseinheit mit anderen Schiedsrichterinnen.AFP via Getty Images.

Gibt es einen merklichen Unterschied zwischen Ihrer ersten Endrunde 2017 und dem Turnier in diesem Jahr? 

Ja, es gab in jeder Hinsicht enorme Verbesserungen. Die Qualität der Teams hat sich verbessert, die Stadien sind voll und der Frauenfußball befindet sich eindeutig in einer besseren Ausgangsposition.

Dasselbe gilt für die Schiedsrichterinnen, denn wir erhalten mehr Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Spiele. Alles ist auf einem höheren Niveau.

Außerdem möchte der Schweizerische Fußballverband das Turnier dafür nutzen, mehr Mädchen und Frauen für das Schiedsrichterwesen zu begeistern – allein das ist so wichtig! 

In jedem Land müssen mehr Mädchen und Frauen dazu motiviert werden, sich im Fußball zu engagieren. Es ist natürlich fantastisch, mehr Mädchen und Frauen dafür zu begeistern, Fußball zu spielen, aber wenn es mehr Spielerinnen hat, braucht es natürlich auch mehr Unparteiische. Die Initiative des Schweizerischen Fußballverbands ist in dieser Hinsicht großartig.

Ich bin stolz darauf, ein Vorbild für junge Schiedsrichterinnen zu sein, und es ist fantastisch, Mädchen zu zeigen, dass es möglich ist, bei einem großen Turnier wie der Women’s EURO mitzuwirken.

Werde Schiri!

Willst du Schiri werden? In ganz Europa möchte die UEFA mehr Menschen motivieren, als Unparteiische aktiv zu werden. Die Kampagne Werde Schiri! ist Teil eines umfassenderen UEFA-Programms zur Unterstützung von Nationalverbänden bei der Rekrutierung neuer Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter.

Mit der Initiative sollen Bewusstsein für die Arbeit von Unparteiischen geschaffen und die Bedeutung für den Fußball hervorgehoben werden; zudem sollen junge Menschen dazu gebracht werden, eine Karriere als Referee einzuschlagen. Das Ziel der UEFA ist es, jede Saison rund 40 000 neue Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter zu gewinnen.

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