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Deutschland - Spanien 0:1 n.V.: DFB-Elf verpasst Finale nach Bonmatí-Geniestreich

Deutschland lieferte Spanien im Halbfinale einen harten Kampf, musste sich am Ende dann aber nach Verlängerung geschlagen geben.

Highlights: Deutschland - Spanien 0:1 n.V.

Deutschland verpasste durch eine 0:1-Niederlage nach Verlängerung gegen Spanien das Finale bei der UEFA Women's EURO 2025. Die DFB-Elf lieferte dem Weltmeister lange einen harten Kampf, musste sich durch den Treffer von Aitana Bonmatí in der 113. Minute aber dennoch geschlagen geben.

Schlüsselmomente

21.: Berger rettet stark gegen Esther
41.: Paredes trifft per Kopf den Pfosten
45.+1.:
Berger pariert gegen Esther und Pina
90.+4: Bühl und Wamser haben Sieg auf dem Fuß
113.: Bonmatí erzielt den Siegtreffer

Spiel in Kürze

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte Deutschland das erste Ausrufezeichen. Nach einem langen Ball von Ann-Kathrin Berger tauchte Klara Bühl links ziemlich frei im Strafraum auf, setzte ihren Linksschuss aber rechts am Kasten vorbei.

Mit zunehmender Spieldauer rückte dann immer mehr Berger in den Fokus, die zunächst gegen ihre Teamkollegin bei Gotham FC, Esther González, die Oberhand behielt. Deutschland war darum bemüht, offensiv immer wieder Nadelstiche zu setzen und kam zu einer guten Gelegenheit, als sich Jule Brand gegen mehrere Gegenspielerinnen durchsetzte und im Zentrum Giovanna Hoffmann bediente, die in aussichtsreicher Position aber den Ball nicht aufs Tor bringen konnte.

Blog: Deutschland - Spanien

Doch auch die Defensive der DFB-Elf war weiterhin gefordert. Eine Kopfballverlängerung von Alexia Putellas verpasste Irene Paredes am langen Pfosten nur um Haaresbreite. Kurz vor der Pause war es erneut Paredes, die einen Kopfball nach einer Ecke an den Pfosten setzte, bevor Berger erneut sehenswert gegen Esther parierte.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde ein Versuch von Brand geblockt, bevor Berger auf der anderen Seite gegen Ona Battle zur Stelle war. Kurze Zeit später bekam auch Spanien-Torhüterin Cata Coll erstmals die Möglichkeit, sich auszuzeichnen, als sie einen strammen Flachschuss von Bühl entschärfte.

Klara Bühl setzte einen Freistoß kurz vor Schluss knapp am Tor vorbei
Klara Bühl setzte einen Freistoß kurz vor Schluss knapp am Tor vorbeiGetty Images

In der Folgezeit war Spanien zwar viel in Ballbesitz, richtig gefordert wurde Berger allerdings zunächst nicht mehr. Gefährlich wurde es noch einmal in der 85. Minute durch einen Freistoß von Bühl, der knapp rechts am Tor vorbeirauschte.

In der letzten Minute der Nachspielzeit dann beinahe der Lucky Punch für Deutschland. Zunächst kratzte Coll einen abgefälschten Schuss von Bühl von der Linie, bevor sie den Nachschuss von Carlotta Wamser parierte.

In der Verlängerung war es Wamser, die mit einem Schuss über den Kasten das erste Ausrufezeichen setzte. Nach mehreren kleineren Chancen auf beiden Seite folgte die spielentscheidende Situation in der 113. Minute. Athenea bediente im Strafraum Aitana Bonmatí, die den Ball aus sehr spitzem Winkel an einer überraschten Berger vorbei in die kurze Ecke setzte.

Spielerin des Spiels: Aitana Bonmatí (Spanien)

Spielerin des Spiels: Aitana Bonmatí

"Bonmatí zeigte bei ihrem Tor ihre ganze Klasse - eine brillante Finte und ein entschlossener Abschluss, der ihr Team zum ersten Mal ins Finale einer Europameisterschaft führte."
Technische Beobachter der UEFA

Stimmen

Christian Wück, Trainer Deutschland: "Wir können stolz darauf sein, wie wir gespielt haben – und darauf, welche Euphorie wir in den Stadien entfacht haben. Ich hatte gehofft, dass viele Fans kommen würden, aber mit so einem riesigen Zuspruch habe ich nicht gerechnet. Die Spielerinnen sind auf eine gewisse Weise zu Stars geworden, und wir sind glücklich, dass wir den Fans etwas für ihre Unterstützung zurückgeben konnten."

Janina Minge, Kapitänin Deutschland: "Wir haben heute wieder alles gegeben. Ich glaube, man hat gesehen, dass wir am Ende auch wirklich nicht mehr konnten. Wir haben es irgendwie versucht, über die Zeit zu bringen, dass wir dann so kurz vor Schluss noch einen fangen und es nicht ins Elfmeterschießen schaffen, ist natürlich extrem bitter. Aber wir haben auch heute wieder alles gegeben und können extrem stolz auf uns sein."

Rebecca Knaak, Verteidigerin Deutschland: "Es ist einfach nur enttäuschend, eine gewisse Leere. Ich bin einfach enttäuscht, dass es jetzt vorbei ist. Wir haben bis zum Ende dran geglaubt. Wir haben uns auch in der zweiten Halbzeit und in der Verlängerung getraut, mutiger nach vorne zu spielen und hatten auch unsere Möglichkeiten. Natürlich hatte Spanien auch Chancen, aber dass dieser Ball dann da reingeht, irgendwie der kurioseste Ball von allen. Es tut einfach weh."

Montse Tomé, Trainerin Spanien: "Ich bin überglücklich – es war ein hartes Spiel. Wir wussten, dass es intensiv und umkämpft wird und dass wir eine besondere Mentalität brauchen, um gegen dieses starke deutsche Team zu bestehen. Es ist unser erster Sieg überhaupt gegen Deutschland, und das macht uns natürlich überglücklich. Wenn man an all die Zeit denkt, die Spielerinnen und Staff investiert haben – da kommen viele Emotionen hoch."

Aitana Bonmatí, Mittelfeldspielerin Spanien: "Es war unser Traum, ins Finale einzuziehen. Für genau solche Momente arbeiten wir jeden Tag. Wir standen noch nie in einem EM-Finale, aber heute haben wir wieder Geschichte geschrieben. Und am Sonntag wollen wir noch ein weiteres Kapitel hinzufügen."

Irene Paredes, Kapitänin Spanien: "Es ist unglaublich – wir schreiben Geschichte. Genau das war unser Ziel. Es war ein harter Weg, aber jetzt stehen wir im Finale. Wir erleben gerade einen großartigen Moment in unserer Geschichte – wir wollten seit vielen Jahren genau hierhin. Es ist nicht immer einfach und auch heute war es richtig hart."

Reporter-Einschätzung

Anna Sophia Vollmerhausen, Deutschland-Reporterin

Deutschland scheidet mit erhobenem Haupt aus dem Turnier aus. Nach einem packenden Kampf, der erst in der Verlängerung gegen ein Topteam entschieden wurde. Das Team von Christian Wück hat trotz zahlreicher Ausfälle in der K.-o.-Phase mit leidenschaftlichen und aufopferungsvollen Auftritten eine ganze Nation begeistert. Die Enttäuschung ist verständlich, doch der gezeigte Teamgeist und der Zusammenhalt sind ein starkes Fundament für die Zukunft.

Wissenswertes

  • Spanien steht erstmals im Finale einer Women's EURO - es ist das letzte noch fehlende UEFA-Turnier für Nationalmannschaften (ob Frauen oder Männer, Junioren oder Senioren, Fußball oder Futsal), das La Roja bislang noch nicht gewinnen konnte.
  • Spanien feierte in den neun Begegnungen gegen Deutschland den ersten Sieg (3U 5N).
  • Bonmatí ist die zehnte spanische Torschützin bei dieser Endrunde, eine weniger als bei Finalgegner England (der gestern mit Chloe Kelly einen neuen Rekord von elf unterschiedlichen Torschützinnen aufstellte).
  • Zum ersten Mal gingen vier Spiele bei einer einzigen Women's EURO in die Verlängerung. Es ist auch das erste Mal, dass beide Halbfinalspiele über die 90 Minuten hinaus gingen.
  • Deutschland bestritt sein elftes Halbfinale und verlor davon nur zwei.

Beste Fantasy-Punktesammlerinnen

Aitana Bonmatí (Spanien) – 11 Punkte
Ona Batlle (Spanien) – 9
Olga (Spanien) – 8
Sophia Kleinherne (Deutschland) – 8

Aufstellungen

Bislang verfolgten 623 088 Zuschauer die Women's EURO live im Stadion - Rekord
Bislang verfolgten 623 088 Zuschauer die Women's EURO live im Stadion - RekordUEFA via Getty Images

Deutschland: Berger - Wamser, Kleinherne (97. Lohmann), Knaak, Minge, Kett - Senß, Däbritz (64. Dallmann) - Brand, Hoffmann (86. Cerci), Bühl

Spanien: Cata Coll - Batlle, Paredes, Méndez, Olga - Aitana Bonmatí, Patri Guijarro, Alexia Putellas - Mariona (103. Martin-Prieto), Esther González (68. Paralluelo), Pina (77. Athenea)

Wie geht es weiter?

Spanien trifft im Finale am Sonntag, den 27 Juli in Basel auf England.

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