Schiedsrichterinnen der Women’s EURO 2025 über ihre Motivation
Montag, 21. Juli 2025
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Spielleiterinnen bei der UEFA Women’s EURO 2025 in der Schweiz sprechen über ihre Rolle, und warum sich junge Menschen dieser Herausforderung annehmen sollten.
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Der Frauenfußball in Europa erlebt einen steilen Aufwärtstrend, was bedeutet, dass es noch mehr Spiele auf Breiten- und Elitestufe zu leiten gibt. Die gute Nachricht ist, dass der Anstieg der Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren auf dem ganzen Kontinent sich auch in der Zahl der Frauen widerspiegelt, die sich als Schiedsrichterinnen ausbilden lassen.
Die UEFA Women‘s EURO 2022 in England wurde genutzt, um die Entwicklungsmöglichkeiten für Schiedsrichterinnen in England zu verbessern: Zwischen 2020 und 2024 stieg deren Zahl um 113 %. Im Zuge der Ausgabe 2025 strebt die Schweiz einen ähnlichen Effekt an: Bis Ende 2027 sollen 200 Schiedsrichterinnen in der Eidgenossenschaft aktiv sein – aktuell sind es 130.
Die UEFA hat eine Gruppe inspirierender Referees für die Endrundenspiele in diesem Monat ausgewählt. Einige dieser Frauen berichten, was sie dazu bewegt hat, Spiele zu pfeifen.
Persönliche Weiterentwicklung
„Schiedsrichterin zu sein, ist eine wertvolle Erfahrung fürs Leben. Dabei kann man viel lernen“, so die Italienerin Maria Sole Ferrieri Caputi, die 2023 als erste Frau eine Partie der Männer in der Serie A leitete.
„Man kann als Mensch wachsen und lernen, Entscheidungen zu treffen – für mich ist das enorm wichtig gewesen. Als ich angefangen habe, war es noch nicht so üblich, dass junge Frauen Entscheidungen treffen. Das hat mich wirklich vorangebracht.“
Die Rumänin Alina Peşu, die beim ausverkauften Auftaktspiel der Schweiz gegen Norwegen in Basel im Einsatz stand, ergänzt: „Das Leiten eines Spiels ist persönlichkeitsbildend. Durch die Arbeit als Referee gewinnt man an Reife – aber auch an Selbstvertrauen, nicht nur auf dem Spielfeld, und behält in verschiedensten Situationen die Kontrolle.“
Im Rampenlicht in einer ungewöhnlichen Funktion
„Die Arbeit als Schiedsrichterin gibt uns die Chance, auf großen Bühnen und bei wichtigen Turnieren wie diesem in Erscheinung zu treten“, schildert die Portugiesin Catarina Campos. „Ich hoffe, dass solche Möglichkeiten Mädchen und Frauen motivieren, Schiedsrichterin zu werden.
„Es ist eine wirklich fantastische Möglichkeit, Teil des Fußballs zu sein, und ich hoffe, dass sich immer mehr Mädchen dieser Aufgabe widmen. Für viele ist es bereits eine echte Leidenschaft. Wir fühlen uns dabei wirklich gut und sind vor allem stolz auf uns.“
Teil einer Gemeinschaft
„Beim Fußball schließt man neue Freundschaften und lernt andere Kulturen kennen“, resümiert die kroatische Schiedsrichterin Ivana Martinčić, die im Mai das Finale der Women’s Champions League in Lissabon leitete.
„Du wirst andere Länder und Kontinente bereisen und dabei viele neue Menschen kennenlernen – meiner Meinung nach ist das etwas ganz Besonderes. Ich hätte nie gedacht, dass ich eine solche Aufgabe übernehmen würde, aber es macht mir wirklich Spaß – und das ist das Wichtigste dabei.“
„Werde Schiri!“
Die UEFA bemüht sich ganzjährig, junge Menschen für eine Schiedsrichtertätigkeit zu motivieren. Die Kampagne Werde Schiri! ist Teil eines umfassenderen UEFA-Programms zur Unterstützung von Nationalverbänden bei der Rekrutierung neuer Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter.
Mit der Initiative sollen Bewusstsein für die Arbeit von Unparteiischen geschaffen und die Bedeutung für den Fußball hervorgehoben werden; zudem sollen junge Menschen dazu gebracht werden, eine Karriere als Referee einzuschlagen. Unser Ziel ist es, jede Saison rund 40 000 neue Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter zu gewinnen.